Der Wolf in ihm

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Derek POV

Verdammt, was war nur in mich gefahren? Wie hatte das passieren können?

Niedergeschlagen beobachtete ich wie Scott Stiles aufhalf und ihn taumelnd hinausbrachte.

Ich konnte Scotts Emotionen riechen. Enttäuschung und Wut. Vorallem Wut.

Und er war zu recht wütend auf mich. Er war mein Beta und ich sein Alpha. Er schaute zu mir auf. Ich war sein Vorbild.

Oder zumindest sollte ich es sein. Nur leider, musste ich mir selbst eingestehen, hoffte ich, dass er mich nicht zum Vorbild nahm.

Das wäre fatal. Es wäre nicht nur schlecht für ihn selbst, sondern auch für Stiles.

Würde Scott mir nacheifern, dann würde das unweigerlich zum Ende ihrer Freundschaft führen. Denn dann würde Scott das Rudel seinem besten Freund vorziehen.

Und das bisschen menschliche in mir, konnte das nicht zulassen. Denn dieser Teil in mir, bewunderte diese einmalige Freundschaft. Ich hatte mir nie etwas sehnlicher gewünscht, als so geliebt zu werden, wie Scott Stiles und auch Stiles Scott liebte.

Jedes mal wenn ich die Blicke sah, die sie sich zuwarfen, zog sich in meinem Bauch etwas schmerzvoll zusammen.

Ich war neidisch. Neidisch auf etwas, dass ich niemals haben würde.

Ich konnte auch Stiles Gefühle riechen. Er stank geradezu vor Angst. Sehr viel Angst.

Und aus irgendeinem Grund mischte sich der Geruch von Angst mit dem von Trauer. Aber das machte keinen Sinn,warum sollte er traurig sein?

Ich meine, es war offensichtlich, dass er mich nicht mochte. Wahrscheinlich hasste er mich nach dem heutigen Tag sogar. Da sollte es ihm doch egal sein, dass ich ihm heut nur noch einmal klar gemacht hatte, dass ich ihn in meinem Rudel nicht wollte.

Dabei war ich mir momentan gar nicht so sicher, ob ich das wirklich wollte. Das einzige was ich wusste, war, dass ich nicht wollte, dass er wegen mir traurig war.

Aber noch viel mehr machte es mir zu schaffen, dass er Angst vor mir hatte, dass ich ihm Angst machte. Und dass es mir irgendwie gefiel....

Ja, ich konnte es mir selbst nicht eingestehen, aber irgendwie spürte ich tief in meinem Inneren Zufriedenheit darüber.

Ich wollte, dass er Angst vor mir hatte. Ich wollte dass er mir respektvoller gegenübertrat und wenn das bedeutete, dass ich ihm Angst machen musste, dann sollte es so sein.

Warum musste er mich auch immer wieder zur Weißglut bringen? Konnte er nicht einmal seine dämliche Klappe halten? Das konnte doch nicht so schwer sein.

Nein! Ich schüttelte den Kopf. Was dachte ich den da. Das konnte doch nicht mein Ernst sein?

Ich war sein Alpha und verdammt nochmal es war meine Aufgabe ihn zu beschützen, nicht ihm Angst zu machen.

Langsam bekam ich Kopfschmerzen. Es war, als konnte ich meine eigenen Gedanken nicht mehr kontrollieren. Ich hatte den Eindruck, dass das teilweise nicht einmal meine Gedanken waren, die da so sinnlos in meinem Kopf einfach Sätze wild durcheinander warfen.

So musste Stiles sich gefühlt haben, als der Nogitsune von ihm besitz ergriff. Als wären da zwei Personen in meinen Kopf, die sich konstant stritten. Sie stritten sich über ein Thema, dass ich im Moment noch nicht erkannte.

Wer weiß, hätte ich damals schon versucht das Stimmenwirrwar zu entschlüsseln, vielleicht wäre dann vieles ganz anders gekommen....

Vielleicht wäre vieles einfacher gewesen...

Because I love you (Sterek)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt