Kapitel 9

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Von Tag zu Tag verändert sich ein Stück von deinem Leben. Es kommen neue Gewohnheiten dazu, Freunde kommen und gehen. Man kann nichts machen, als es hinzunehmen wie es kommt. Gegen das Schicksal kommt keiner an, jeder lebt das, was für ihn bestimmt ist. Deshalb geschah das alles auch was ich erlebt hatte. Es hatte alles einen Grund, und dafür war ich doch irgendwo dankbar.

Zusammen mit Yasin und Elif fuhren wir gemeinsam zur Schule. Komischerweise verlief die Auto fahrt total ruhig. Ein schlechtes gewissen machte sich in mir breit. Es war nie ruhig zwischen uns. Wenn Yasin und Elif nicht streiten, dann unterhielt sich Yasin mit mir doch nicht mal das geschah. Mein Kopf fing das Arbeiten an und puzzelte jegliche Szenarien zusammen, was vorgefallen sein könnte. Hatte er erfahren das sich Elif mit Timur und ich mich mit Demir getroffen hatte? War er jetzt sauer weil wir nicht auf ihn gehört hatten? Mein Zeigefinger rutschte zu meinem Daumen, fing an die Haut zu kratzen bis es sich aufriss, doch das hielt mich nicht auf damit weiter zu machen. Ungewollt huschten meine Gedanken zu Demir. Wenn er jetzt hier wäre, dann würde er wieder meine Hand halten, meinen Zeigefinger von meinem Daumen nehmen und behutsam darüber streichen. So langsam bekomme ich Angst von meinen Gedanken. Viel zu oft taucht er darin auf und verunsichert mich. Warum kam er mir so oft in den Sinn? Bestimmt nur, weil er sich so um mich kümmert die letzte Zeit über. Genau, dass muss es sein. Was anderes kann es nicht sein. Das Auto kam zum stehen, wortlos stiegen meine Freunde vor mir aus, stumm folgte ich Ihnen. Elif lief ohne auf uns zu warten schon in die Schule, Yasin wartete vor seinem Auto auf mich, streckte mir seinen Arm hin in den ich mich einhaken konnte. Ein kleines lächeln huschte auf sein Gesicht. Erleichterung machte sich in mir breit. "Bist du irgendwie gekränkt?" unsicher teilte ich meine Gedanken mit ihm. Verwirrung machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar. Seine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen, eine kleine Falte entstand zwischen seiner Stirn. "Wie kommst du darauf?" entgegnete er. "War nur so ein Gedanke, da Elif und du nicht geredet habt die Fahrt über." Er schüttelte kurz den Kopf. "Zerbrich dir nicht deinen kleinen Schädel, es ist alles gut. Elif hat ihren eigenen Willen, du kennst Sie doch." Stumm nickte ich. Also hatte ich Recht, es gab wohl wieder Streit. "Ich hoffe ihr könnt das klären, es fühlt sich falsch an zwischen euch sich entscheiden zu müssen." "Du musst dich doch nicht zwischen uns Entscheiden, du weißt doch wie das jedes mal ist." Er hatte Recht, ich wusste wie es manchmal zwischen ihnen war, aber es hielt nie lang an. Das Yasin sie diesmal nicht einmal neckte, war der Punkt der mich verunsicherte, denn sonst neckte er sie, so dass Elif sich aufregte und dann war die Sache erledigt.

Wir hatten alle Englisch. Ich hoffe das es keine Angespannte Stimmung gibt, doch als Timur den Raum betrat spannte sich Yasin sichtlich an. Sein Kiefer zuckte. Mit seinem Ziel vor den Augen steuerte er auf meine Freundin zu und- nein. Das ist nicht wirklich passiert. Er hat Elif auf die Wange geküsst. Auf. die. Wange. geküsst. Nach Elif ihrem Date konnten wir nicht reden, da immer irgendjemand uns gestört hat. Elif lächelte nur breit und begrüßte ihn. Sobald er sich auf seinen Platz, etwas schräg hinter uns machte, zog ich sie an ihrem Arm zu mir. "Seid ihr zusammen?" erwartungsvoll blickte ich in die Augen meiner Freundin und versuchte etwas in ihnen lesen zu können, doch das einzige was ich darin erkannte, war das sie glänzten. Sie war glücklich. Das war dass einzige was ich wissen wollte, solang meine Freundin glücklich ist, stehe ich hinter ihr. "Nein, aber er hat mir seine Gefühle gestanden. Ich meinte daraufhin nur das ich noch etwas Zeit bräuchte um mir sicher zu sein, jedoch auch mein Gefühle nicht ohne sind." Ein schmunzeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Nach ein paar Minuten betrat Demir mit Sara den Raum. In mir herrschte ein Chaos an Gefühlen, ich wusste nicht wie ich ihm gegenüber treten sollte. Seine Anwesenheit macht mich ganz schummrig. War es das was man "Schmetterlinge im Bauch" nannte? Er lief an mir vorbei, zwinkerte mir zu und nahm paar plätze hinter mir Platz. Yasin sein schnaufen war unüberhörbar. Es tut mir leid Yasin, doch er fängt an mir gut zu tun. Als der Lehrer kam, widmete ich Ihm meine ganze Aufmerksamkeit und blendete alles aus.

Angst zu Lieben! (Sevmekten Korkuyorum!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt