Er parkte vor der Einfahrt des Hauses. "Danke, dass du..." Elija unterbrach mich mit einem einfachen "Kein Problem." Ich spürte wie sein Blick auf mir ruhte, doch zu groß war die Scham als das ich ihm in die Augen hätte schauen könnten.
Kaum lag die Tür hinter mir wieder im Schloss, begann ich unkontrolliert an zu weinen. Ich fühlte mich dreckig, schwach, einfach nur schrecklich. Mit meiner letzten Kraft schaffte ich es in das Bad neben meinem Zimmer. Wie ferngesteuert zog ich mir die Klamotten aus, warf sie in eine Ecke und stieg in die Dusche. Ich drehte das Wasser so heiß auf wie es ging und schon nach wenigen Sekunden vernebelte der Wasserdampf das ganze Badezimmer. Das heiße Wasser schmerzte auf meiner nun rötlich verfärbten Haut, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem brennenden Gefühl das ich spürte als der Mann mich angefasst hatte.
Als ich das heiße Wasser verbraucht hatte, schlüpfte ich in ein übergroßes Shirt und eine bequeme Hose und verkroch mich in mein Bett. Schützend zog ich die Decke über meinen Körper und während ich drohte in meinen Gedanken zu ertrinken ertönte das Geräusch meines Handys, das mir signalisierte, dass ich eine Nachricht erhalten hatte. Erschöpft schielte ich auf den Bildschirm "28 Nachrichten, 16 Anrufe in Abwesenheit", alle von Emely.
23:07, Emely- Ich möchte nach Hause. Wo bist du ?
23:32, Emely- Hallo ?
23:54, Emely- Das ist nicht lustig -.-*
00:00, Emely- Ann geht es dir gut ?
00:13, Emely- Niemand weiß wo du bist ! Ich mache mir Sorgen
00:28, Emely- Ich rufe gleich die Polizei wenn du nicht antwortest !
...
Ich überlegte sie kurz anzurufen und mich bei ihr auszuheulen, aber ich entschied mich dagegen. Wieso sollte ich sie damit belasten ?
01:22, Du- Es ist alles okay. Gute Nacht.
Es tat mir leid, dass ich sie anlog, aber hierbei war es wohl das kleinere Übel.
Ich zog die Beine an meinem Oberkörper und lag so die ganze Nacht wach im Bett.
Mittags wurde ich durch das laute Gelächter meines Bruders aus meiner Benommenheit gerissen. Ich stieg mit wackeligen Beinen aus dem Bett und erschrak als ich mich im Spiegel sah. Meine Haut war bleich, unter meinen geröteten Augen lag ein dunkler Schatten, meine Haare hingen platt und glanzlos an mir herunter. Kaum zu glauben, dass erst ein paar Stunden vergangen waren.
Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr ♥
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~Everything is different~
JugendliteraturDie junge Annabel hat bei einem Autounfall ihr Gedächtnis verloren und sieht jetzt die Welt mit ganz anderen Augen. Ihre Eltern manipulieren einen wo sie nur können, ihre "Besten Freundinnen" sind überhebliche Zicken und sie war anscheinend die schl...