auf keinen Fall ein Date

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Jason POV
Ich war schon seit gut einer Stunde in meinem Zimmer und überlegte, wie ich ihr Vertrauen gewinnen könnte. Teure Geschenke würden sie bestimmt nicht von mir überzeugen, also musste ich wirklich kreativ werden. Vielleicht ins Kino einladen? Ein Ausflug zum See? Das wirkte doch alles wie ein Date! Auch wenn ich gewisse Gefühle für sie hatte, die ich nicht genau bestimmen konnte, wollte ich sie nicht mit einem Date konfrontieren. Sie würde sowieso Nein sagen und irgendwie traf mich diese Erkenntnis. Ob sie wohl schon mal ein Date hatte? Ich denke nicht, aber ganz ehrlich: ich hatte auch noch nie eins. Das lag nicht daran, dass keine wollte, denn es wollten alle Mädchen, es lag mehr daran, dass ich nicht wollte. Ich hatte viele Betthäschen und one-night-stands aber für eine Beziehung war ich noch nicht bereit. Jetzt wollte ich endlich mal ein ganz bestimmtes Mädchen aber ausgerechnet die muss das einzige weibliche Lebewesen dieser Erde sein, die mich nicht wollte. Frustriert gab ich auf und ging runter in die Küche, wo meine Mutter gerade einen Pfannenkuchen wendete. Wir waren zwar reich, aber nicht abgehoben. Kein Koch, keine Hausmädchen, keine Buttler und auch keine Mitgliedschaft in einem Golfclub. Aber weil wir sonst nicht wussten, wohin mit dem Geld, hatten wir 3 Autos, eine Villa, 2 Ferienhäuser und einen großen Pool. ,,Jason, das essen ist gleich fertig. Du könntest schon mal den Tisch decken.” wies sie mich an. Ich stellte die Teller auf den Tisch und legte Besteck dazu, aber dann fiel mir etwas ein: Meine Mutter kam zwar aus besseren Verhältnissen wie Olivia, aber sie hatte früher trotzdem viel weniger Geld als mein Vater. Irgendwie hatte er es ja auch geschafft, das Herz einer Frau zu erobern. Oh man, ich wollte das nicht fragen! Aber weil mir selbst nichts einfiel musste ich jetzt wohl oder übel dieses Gespräch führen. ,,Ähm, Mama, als du Papa kennen gelernt hast, hattest du doch viel weniger Geld als er, oder?“ verwundert drehte sie sich um und nickte. ,,Ja, dein Vater war damals schon ein reicher Mann. Aber das hat für uns nie eine Rolle gespielt. Worauf willst du hinaus?” Ich biss mir auf die Lippe bevor ich zögernd antwortete. ,,Also, du sagst doch immer, dass man die richtige Frau nicht mit Schmuck oder Diamanten dazu bringen kann, einen zu lieben.” Gott war das peinlich! ,,Ja, wahre Liebe kann man nicht bestechen oder kaufen. Aber warum fragst du, ist da vielleicht etwas dass du mir sagen möchtest?” interessiert sah sie mich an. ,,Ja, ähm, also nicht direkt.” stammelte ich vor mich hin. Schließlich räusperte ich mich einmal und sagte ,,Es gibt da ein Mädchen, und ich will dass sie mich mag, aber sie hasst mich!” Ob das wirklich so stimmte wusste ich eigentlich nicht, aber es war leider sehr warscheinlich. ,,Oh Schatz, ich bin mir sicher dass sie dich ganz toll finden würde, wenn du dich mal etwas benehmen könntest.” Genervt verdrehte ich die Augen, war ja klar dass sie wieder damit kam! ,,Sei einfach du selbst und verstell dich nicht. Du solltest nicht so tun als wärst du der perfekte Gentleman, und du solltest dich auch nicht übertrieben cool aufführen, nur weil dich in der Schule dafür alle bewundern. Geschenke die von Herzen kommen sind viel mehr wert, als gekauftes, auch wenn sie noch so klein sind.” meinte sie. Da hatte meine Mutter natürlich wie immer recht, aber Olivia kannte doch nur meine schlechte Seite und ich wusste auch nicht, was mit 'kleine Geschenke die vom Herzen kommen' gemeint war. Dann kam mein Vater in die Küche und er sah ziemlich genervt aus. ,,Jason, kannst du mir mal verraten, warum die Schule mich anrufen muss um mir zu sagen dass du dich wieder mit jemandem geprügelt hast?” Shit! Ausrede oder Wahrheit? Ich entschied mich für letzteres, auch wenn ich nicht alles erzählen würde. Aber meine Eltern bekamen andauernd solche Anrufe und das war jetzt das erste mal, das die Begründung gut war. ,,Ich hab den Typ nur verprügelt, weil er meinem, äh, einem Mädchen weh getan hat.” Hatte ich Olivia gerade ernsthaft als 'mein Mädchen' bezeichnet? Und das auch noch vor meinen Eltern? ,,Unser Junge ist verliebt!” schrie meine Mutter schon fast. Erstaunt sah mein Vater zu mir. Er hatte mal gesagt, Gewalt sollte man nur anwenden, wenn es der einzige Weg ist, geliebte Personen zu beschützen, deshalb wusste ich sofort dass er jetzt nicht mehr so sauer auf mich war. ,,So so, verliebt! Wann bringst du sie denn mal mit?” meinte er schmunzeld. Auch meine Mutter kicherte, ich war wohl der einzige der das unangenehm fand. Ich musste wohl mal was klar stellen, sonst dachten sie in eine völlig falsche Richtung. ,,Wir sind höchstens so was wie Freunde und ich versuche gerade, sie dazu zu bringen, mich etwas mehr zu mögen.” Meine Eltern nickten übertrieben und murmelten ,,Nur Freunde, natürlich.” Na super! Aber vielleicht sollte ich sie wirklich zu mir nach hause einladen. Ob sie her kommen würde? Ich musste es probieren!

Primadonna Girl *PAUSIERT*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt