Kapitel 8

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Die Tage verstrichen vor sich hin. Gestern hatten wir unsere Englisch Klausur gehabt. Mit Demir haben wir kaum geredet da Yasin bei uns war. Ich wollte es ehrlich nicht riskieren meinen Kindheitsfreund noch weiter zu verärgern. Die Sache mit dem Gerücht schwirrte mir immer noch im Kopf herum, ich wollte auch keinen einfach so fragen da sich eventuell das Gerücht verbreiten könnte. Was Elif deswegen tat wusste ich nicht, da das Thema nicht nochmal geöffnet wurde zwischen uns. Heute hatte Elif ihr Date mit Timur, erst wollte sie ein Doppelt-Date daraus machen doch Timur konnte sie von diesem Plan Gott sei Dank abhalten, denn er hatte alles geplant, sie solle einfach nur was bequemes an haben. Wir telefonierten während sie sich vorbereitete. Ich erlebte sie das erste mal richtig aufgeregt. Sie hatte zwar nicht viele Dates gehabt, aber definitiv mehr als ich je hatte. Mich hatte noch nie jemand kennenlernen wollen. Allzu Negativ wollte ich darüber nicht Nachdenken da ich der Ansicht bin das alles einen Grund hat. Doch meine Beste Freundin so in auffuhr zu sehen machte mich glücklich, zeitgleich aber auch Traurig, dass ich sowas in meinen Teenager Jahren noch nicht erlebt hatte. Die Vorfreude auf das erste Date, die Nervosität während dem Vorbereiten, das volle Emotionale Erlebnis eben, alles was dazu gehörte wollte ich so sinnlich erleben wie es nur geht. Doch meine Zeit ist anscheinend noch nicht soweit, denn sonst würde ich an Elif ihrer Stell sein. "Azra, bist du noch dran?" nahm die Stimme meiner Freundin mich aus meinen so trüben Gedanken heraus. Sofort meldete ich mich, nicht das sie dachte ich hätte schon aufgelegt. "Was hast du heute so vor?" folgte nach paar Minuten der stille hinter her. "Nichts, werde wahrscheinlich das Buch weiter lesen, vielleicht ein bisschen lernen und so" währenddessen zuckte ich zwar mit den Schultern, obwohl es mir bewusst war das sie es nicht sah tat ich es trotzdem. "Ich bitte dich, wenn du schon Buch lesen willst dann ließ es bitte draußen irgendwo. Verlass mal das Haus." "Es ist kalt draußen, du weißt ich hasse die Kälte." Ein lautes seufzen erklang von der anderen Leitung. "Tamam Azra, ich sag nichts mehr bleib zuhause. Ich ruf dich dann an wenn ich wieder da bin." Mit diesen Worten legten wir auf. Ich stand von meinem Bett auf, lief auf meine Tasche zu und nahm das Buch heraus was Demir mir geschenkt hatte. Ich war schon richtig weit, nebenbei machte ich mir auch immer Notizen um mich daran erinnern zu können. In den meisten Fällen sind nicht die anderen das Problem sondern man selber. Wir hindern uns oft selbst daran etwas zu vollbringen indem wir uns davon abhalten. Sofort nahm ich meinen Marker hervor und markierte mir die Stelle. Wie wahr es doch war. Ich bin wirklich oft mein eigener Feind, ich halte mich selber von alles zurück. Was sollte denn schon passieren wenn es mal keine positive Antwort geben würde? Die Welt würde ja nicht unter gehen, es ist aber leichter gesagt als getan. Es fühlt sich immer Unangenehm an wenn man eine negative Antwort bekommt, sei es ein einfaches "nein" oder eine Zurückweisung. Mein Handy klingelte was mich total aus der Fassung brachte, da ich mitten am Lesen war. Ich eilte auf mein Bett zu griff nach meinem Handy und als ich sah wer mich anrief brachte es mich noch mehr aus der Fassung sodass ich mein Bildschirm anstarrte. "Demir" stand oben. Bis ich mich von der Starre lösen konnte, hatte er auch schon aufgelegt. oh. Jetzt war ich zu langsam. Ich starrte wie Hypnotisiert mein Handy an, hoffte auf eine Nachricht von ihm, was mir erläutern würde warum er angerufen hatte. Die Minuten verstrichen. Gerade wollte ich mein Handy wieder weg legen, schon erschien sein Name auf meinem Bildschirm. Ohne zu zögern nahm ich gleich nach dem ersten klingeln ab. "Hallo?" "Hallo Azra? Ich hoffe, ich störe dich nicht." Ich schüttelte den Kopf, als mir aber bewusst wurde das er mein schütteln nicht sieht Antwortete ich Ihm. "Nein, Alles gut." Stille. "Okey, gut." er räusperte sich kurz bevor er weiter sprach. "Hast du heute was vor?" Diese Frage verdutze mich ein wenig, doch schnell fand ich mich wieder. "Eigentlich nicht, wieso?" Nach unserem letzten Treffen, am Montag fühlte ich mich beschämt, da ich ihn so plötzlich umarmt hatte. Vielleicht ging das nur mir so, er war es bestimmt gewohnt von Mädchen umarmt zu werden. "Wollen wir was machen? Beziehungsweise, ich würde gern mit meiner Nachhilfe anfangen. Natürlich wenn du heute Lust hast was zu Unternehmen" kurz überlegte ich. Innerlich war es ein Kampf. Ich hasste die Kälte, ich würde mich am liebsten sechs Monate zuhause einsperren, bis die kalten Jahreszeiten vorbei waren. Doch ich wusste das, dass keine logische Option war. "Okey, wo treffen wir uns?" "Ich schick dir die Adresse, passt dir es in einer Stunde?" Ich stimmte ein. Wir legten auf und ich fing an mich vorzubereiten um vor dem kalten Wetter geschützt zu sein.

Angst zu Lieben! (Sevmekten Korkuyorum!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt