Cannibal / harry styles

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Cannibal / harry styles

Prolog

Sie kann sich nicht daran erinnern, wie sie in die Kiste gelangt ist.

Ihre Haare bilden einen Vorhang, der sich um ihr Gesicht schlingt und verbirgt, was sich um sie befindet. Doch auch ohne die Schicht schwarzer Haare ist es ihr nicht möglich, ihre Augen zu öffnen. Kaltes Material zwingt sie dazu, in völliger Schwärze bewegungslos in ihrer gekrümmten Haltung zu verharren. Seit sie vor wenigen Minuten aufgewacht und in Panik verfallen ist, zwischen Holz eingeschlossen zu sein und nicht zu wissen, weshalb sie eigentlich nichts sehen und sich bewegen kann, kämpft sie mit einer Welle von Übelkeit.

Ihre Beine sind in einer komplizierten Verzweigung an ihren Oberkörper gepresst, als sie versucht, diese zu lösen. Ihr schwacher Versuch, sich mit ihren Händen zu befreien, raubt ihr nur unnötig Kraft und Zeit. Lacey spürt, wie ihr ein Strick, der um ihre Beine, Hände und sogar Taille geschnürt sein muss, die Luft aus den Lungen presst und die dünne Haut ihres Bauches reizt. Mit einem schmerzvollen Stöhnen stoppt sie. Ihre Finger berühren die Stelle ihres Bauches, der sich anfühlt, als hätte man ihr gerade einen Eimer flüssigen Magma über gekippt. Sie kann die feinen Einkerbungen von dem Material fühlen, das ihr gerade auf die schmerzhafte Weise zu verstehen gegeben hat, dass sie angekettet ist. Lacey tastet sich vorsichtig weiter und ihr Arm spannt sich an, während sie weitere kleine Verletzungen, Linien in ihrer Haut findet. Sie muss sie sich zugezogen haben, als sie bewusstlos gewesen ist und sich im Schlaf bewegt hat..

Ihre Lippen formen schmerzvolle Geräusche, wimmernd entdeckt sie, wonach sie gesucht hat. Raue, zersplitterte Seile sind um ihre Beine gewickelt, winden sich um ihren Oberkörper und drücken sich bei ihren Bewegungen in das bereits verletzte Fleisch. Sie zerrt, verzweifelt versucht das Mädchen in dem hölzernen Behälter, Fesseln zu lösen. Doch ihre Finger lösen nur aus, dass sie erneut das reisende Gefühl in ihrer Haut spürt. Das Material ist fest um ihren Körper geschlungen, sie kann sich nicht befreien.

Ihr Atem prallt gegen die Wand, die sich über ihren Kopf befindet. Stockender, schwacher Sauerstoff gelangt durch ihre Lungen, denn in dieser Enge fällt es ihr schwer, zu atmen. Die Luft ist stickig, es gibt keine Möglichkeit, neuen Sauerstoff zu inhalieren. Die Kiste ist ein Gefängnis ohne ausreichenden Öffnungen und sie weiß nicht, wie lange sie schon die inzwischen verbrauchte Luft einatmet. Sie kann sich nicht erinnern, wessen krankhaftes Verhalten sie nun in dieser Situation gefangen hält, was mit ihr passieren wird und ob sie an den Sauerstoffmangel, an den Angst durchflutetend Blut in ihren Venen, sterben wird.

Mit Händen verstärkt sie den Druck, will die Wände, die sie einhüllen, brechen. Sie ist zu jung, viel zu jung, um in diesem Gefängnis aus Holz, zu ersticken. Ihr Adrenalin, die Entschlossenheit ist präsent, aber sie ahnt, dass diese nicht mehr lange anhalten und durch Angst und Panik ersetzt werden wird, wenn sie weiterhin eingesperrt ist und keine Luft mehr einatmet. Feine Staubpartikel lassen sie Husten, während sie mit Kraft ihr Gewicht gegen das Material presst. Die raue Oberfläche gibt nicht nach, verwundet ihre Muskeln, knirscht bei ihren Versuch sich zu retten.

Sekunden werden in Minuten verwandelt, ihre Stärke weicht Schwäche und den verzweifelten Kämpfen um Sauerstoff. Ihre Hände fallen zurück auf ihren Körper, werden daneben platziert und berühren die Seiten der Kiste. Still starren ihre Augen durch die Augenfessel, in völlige Schwärze und Tränen bewässern ihre trockenen Wangen. Feucht prallen sie zu Boden und sie lauscht, wie diese mit den Aufprallen ein leises Geräusch verursachen. Dabei kann sie das Pumpen ihres Herzens hören, es versorgt sie mit Blut und mit rasender Geschwindigkeit stößt es gegen ihren Brustkorb.

Sie zwingt sich, ruhig zu bleiben und nach Hinweisen in ihren Gedanken zu suchen. Es muss einen Auslöser geben, wieso sie hier ist, langsam erstickt. Anstrengend teilt sie ihre Erinnerungen, um nach einen oder mehreren Gesichtern zu suchen, die sie eingesperrt haben. Nach einen Datum, nach der Quelle. Doch ihr Kopf projiziert nur Bilder von ihr und dem Jungen den sie liebt.

Cannibal » h.s (on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt