II: Verachtung

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"Luc.", beginnt Sie betreten. Er sitzt Ihr gegenüber, ein Tisch des Cafés trennt sie.

Er mustert Sie. Ein Blick der Besorgnis überschattet Seine Augen.
"Was ist los, Briana?"
Er nennt Sie nicht Baby. Er weiß dass etwas nicht stimmt. Vielleicht ahnt Er, was kommt.

"Baby. Es tut mir leid.", stottert Sie weiter. Ihre Finger krallen sich am Tisch fest wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz.
"Was tut dir leid?"
Die Besorgnis schwindet. Ein wenig Verwirrung macht sich breit. Seine Hände ballen sich zu Fäusten.

"Ich... an Amelias Geburtstag waren wir feiern.", bringt Sie hervor.
"Richtig? Und?", Seine linke Augenbraue wandert nach oben.
"Ich... bin mit Adrian..."
"Du bist mit Adrian was?", presst Er zwischen den Zähnen heraus. Seine Fingernägel graben sich in Seine Handflächen.

"Ich habe mit ihm geschlafen.", platzt Sie heraus. Tränen laufen blitzartig Ihre Wangen hinab, als hätte man einen Staudamm geöffnet.
Er sagt nichts. In Seinen Augen ist nichts als Verachtung zu erkennen. Immer tiefer pressen sich Seine Nägel in Sein eigenes Fleisch.

"Warum?", zischt Er endlich. "Warum Adrian?"
Sie kann nicht antworten. Alles was aus Ihrem Mund kommt ist ein jämmerliches Schluchzen.

"Mach nicht so dumm.", fährt Er Sie an. "Wenn du ihn ficken kannst kannst du mir auch sagen warum."
Doch Sie antwortet nicht.
Er erhebt sich. Dreht Ihr den Rücken zu. Aus Seiner geschlossenen Faust der rechten Hand rinnt ein wenig Blut.

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