Ich liebe dich, Daisy.

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Ich stehe seit in der Früh hinter der Theke und warte, bis ich endlich Feierabend habe. Doch der nützt mir heute auch nicht viel, denn alle sind weg.

Ich schaue auf die Uhr und der verrät mir, dass ich in 10 Minuten gehen kann. Yay.

"Daisy, kann ich kurz mit dir sprechen?" Ich drehe mich erschrocken zur Seite und sehe wie Dan mich beobachtet.

Was zur Hölle?

Sein rechtes Auge ist blau und seine Lippe ist auch aufgerissen. Ich springe über die Theke, gehe zu ihm und nehme sein Gesicht in meine Hände.
Ah du scheisse.

"Danny, was zur Hölle ist passiert? Wieso schaut dein Gesicht noch schlimmer als sonst aus?" Ich streiche über sein Auge und er sieht nur amüsiert zu mir.

"Es geht mir gut, ehrlich. Ich habe gestern etwas getrunken und bin in eine Schlägerei geraten." Er sieht sich um und scheint zu überlegen. "Daisy, es tut mir alles so leid. Die Sachen, die ich gesagt habe, dass alles tut mir leid." Er entschuldigt sich zum ersten Mal bei mir, doch irgendwie hab ich kein gutes Gefühl dabei.

Was wenn Dad ihn darum gebeten hat?

"Dan, lass gut sein. Wenn Dad dir eingeredet hat, du müsstest dich entschuldigen und so ein Dreck, dann lass es sein. Du musst dich für nichts entschuldigen, du hast ja schließlich nur die Wahrheit gesagt." Er schüttelt den Kopf und fährt sich dann durch die Haare.

"Woher weißt du von dem Treffen?"
Oh, also haben sie sich doch getroffen.

Ich blinzle ein paar mal damit ja keine Tränen hochkommen und sehe ihn dann an. "Ich habe ein Telefonat von Grandpa gehört und wusste, dass es nur Dad sein kann." Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen wie verletzt ich bin und setze ein Lächeln auf. "Wie geht es ihm Dan? Hat er sich verändert? Vermisst er sie immer noch so stark?"

Fragen über Fragen, das schon seit einem Jahr, doch nie die Antworten.

"Daisy es geht ihm gut, er wollte dich sehen doch.. er..-"

"Schon gut Dan." Ich weiß, wieso er mich nicht sehen will also braucht er gar nicht weiter zu reden.

"Er ist nicht böse auf dich, Daisy. Er hat etwas herausgefunden, ich weiß nicht was und er wollte es uns nicht sagen. Er meinte nur, dass er an etwas arbeitet. Vielleicht geht es Mum und um diese Nacht. Vielleicht hat sie getrunken und ist desha-"

"Dan, hör auf mit der Scheisse. Sie hat nichts getrunken, versuche jetzt nicht ihr die Schuld dafür zu geben." Meine Mum hatte kein Alkohol Problem, sie hat fast nie getrunken. "Dad sucht wahrscheinlich nur jemanden, auf den er die Schuld schieben kann." Ich atme tief durch und sehe zu Dan. "Vielleicht damit er mir wieder in die Augen sehen kann."

Dan macht einen Schritt auf mich zu und legt seine Arme um mich.

Vielleicht wurde er ja doch bei der Schlägerei verletzt?

"Es tut mir alles so leid. Ich bin dein Bruder und hätte dich beschützen müssen, doch stattdessen war ich derjenige, der dich verletzt hat. Ich war so sauer, Daisy, einfach auf alles und jeden. Am meisten war ich es auf Dad, weil er einfach abgehauen ist. Als ich ihn dann gestern gesehen habe, ist mein Hass verblasst. Bitte versuche mich zu verstehen, dann wirst du wissen, wieso ich so war. Es tut mir auch leid, dass ich die Schuld an ihrem Tod, immer dir gegeben habe. Es war nicht deine Schuld, Daisy." Er streicht mir über die Haare, während er spricht.

Wieso ist er plötzlich so?

"Dan, es tut mir so leid, dass das mit ihr passieren musste. Ich weiß, ich hätte sie nicht so oft anrufen dürfen, ich hätte sie gar nicht um die Uhrzeit holen dürfen, doch ich habe es getan. Aber ich hatte keine andere Wahl, Dan, es ist etwas Schreckliches passiert und ich musste dort schnell weg."

Mit Dir an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt