Müde wache ich durch meinen Lärmenden Wecker auf. Heute ist der 8.4. Ich wünsche mir das die Zeit stehen geblieben wäre. Mit einem dröhnenden Schädel stehe ich auf und hole mir ersteinmal eine Aspirin.
Gestern Abend war ich Stimmungs mäßig wieder mehr als schlecht drauf. Jule hat das natürlich mitbekommen und ist mit einer ordentlichen Menge Alkohol bei mir vorbeigekommen. Jetzt muss ich die Konsequenzen tragen.
Als ich geduscht und fertig angezogen bin, bin ich schon wacher, doch meine Stimmung ist bedrückter den je. Es kommt mir so vor als wäre meine Stimmung, je näher der Tag kam, immer weiter gesunken und hätte sich so auf den Tag vorbereitet.
Angezogen habe ich mir eine einfache schwarze Jeans und eine weiße Bluse. Geschminkt habe ich mich nicht, das wird sowieso nichts bringen.
Erwartungsvoll gucke ich von meinem Wohnungsfenster runter auf die Straße. Seit unserer peinlichen Verabschiedung habe ich nichts von ihm gehört. Zumindest nicht direkt von ihm. Über die Woche habe ich mich immer wieder erwischt wie ich seine Facebook Seite und die der Straßenbande gestalkt habe. Daher weiß ich das er die ganze Zeit im Studio war. Doch es macht mich traurig, das er sich privat nicht bei mir gemeldet hat. Natürlich hätte ich mich auch melden können. Doch was sollte ich ihm sagen? Ich konnte ihm ja schwer sagen das ich Gefühlsmäßig komplett aufgewühlt bin und er der einzige ist der mich beruhigen kann. Nicht einmal Jule kriegt das hin und er ist mein bester Freund. Wenn ich so an unsere wenigen Treffen denke, muss ich peinlich berührt feststellen, das ich mich bei jedem Treffen weinend an seine starke Brust geworfen habe. Starke Brust? Meine Gedanken klingen schon so wie die eines verliebten Teenies.
Weiter darüber nachdenken kann ich nicht, denn ich sehe das Gzuz vor dem Haus parkt. Schnell verlasse ich meine Wohnung und gehe zu ihm. Im Auto begrüßen wir uns kurz und das wars. Wir sagen nichts mehr, weil wir beide nicht reden wollen. Ich kann Gzuz ganz genau ansehen, das es ihm nicht gut geht. In meinem Gedankenchaos habe ich komplett ausser acht gelassen, das Gzuz selbst eine schwere Zeit hat. Er verliert einen seiner besten Freunde. In Gedanken beleidige ich mich, wie ich nur so selbstsüchtig sein konnte und ich nicht mal auf die Idee kam ihn zu fragen wie es ihm geht.
Nach einer Weile parkt Gzuz vor dem Friedhof. „Bereit Kelly?“ „... Muss ich ja und du?“ Er nickt nur.
Zusammen steigen wir aus dem Auto