Bitte verlass mich nicht.

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"Heute genau vor einem Jahr, hat mich meine damalige beste Freundin, Jassy, zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen. Sie hat mir nicht erzählt, dass mein Ex Freund, Cam, auch da sein würde. Cam und ich waren ein Jahr lang zusammen, bevor alles dem Bach runter ging. Ich kam zu der Party und alles lief eigentlich ganz gut, bis ich Cam entdeckte. Ich habe versucht ihn zu ignorieren, damit ich diesen Abend genießen konnte, weißt du."

Ich sehe ihn an und er nickt mir zu. "Jassy kannte ich sehr lange, sogar unsere Mütter waren miteinander befreundet und ich dachte, ich könnte ihr vertrauen. Nach einer Weile meinte Jassy, sie hätte etwas in ihrem Zimmer liegen lassen und ob ich es holen könnte. Weil ich nun mal dumm und naiv war, hab ich ja gesagt. Ich ging hoch in ihr Zimmer, ließ aber die Tür offen und ging zum Bett. Es war nichts da, doch als ich mich wieder umdrehte, um zu gehen, stand Cam im Zimmer und schloss dann die Tür."

Er sieht mich an, zieht die Augenbraue zusammen und nickt dann schließlich.

"Cam war schon immer ein Arsch gewesen, aber ich hätte nie gedacht, dass Jassy auch so eine Bitch wäre. Er kam zu mir und fing an mich zu küssen, ich habe versucht ihn zu schlagen, ihn wegzustoßen, doch nichts hat geklappt. Ich habe geschrien, doch die Musik war einfach zu laut. So ging das für ein paar Minuten, bis Jassy ins Zimmer kam. Zuerst dachte ich, sie ist da um mir zu helfen, doch dann fing sie an zu lachen." Ich mache eine kurze Pause, denn das Atmen fällt mir schwer. Harry steht auf, geht zum Fenster und öffnet es, als hätte er meine Gedanken gelesen. Dann kommt er zurück und setzt sich wieder vor mich hin.

"Als Cam gerade dabei war, mir mein T-Shirt auszuziehen ist Alex ins Zimmer gekommen. Zuerst ist er einfach da gestanden und ich hatte Angst, dass er von all dem wusste. Doch als sich sein Gesichtsausdruck änderte, wusste ich, dass er keine Ahnung hatte. Alex ist ein Mann der Ehre und er würde niemals eine Frau schlagen, aber in dem Moment hat er Jassy einfach zur Seite geschubst und sie fiel auf dem Boden. In dieser Nacht hat er Cam blutig geschlagen und alle dachten, er wäre tot."

Ich sehe auf unsere Hände und merke, wie meine Hand schön langsam rot anläuft, weil Harry's Griff zu stark ist. Ich lächle ihn an und pikse ihm in die Wange. "Wenn du so weiter machst, fällt mir die Hand bald ab." Erst als ich das sage, scheint er zu realisieren, was er getan hat und lässt sie los. "Nein, lass sie nicht los." Sage ich und lege seine Hand wieder um meine. Er sieht mich an, legt sie an meine Wange und küsst mich. Als er von mir ablässt, rede ich weiter.

"Ich bin aus dem Haus gegangen und habe versucht meine Mum zu erreichen. Als sie abgehoben hat, habe ich ihr alles erzählt und sie hat sich sofort auf dem Weg gemacht. Ich habe sie danach noch öfter angerufen, weil ich einfach nicht mehr warten konnte. An dem Tag hat es sehr stark geregnet und sie hat die Kontrolle über das Auto verloren. Nachdem mein Dad erfahren hat, dass sie tot ist, hat er seine Sachen gepackt und ist abgehauen. Unser Haus wurde verkauft und Grandpa hat mich und Dan zu sich genommen. Jassy und Cam sind abgehauen, als sie das mit meiner Mum erfahren haben.

Doch Cam war gar nicht so lange weg, denn er ist seit ein paar Tagen wieder zurück. Heute, als ich spazieren war, war er auch dort. Er hat mich angesprochen und als ich ihn wieder gesehen habe, hat sich mein Hass gegenüber ihn verdoppelt." Ich sehe ihn an und er sieht auf sein Schoß.

"Ich hasse ihn Harry, ich hasse ihn so sehr."

"Es tut mir so leid, was mit deiner Mum geschehen ist, Daisy. Aber dir die Schuld dafür zu geben ist einfach nur lächerlich. Es war, verdammt nochmal, nicht deine Schuld, also hör auf die scheisse auf dich zu nehmen. Du bist so stark Daisy, also mach dich mit diesen Gedanken bitte nicht fertig." Er sieht mich an, öffnet seinen Mund doch schließt ihn wieder.

"Sag schon Harry." Ich weiß, dass er etwas sagen will, doch er zögert.

"Ich will nicht unhöflich klingen, aber dein Dad ist ein jämmerlicher Feigling. Anstatt bei euch zu sein und euch zu unterstützen, ist er einfach abgehauen. Sowas macht man nicht, ihr hattet es genauso schwer wie er." Ich weiß, dass er recht hat doch trotzdem hab ich das Gefühl meinen Dad verteidigen zu müssen.

Mit Dir an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt