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Dean starrte den Engel an, der ihn an seinen Handgelenken runterdrückte. "Ich.. Es tut mir leid." Er hatte egoistisch gehandelt und schämte sich für den Nervenzusammenbruch den er hatte und dafür, dass er sich von seinen Gefühlen leiten lassen hat und wie ein kleines Kind reagiert hat. "Entschuldige, Cas... Ich hab nicht nachgedacht."
Der Engel ließ ihn los und setzte sich ans andere Ende des Bettes. "Entschuldige? Mehr hast du nicht zu sagen, nach dem... was du getan hast? Ich habe meine Heimat aufgegeben, meine Loyalität zum Himmel, eine komplette Armee, ich habe rebelliert und gekämpft, und das alles für dich, Dean Winchester. Wie konntest du auch nur einen Moment lang annehmen, dass ich überhaupt keine Gefühle für dich hätte?!"
Nein, auch wenn Castiel Gefühle für ihn hatte, egal wie leicht, er verdiente Besseres als Dean. Er versaut alles was er anfässt und verletzt jeden, den er kennt. Es hätte keine Art von Beziehung gegeben, die zwischen ihnen gut gelaufen wäre.
"Das muss irgendein kosmischer Scherz sein."
Castiel blickte zu Dean. "Bitte?"
Dean lachte bitter, es klang genauso gebrochen wie er sich fühlte, aber er konnte nicht aufhören. Er lachte, bis er Tränen in den Augen und einen ziemlich angepissten Engel im Raum hatte.
"Worüber lachst du, Dean? Es gibt nicht amüsantes an dieser Situation."
Dean setzte sich schließlich auf und wischte sich die paar Tränen aus den Augen. Er warf Castiel einen feierlichen Blick zu und schüttelte den Kopf. "Im Wesentlichen bist du ein gefallener Engel der Gefühle für den Mann hat, der die Apokalypse mehr als ein Mal verursacht hat. Das ist fast poetisch." Castiel zog seine Augenbrauen zusammen und legte den Kopf schief. "Auch wenn deine Erklärung dieser Situation passt, verstehe ich nicht, wieso das so lustig ist." Dean fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht und murmelte: "Cas, cas, cas." Er würde nie genug von Castiels Unfähigkeit bekommen, grundlegende Dinge zu verstehen. Es war ein Teil seines Charmes.
Eine Welle Übelkeit überkam Dean und er hielt sich den Bauch. Ein dünner Schweißfilm überzog seine Brust.
"Keine der Medikamente sind mehr in dir. Das sind wahrscheinlich Nebeneffekte meiner Gnade, die mit deinem Körper interagiert hat."
Dean zog eine Grimasse und hatte ein 'Oh scheiße'-Moment als er dachte, dass er gleich überall hinkotzen würde. "Ich muss ins Bad."
Er versuchte von alleine zu stehen, doch er war schwach, viel zu schwach, und er wollte nicht darüber nachdenken, warum. Einige Momente zuvor war er an der Schwelle des Todes und Castiel hatte ihn gerettet... schon wieder.
"Lass mich dir helfen, Dean." Er schlug die Hand des Engels weg und hielt sich am Schreibtisch fest.
"Du hast genug geholfen. Lass mich einfach auf mich selbst aufpassen."
Im Bad angekommen verbrachte er die nächsten vierzig Minuten mit übergeben. Deans Halsröhre war Wund und er bezweifelte, dass er in nächster Zeit etwas essen können würde, trotz der Tatsache, dass er hungrig war.
Es klopfte an der Badezimmertür. Er sagte nichts. Er wollte alleine sein. Nach dem, was er getan hatte, konnte er weder Castiel noch seinem Bruder vor die Augen treten.
Das war feige, und normalerweise war Dean Winchester kein Feigling.
Nicht, solange es nicht um Gefühle ging.
"Dean, geht's dir gut?"
Es war Castiel, die Person die er gleichzeitig sehen und nicht sehen wollte.
"Nein..."
Ihm ging es nicht gut. Wo eigentlich sein Herz sein sollte fühlte Dean eine kalte Kluft in seiner Brust. Er fühlte sich leer und betäubt. Er wollte mehr trinken. Sich einfach in Whisky ertränken bis er nicht mehr atmete, aber wegen Castiel war es offensichtlich, dass das keine Option war.
"Darf ich reinkommen?"
Er schüttelte den Kopf wegen mangelnder Energie zu sprechen, doch er realisierte, dass der Engel ihn nicht sehen konnte.
"Nein."
Dean setzte sich auf seine Knie und machte die schillernde Badezimmerlampe aus. Das helle Licht hatte Schmerzen in seinem Kopf verursacht und er kniff die Augen zusammen um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er würde einfach hier bleiben, bis er sich erholte, von was auch immer das war. Bis sein Ego sich halbwegs wieder aufgebaut hätte, sodass er wenigstens den Hundeaugen seines Bruders standhalten konnte. Er wusste, sein Bruder würde sauer sein und er war noch nicht bereit dafür.
"Dean?" Er atmete tief aus, was seine Nasenlöcher weitete.
"Ja?"
Die Tür knarrte als der Engel sich dagegenlehnte, wahrscheinlich hatte Cas sich hingesetzt.
"Ich mag nicht alles über das Mensch-sein wissen, aber du bist nicht alleine und du bist nicht zu kaputt um dich wieder aufbauen zu können."
Dean erstickte einen unerwarteten Schluchzer und schluckte den Schmerz runter.
"Danke, Cas."

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IHR DACHTET, ES GÄBE AM ENDE DESTIEL ACTION?.. hatte ich auch gedacht. Leider hielt Nick das anscheinend für unnötig.
Danke für's lesen, hoffe, es hat euch trotz der mangelnden smutty action gefallen. Mir gefällt die Geschichte jedenfalls sehr gut. Tschüdelü, always keep fighting!

"Broken" - DestielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt