Sometimes (✔️)

Z W E I

Am nächsten Tag saß sie wieder an der selben Stelle auf der Bordsteinkante.
Er ging auf sie zu.

,,Warum sitzt du hier auf dem Boden,
wenn direkt neben dir eine Bank ist?"

,,Warum setzt du dich immer auf eine Bank
wenn du dich ausruhen willst?"

Er schwieg lange und dachte nach.

,,Ich weiß es nicht."

,,Siehst du?"

,,Was soll ich denn sehen?"

,,Das nichts Sinn ergibt. Was einer macht,
machen alle, es ist ihnen egal, warum sie es tun."

,,Und du?"

,,Das siehst du doch."

,,Du machst es anders."

,,Genau."

,,Warum?"

,,Weil ich glaube, dass man so besser leben kann."

,,Besser leben? Wie meinst du das?"

,,Ist dir manchmal langweilig?"

,,Ja, schon."

,,Siehst du? Mir nicht."

,,Jedem ist mal langweilig."

,,Wenn man viel zu tun hat, bleibt keine Zeit für Langeweile."

,,Du machst doch gar nichts. Du sitzt doch nur da rum."

,,Du hast keine Ahnung.
Du urteilst zu schnell, obwohl wir uns kaum kennen."

,,Machst du das nicht?"

,,Ich beobachte."

,,Ist das nicht das Selbe?"

,,Vielleicht. Kommt drauf an."

,,Kommt auf was an?"

,,Darauf, was man aus dem Gesehenen macht."

,,Und was machst du aus dem, was du siehst?"

,,Ich beurteile."

,,Also machst du doch genau das, was ich auch gerade gemacht habe!"

,,Kommt drauf an."

,,Auf was?"

,,Wem man sagt, was und wen man wie beurteilt hat."

Er runzelte die Stirn. Er verstand nicht, was sie ihm damit sagen wollte.
Aber er wusste, dass sie recht hatte.
Und dieses Gefühl fand er komisch.

Er mochte sie. Er wusste nicht warum, aber sie faszinierte ihn.
Auf ihre eigene, ziemlich schräge Art.