Unglücklicherweise waren auch Murat und andere Freunde von Fatih da und es gab eine leichte Partystimmung. Ich ging ins Wohnzimmer um nach Betül zu sehen und da saß ein blonder Junge, der mir bekannt vorkam. "Ah dilara komm her, das ist Fatihs Cousin Selim", brachte Betül und dann erinnerte ich mich an ihn. "Freut mich aber wir kennen uns schon",sagte Selim und reichte mir seine Hand. Ich begrüßte ihn und schaute mich um. Zum Glück war Yigit nicht da, sonst würde ich die Fassung verlieren. Wie klein kann die Welt sein? Und wieso taucht er plötzlich überall auf?!
Murat kam auf mich zu und zog mich in eine Ecke. "Ich muss etwas wichtiges mit dir bereden", sagte Er und sah mir in die Augen.
"Ich- ich liebe dich Dilara", sagte Er und ich musste nur noch meine Augen schließen.
Es konnte doch nicht wahr sein. Der wusste doch meine Abneigung und dann traute Er sich noch mich anzusprechen. Ich wollte abchecken ob uns jemand hörte, doch Selim war am telefonieren und die restlichen waren mit ihren eigenen Sachen beschäftigt. "Murat, ich weiß es wirklich zu schätzen, doch ich empfinde nichts für dich. Tut mir leid",sprach ich leise auf ihn zu. Dann entfernte Ich mich von ihm
und redete mit ein paar Jungs aus der Nachbarschaft, nicht mal fünf Minuten vergingen, ehe Murat erneut auf mich zu kam und anfing zu reden. "Gebe mir doch wenigstens eine Chance", sagte Er. "Nein, sorry",gab ich von mir doch dann packte Er mich am Arm. "War es wegen dem neuen da? Ich habe 6 Jahre gewartet, sag es mir",fauchte Er. Was war mit ihm los?! "Lass mich los",befahl ich ihm. "Sag doch, war es wegen dem Typen?!",schrie Er mich an und Selim kam auf uns zu. "Lass sie los", sprach Selim ernst. "Halt du dich daraus!", fauchte Er erneut. Ich versuchte mich zu befreien, doch Murat packte mich nur noch fester am Arm. "Du tust mir weh, lass mich los", schrie Ich ihn an. "Du kommst mit mir", gab er außer sich und zog mich aus dem Raum. Die Mädels versuchten auf ihn einzureden und Fatih und Mehmet kamen wütend auf Murat zu ehe Murat eine Faust ins Gesicht bekam und zu Boden fiel. "Was für eine Scheiß Verabredung", sprach Yigit wütend und legte beide Hände um meine Wangen. "Gehts dir gut?",fragte Er besorgt. "Ja", gab ich leise von mir. Dann ließ er mich stehen und sah zu Murat, der aufgestanden und wütend zu uns sah. Er nahm seine Jacke und ging davon. Die Mädels kamen zu mir und ich setzte mich auf die Couch. Ich trank ein Glas Wasser und alle kamen besorgt auf mich zu. Nachdem alle verstanden hatten, dass es mir gut ging stand ich auf. "Komm ich fahr dich nach Hause", sagte Yigit und reichte mir die Hand. Ich überlegte ob ich seine Hand annehmen sollte oder nicht. "Ich wohne nicht weit weg, ich laufe am besten", sagte Ich und lief voraus. Ich verabschiedete mich kurz und zog meine Jacke an. "Dann lauf ich eben mit dir",sagte Yigit als er zu mir kam. Ich sah ihn verständnislos an. "Der Typ kann dir auflauern, sicher ist sicher", gab er Schulter zuckend und lief mit mir die Treppen runter. Die Dunkelheit wurde mit den Straßenlaternen vertrieben und eine leichte kühle Luft wehte. Der Frühling stand bevor, doch diese Unmöglichkeit ließ alle aufblühenden Blumen verwelken.. "Was hattest du eigentlich auf der Party zu suchen?", fragte Ich. "Selim hat mich angerufen und ich bin gekommen",gab er einfach so von sich. "Hat er dich eingeladen?",fragte Ich nach. Er blieb stehen und sah mich schief an. "Ich bin gekommen, weil Selim mir von dem Geständnis des Jungen erzählt hat", gab er ernst. Mein Staunen konnte ich nicht verdecken, doch dann sah ich ihn ernst an. "Wieso interessiert dich das Yigit?",fragte Ich stur. Seine Augen spuckten Feuer. "Verdammt Dilara. Willst du es nicht verstehen?!", fauchte Er. Doch dann überlegte Er kurz. "Denk einfach, dass ich den Jungs ein Gefallen getan habe, Serkan wird sich sicherlich freuen",erklärte Er. Doch genauso wie er wusste ich, auf was er anfangs hinaus wollte. "Yigit, ich verstehe nur eins nicht", sagte Ich und wir standen schon vor meiner Haustür. "Wieso sorgst du dich so sehr um mich, wenn es eine andere gibt?",fragte Ich. Zunächst sah er mich mit großen Augen an, dann verzog er sein Gesicht. "Wenn es eine andere gäbe, dann würde ich dich nicht mal ansehen",gab er verständnislos von sich. Er wusste das ich sie gesehen hatte und er log immer noch! Ich lachte hysterisch und ging auf meine Tür zu. "Gute Nach Yigit!",wünsche ich ihm und ging hinein. Aus dem Fenster sah ich wie er sich durchs Haar ging und mit seiner angezündeten Zigarette zurücklief.Ich hatte genug von dem ganzen Tag und legte mich schnell schlafen.
Am nächsten Tag blieb ich den ganzen Tag im Bett und schaute mir Serien an und aß jegliche Art von Süßigkeiten. Am Abend nahm ich eine heiße Dusche und schlief mit einem unglücklichen Gefühl ein. Morgens wurde ich von meiner Mutter aufgeweckt. "Steh endlich auf. Wir sind zum Abendessen eingeladen und ich habe immer noch kein Geschenk. Geh es kaufen und sei um 17 Uhr fertig", teilte mir meine Mutter mit und ich sah nur müde auf meine Uhr. 13.47", das war mal ein erfolgreicher Schlaf. Da heute die Sonne schien zog ich mir ein knielanges enges Kleid an und verfeinerte es mit einer Jeansjacke um nicht overdressed zu wirken. Meine Haare trug ich offen mit meinen Locken. Ich nahm meine Autoschlüssel und fuhr in die Stadt, wo ich eine Orchidee und eine kleine handbemalene Teekanne kaufte. Als ich erschöpft nach Hause kam, fuhren Wir direkt auch los. Die Zwillinge waren beim Training, weshalb die Fahrt eher ruhig ablief. Nach 15 Minuten parkten wir auch vor einem Doppelhaus. Mein Vater schellte an der Tür "Aygün" und eine süße Frau mittleren Alters öffnete uns die Tür. Wir würden freundlich empfangen und eine nette Unterhaltung zwischen meinen Eltern fing an. Der Kollege meines Vaters hatte blaue Augen und war blond, es überraschte mich da ich ihn nicht für einen Ausländer halten würde. Die beiden waren sehr nette Menschen, wir setzten uns an den Esstisch und es klingelte erneut an der Tür. "Das müsste unsere Tochter Selen sein, sie kommt von der Arbeit",teilte Ayla mit. Wir nickten und als ihre Tochter reinkam, musste ich schwer schlucken.Wir saßen mit Büsra im Café und redeten nochmal über die Details ihrer Hochzeit, in zwei Tagen stand Sie an. Ihre Polterfeier hatten wir durch und nun erzählte ich ihr auch, von meiner Situation.
"Als Selen reinkam, dachte ich mir das kann doch nicht wahr sein. Ich konnte garnicht mehr an den Unterhaltungen teilnehmen", erklärte ich Büsra. "Hast du erfahren, was Sie für eine Beziehung sie zu Yigit hat? Eine andere hatte ihn ja an dem Tag geküsst, also war sie nicht seine Freundin", gab Büsra.
Mir kam wieder die Begegnung im Café vor Augen, als er mit Selen saß und dann ein anderes Mädchen auf ihn zu kam und ihn küsste. "Ja wir sind halt in ihr Zimmer gegangen und da war ein Foto von dein beiden, ich konnte meine Neugier nicht überwinden und fragte auffällig nach", erzählte Ich weiter und erinnerte mich wieder an den Tag."Ist das nicht Yigit?",fragte Ich Selen.
Selen sah mich überrascht an und lächelte. "Du kennst meinen Bruder?", gab Sie lächelnd und mein Herz raste. "Dein Bruder? Ihr ähnelt euch kaum",erklärte Ich und überlegte wie ich mehr über Yigit erfahren konnte. "Ja, ist eine komplizierte Sache, unsere Väter sind nicht dieselben",erzählte Sie und dann fiel mir auch deren Nachnamen ein "Aygün" stand an der Tür und Yigit hieß "Keskin" mit den Nachnamen. Ich nickte und nachdem ich mich locker mit Selen unterhalten konnte, wurden Wir auch Freunde."Krass, ich verstehe einfach nicht, wieso wir ihm nicht früher begegnet sind",sagte Büsra nachdem sie die ganze Story angehört hatte. "Ich auch", gab ich verunsichert nach. "Hast du herausgefunden was mit der anderen Sache ist?",fragte Sie. "Nein, indem Moment ging es nicht, aber Yigit meinte mir das es keine andere gibt. Keine Ahnung ich weiß auch nicht was ich denken soll Büsra", sagte ich verzweifelt. "Naja mach dir kein Kopf, wir werden es schon herausfinden", gab sie von sich und Wir redeten weiter über ihre Hochzeit.
Die Tage vergingen wie im Flug und nun warten Wir im Saal auf die Braut und dem Bräutigam für ihre Trauung und der anschließenden Feier. Büsra und Mehmet kamen mit einem emotionalen Lied in den Saal und jeder applaudierte. Sie war wunderschön. Nach der Trauung fing jeder an zu tanzen und Erkan packte mich an der Hüfte um mit mir einen Tanz abzulegen. Paare versammelten sich auf der Tanzfläche und es wurde zu einem romantischen Lied getanzt. Anscheinend fingen die traditionellen Lieder an und wir tanzten alle los. Nachdem Essen beschloss ich frische Luft zu nehmen und ging auf die Terrasse und lehnte mich verschwitzt an das Geländer. "Es ist kühl du wirst noch krank",hörte Ich eine Stimme und fühlte gleichzeitig eine warme Hand auf meinem nackten Rücken. Ich drehte mich schlagartig um und seine Hand hielt mich nun fester am Rücken fest. Mein Rücken lehnte sich über dem Geländer und Yigit stabilisierte mit seiner Hand meinen Rücken, damit ich nicht nach hinten fiel. "Pass auf, fall mir nicht runter", sagte Er besorgt. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, doch er bewegte sich nicht weg. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Lippen. Verdüsterten sich seine kastanienbraunen Augen oder kam es mir nur so vor? Unsere Blicke schweiften nicht voneinander ab. "Dieses Dekolleté macht es mir nicht einfacher", gab schwer atmend und strich mit seiner Hand über meinen Rücken. Meine Hand lag wegen der hastigen Bewegung auf seiner Brust und ich konnte sein rasenden Puls erst jetzt wahrnehmen. "Yigit", gab ich schwer von mir, sein Geruch benebelte mich und ich konnte nicht klar denken. "Pscht.. versau nicht den Moment",flüsterte Er und näherte sich meinen Lippen.
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"Kastanienbraun." | 2017
RomancePlötzlich ist die Welt so klein und sie begegnen sich immer wieder. Ihre Blicke erwidern sich. Schicksal? Wie sagt man so schön: "Alle guten Dinge sind drei.."