Kapitel 5

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Ohne viel Stress betrat Grace das Schulgebäude. Es war wie auch schon bei ihrer ersten Ankunft sehr leer. Einzig allein der Hausmeister namens Samuel war zu sehen, der gerade eifrig in Gedanken vertieft den Boden wischte. Ich verstehe nicht was alle an dem so gruslig finden. Er sieht doch ganz nett aus. Sie nennen ihn den „Psycho". So ein Blödsinn. Das Mädchen schüttelte den Kopf und bog rechts in den Gang zum Fotografie Klassenraum ab. Der Boden war durch das putzen recht rutschig geworden, weshalb Grace mit voller Konzentration darauf Acht gab nicht umzufallen.

Als sie endlich vor der Tür angekommen war überlegte sie kurz ob sie klopfen solle. Grace entschied sich dazu es zu tun auch wenn sie ganz genau wusste das Kate so oder so drinnen war. Daran war wohl ihre höfliche Art Schuld. Als ein „Herein" ertönte öffnete sie die Tür und trat ein. „Hey Grace!", rief Kate fröhlich. Das blonde Mädchen war gerade dabei einen Stapel von Büchern in das Regal zu einzuräumen. „Hallo Kate, soll ich dir helfen?" Sie ging auf Kate zu. „Frag mal Mr. Jefferson, vielleicht hat er ja irgendeine Arbeit für dich." Das Mädchen sah sich um. „Aber der ist doch gar nicht da!", antwortete sie verwirrt. „Ich bin sehr wohl da", kam er plötzlich gesagt. Grace drehte sich augenblicklich erschrocken um. Jefferson kam gerade unter seinem Schreibtisch mit ein paar Ordnern hervor. Er grinste über beide Ohren. Auch Kate kicherte nun leise. Grace lief rot an. Ihr war diese Situation sichtlich peinlich. Verdammt... sowas kann auch nur mir passieren. Das fängt ja toll an! „Entschuldigung Sir... vielleicht sollte ich doch lieber einfach gehen." Sie klatschte ihre Hand gegen die Stirn. „Wofür entschuldigst du dich denn? Ist doch nichts passiert. Ich könnte deine Hilfe gut gebrauchen", sagte er seelenruhig. „Na gut, wobei kann ich Ihnen denn behilflich sein?" Er fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und zeigte dann auf einen kleinen Berg mit Kameras. „Die müssen alle neu kalibriert werden. Du weißt schon, abgestimmt auf Farbe, Helligkeit, Kontrast und so weiter. Es wäre toll wenn du das machen könntest." Grace nickte einverstanden und machte sich ans Werk. „Dankeschön Mädels, es ist wirklich sehr lieb von euch das ihr mir in eurer Freizeit zur Seite steht. Ich muss ganz kurz zu meinem Auto, ein paar neue Stative holen. Bin gleich wieder da." Er nahm seinen Schlüssel vom Lehrertisch und ging aus dem Klassenraum hinaus. Okay. Zugegeben... er sieht schon gut aus. Und er hat echt viel Charme. Kein Wunder das Victoria ihn anhimmelt. „Was für Hausaufgaben musstest du eigentlich machen?", fragte Kate. „Ach.. ähm naja Physik, Geschichte... das übliche halt", log sie. „Verstehe. Danke dass du hergekommen bist." „Ist doch selbstverständlich. Sag mal... Ist das Gerücht war das Jefferson auf einer der Vortex Partys war?", flüsterte sie um das Thema zu wechseln. „Ich selbst habe ihn nicht gesehen. Aber Stella und Alyssa. Und die beiden würden mich nie anlügen. Also glaube ich dass es wahr ist", sprach sie leise während sie wieder nach einem Buch griff. „Was zu Hölle macht der auf so ner Party?!", rief sie verblüfft. „Keine Ahnung. Es ist schon komisch, aber da die Partys von Nathan organisiert und von seinem Vater bezahlt werden ist das wohl nicht allzu schlimm. Falls er wirklich kommt wird Victoria die erste Person sein die es wissen wird", scherzte sie. Grace lachte laut auf. „Oh ja, da hast du Recht. Ich hätte irgendwie eher gedacht das sie als Hilfe bei ihm arbeitet und nicht du." Kate stellte das letzte Buch ins Regal, verschloss es und setzte sich nun zu ihrer Freundin. „Jefferson sucht sich die Leute immer selbst aus. Glaub mir, sonst wäre Victoria schon längst hier. Es ist eine ganz gute Ablenkung und man hat viel Zeit nachzudenken. Ich mag einfach diese Ruhe", erklärte das Mädchen mit der Dutt-Frisur. Auf einmal ging die Tür auf und Jefferson kam wieder mit zwei teuren Stativen zurück. Diese stellte er in eine Ecke. Grace war sichtlich beeindruckt, weil sie noch nie solch teures Equipment gesehen oder gar damit gearbeitet hatte. „Kate kannst du bitte die Stative auf die optimale Höhe einstellen?" Sofort sprang das junge Mädchen auf und begann herumzuschrauben. Grace hatte in der Zwischenzeit schon 6 der 15 Kameras aufs perfekte kalibriert.

The Mystery of Arcadia BayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt