Ich renne. Nichts kann mich aufhalten. Meine Füße fliegen über den Stein. Das Schwert in der Rechten stürze ich auf den Kampflärm zu.
An anderen Tagen würde ich jeden Kampf genießen.
Doch nicht heute.
Mit erhobener Waffe laufe ich mitten ins Geschehen.
Im nächsten Moment steche ich das Schwert schon in den Bauch eines Feindes.
Während ich es mit dem nächsten aufnehme, rasen meine Augen über die Menge.
"Irgendwo muss er doch sein."
Ich strecke einen weiteren Feind nieder.
Wieder läuft mein Blick über das Schlachtfeld.
Plötzlich taucht sein dunkelbrauner Schopf im Gewusel auf.
Sofort hebe ich mein Schwert und renne in seine Richtung.
Irgendwie versuche ich durch die kämpfende Menge durchzudringen.
Mit einem Schlag treffe ich einen weiteren Feind. Sein blutverschmierter Schädel kommt mir entgegen, doch ich weiche aus und laufe weiter.
Endlich komme ich aus dem Gedränge heraus.
Dort!
Nur wenige Schritte vor mir steht er.
Ich atme tief durch.
Der Griff um mein Schwert lockert sich.
Schnellen Schrittes laufe ich in seine Richtung.
Gerade zieht er die Klinge aus der Schulter eines Feindes.
Sein Blick fällt auf mich und er reißt die Augen auf.
Doch noch bevor ich einen weiteren Schritt auf ihn zu machen kann, durchfährt mich ein gleißender Schmerz.
Ich schmecke den metallenen Geschmack des Blutes in meinem Mund.
Vom Schmerz benebelt sinke ich auf die Knie.
Ich höre eine vertraute Stimme meinen Namen rufen. Plötzlich liegt eine Hand auf meiner Schulter. Langsam hebe ich meinen Blick und sehe in sein Gesicht.
Das Gesicht meines Bruders!
Ein trauriges Lächeln liegt auf seinen Lippen.
"Warum kämpft er nicht?"
Erst jetzt sehe ich es.
Ein langer Pfeil ragt aus seinem Rücken. Auch aus seinem Mundwinkel tropft Blut.
"Weißt du noch das Versprechen, das wir uns gegeben haben als wir Kinder waren?" Er sieht mir in die Augen und fährt fort. "Wir haben uns versprochen immer zusammen zuhalten und weisst du was noch?"
"Wenn wir gehen, dann zusammen", flüstere ich und senke den Kopf wieder.
Eine einzelne Träne läuft über meine Wange.
Dann wird alles schwarz um mich.
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Wenn wir gehen, dann zusammen
FanfictionSchon immer waren wir unzertrennlich gewesen. Schon immer war mir klar, ich würde ihn beschützen. Doch immer war mir klar, dass ich ihn eines Tages nicht mehr beschützen könnte...