06

21.7K 647 55
                                    


„Wie süß, du wirst schonwieder rot", sagte er und strich mir mit seinem Daumen wieder über die Lippen.

„Was ist eigentlich mit meinem Frühstück?" raunte er, während er mich mit seinen Augen fixierte. Ich ahnte mit Schrecken, auf was er hinauswollte.

„Du kannst doch auch etwas von dem Obst essen" versuchte ich auszuweichen.

„Da gibt es aber etwas, was mir besser schmecken würde!" erwiderte er, seine Augen leuchteten rot auf und er fletschte die Zähne. Als ich vor Schreck aufschrie, hielt er inne und seine Augen färbten sich wieder schwarz.

„Tut mir leid", lachte er „Ich wollte dich nur ein Bisschen erschrecken."

Das hatte er definitiv hingekriegt!

Er griff nach meinen Handgelenken und hielt sie so fest, dass ich mich nicht wegdrehen konnte. Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Nase, der mich zusammenzucken lies, und meinte:" Ich werde es so angenehm machen wie möglich!"

Dann biss er sanft in meinen Hals, es tat nicht mehr so weh wie gestern, also schloss ich die Augen. Er nahm die ersten Schlucke und Seufzte.

Nachdem er fertig war, leckte er das restliche Blut von der Bisswunde, lies mich aber nicht los. Er schob eins seiner Beine zwischen meine, drückte sie leicht auseinander und verlagerte sein Gewicht. Wir schwiegen, und er sah mir in die Augen, langsam senkte er seinen Kopf und lies meine eine Hand los, um seine an meine Wange zu legen.

Seine Lippen berührten meine, sie waren samtweich, noch einmal blickte er mir in die Augen, dann küsste er mich.

Seine Berührung war zunächst nur zaghaft, aber jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an. Er biss behutsam auf meine Unterlippe, bis ich den Mund ein wenig öffnete. Ich spürte seine Zunge, mein Herz pochte so laut, dass man es vermutlich hören konnte. Ich erwiderte seinen Kuss schüchtern und er gab ein kehliges Knurren von sich, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.

Meine Angst hatte sich ein wenig gelegt und war Verlangen gewichen, was mich fast noch mehr ängstigte.

Langsam löste er sich von meinen Lippen und lies von mir ab. Meine Wangen glühten und mein Atem ging schneller als gewöhnlich.

Ich wunderte mich wie eine so totbringende und brutale Kreatur wie ein Werwolf, so zärtlich sein konnte.

„Das war dein Erster Kuss?!" frage er nach einigen Minuten, die wir uns anstarrten.

Ich nickte und fragte flüsternd:" Wie heißt du eigentlich?"


Wolf BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt