Teil 12

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2 Wochen sind vergangen und ich habe nichts mehr von Gladio gehört. Ich sah ihn auch seit unserer Auseinandersetzung gar nicht mehr, aber laut Lilly ist er nicht nochmal abgehauen.

Ich gehe zu ihrem Haus. Das kann nicht so weiter gehen... Ich werde mich bei ihm entschuldigen. Ich klingele und Lilly macht die Tür auf.
"Clara! Haben wir eine Verabredung?", fragt sie überrascht.
"Nein, ich will zu deinem Bruder"
Lilly lässt mich hinein und ich laufe sofort zu seinem Zimmer. Ich bin so nervös, dass ich komplett vergesse, an seiner Tür zu klopfen. Ich öffne sie und was ich sehe, lässt mich erstarren.
Gladio sitzt auf seiner Bettkante, während ein Mädchen auf seinem Schoß sitzt und ihn küsst. Seine Hände ruhen auf ihrer Taille. Ich erkenne sie - es ist Catherine.
"G-Gladio? Was machst du da?", krächze ich. Mein Hals war auf einmal so trocken, meine Wörter ersticken noch in meiner Kehle.
Sie hören auf und blicken mich entsetzt an. Catherine scheint durcheinander zu sein. Schließlich kennt sie mich ja gar nicht.
"Scheiße warte, ich kann es-..."
Ich laufe raus, raus aus seinem Zimmer und raus aus diesem Gebäude.
Es ist schon dunkel und die Laternen beleuchten schwach die Straße. Zuerst renne ich ziellos die Straße entlang, doch irgendwann bleibe ich einfach stehen und schnaufe stark, in Versuch, meinen Atem zu regulieren.
Ich kann nicht weinen oder schreien, ich bin zu erschöpft dafür. Ist es überhaupt in Ordnung, auf ihn sauer zu sein? Wir sind doch nicht einmal zusammen!
Plötzlich packt mich jemand am Arm, zerrt mich an eine Hauswand und presst mich dagegen. Ich will schon schreien, bis ich das Gesicht erkenne. Es ist Gladio.
"Was soll das? Lass mich gehen!" Ich wehre mich gegen seinen Griff, aber er ist zu kräftig.
"Weshalb bist du traurig?", fragt er mich und ich antworte nicht. Stille.
"Liebst du mich?" Seine Augen bohren sich durch meine.
Plötzlich brennen bei mir alle Sicherungen durch. Alle Emotionen, die ich verdrängt habe, kommen mit einem Schlag zurück.
"VERDAMMT JA! ICH LIEBE DICH! ICH WOLLTE MICH ENTSCHULDIGEN, ABER DU IDIOT MUSSTEST SIE JA KÜSSEN! DU HAST MIR EINFACH ZU OFT WEH GETAN! ICH VERGESSE DICH EINFACH, JA GENAU, ICH VERGESSE DAS ALLES HIER!", schreie ich mit zitternder Stimme und weine. Tränen strömen aus meinen Augen und es wollte nicht aufhören.
"Du willst mich also vergessen?" Sein Blick wird dunkler.
"Ja!"
Er kommt langsam näher und auf einmal spüre ich seine Lippen gegen meine. Er ist sanft.
Ich reiße die Augen auf und höre auf zu atmen. Wir bleiben so eine Weile und dann löst er sich von mir.
"Schauen wir mal, ob du mich jetzt vergessen kannst", raunt Gladio mir ins Ohr und lässt mich alleine hier stehen.
Ich bleibe noch keuchend stehen und berühre meine Lippen.
Gladio hat mich geküsst!

Solange du da bist - GladioxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt