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"Bist du nen Stalker oder so?", brummte eine tiefe Stimme hinter mir. Erschrocken fuhr ich zusammen und knallte mit meinen Kopf gegen die massive Tür. Mit vor schmerz zusammen gekniffenen Augen hilt ich meinen Kopf und brummte etwas unverständliches. Der dumpfe Knall war wahrscheinlich auf dem ganzen Schulgelände zu hören.

Blinzelnd sah ich auf, und blickte in das schönste Gesicht das ich je gesehen habe. Warme braune Augen musterten mich spöttisch. Verwuschelte braune Haare trohneten auf dem markenten Gesicht. Seine Haut war blass und kleine Sommersprossen waren um seine Nasen verteilt. Er war deutlich älter als ich.

Erschrocken sog ich die Luft ein, als mich seine Schönheit mit einem Schlag traf und trat einen Schritt zurück, wodurch ich erneut gegen die Tür knallte. Ich spürte wie sich mein Gesicht erhitzte und blickte beschämt zu Boden.

"Nein", flüsterte ich verlegen, "Ich habe bloß nach der Kabine gesucht?"

"Mit dem Ohr?", fragte er skeptisch. Bevor ich überhaupt etwas erwidern konnte wurde die Tür hinter mir mit einer Ruck aufgerissen. Da ich mich an diese angelehnt hatte stolpert ich ein paar Schritte zurück bevor ich gegen etwas hartes stieß und erschrocken auf keuchte.

"Jack was machst...?", weiter kam das harte etwas nicht da er mich auffangen musste. Seine warmen Hände umfassten mich an der Taille, damit ich nicht zu Boden stürzte. Dort blieben diese auch.

Erschrocken quiekte ich auf, als ich auf einmal gegen eine harte Brust gepresst wurde. Verzweifelt strampelte ich mit meinen Beinen, da er so viel größer war, sodass ich vom Boden abhob. Mit meinen Händen umklammerte ich seine riesigen Handgelenke und versucht seine Arme von meiner Hüfte zu lösen.

"Ganz Ruhig, setzt sie mal wieder auf dem Boden ab", hörte ich dieses Jack belustigt sagen. Hilfesuchend sah ich zu ihm rüber, doch er zuckte nur mit den Schultern. Plötzlich machten meine Füße wieder Bekanntschaft mit dem Boden und auch mein Gesicht hätte diesen kennengelernt, wenn der Junge hinter mir mich nicht festgehalten hätte.

"Mate", hörte ich ihn knurren während sein muskulöser Arm immer noch meine Taillie gegen sein Becken drückte. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen.

"Mein Name ist Ruby, nicht Mate!", meinte ich verwirrt. Leise knurrte er und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

"Mein kleiner Rubin, du wirst immer mein sein, du wirst für immer mir gehören.", schnurrte er gegen meine gereizte Haut. Stop, stop, stop! Was hatte er da gerade gesagt? Ich muss mich verhört haben. Ja, genau das war es. Wir leben ja schließlich nicht mehr im Mittelalter, wo die Männer noch Besitzansprüche an die Frauen stehen konnten.

"Könntest du mich bitte los lassen?", fragte ich zwischen zusammengebissene Zähnen. Sein Arm war so stark um meine Taille geschlungen, das ich mich fühlte wie Elizabeth Swan die ihn ihren Korsett bewusstlos ins Meer gefallen ist. Ich rede von Fluch der Karibik für die die es nicht verstanden haben.

"Nein!", knurrte er agressiv. Und presste mich noch stärker an ihn. Habe ich mich eben über Luftmangel beschwert? Gut, denn jetzt bekam ich überhaupt keine Luft mehr. Während mir langsam aber sicher die Luft ausging, zwirbelte der Typ hinter mir jetzt eine meiner Haarsträhne zwischen Zeigefinger und Daumen und schnüffelte da dran.

"So wunderschön.", schnurrte er. Was geht hier ab?

"Bro, lass sie los, sie wird schon ganz blau:", meinte Jack etwas genervt. Sofort lockerte sich sein Griff und ich atmete keuchend ein. "Ist alles in Ordnung?", hörte ich eine besorgte Stimme hinter mir, doch ich konzentrierte mich nur da drauf zu atmen.

"Was machst du eigentlich hier? Bist du nicht ein bisschen jung um mit den Zwölftklässlern Sport zu haben?" Geschockt unterbrach ich meinen Versuch mich aus dem Griff des Unbekannten zu befreien. Langsam glitt mein Blich hoch zu Jack der mich neugierig musterte.

"Zwölfte?", hauchte ich geschockt. Jack runzelte die Stirn. "Ja, zwölfte!", meinte Jack erneut.

Ein spitzer Schrei ertönte. Mein Schrei. "Scheiße, scheiße, scheiße, ich komme zu spät", fluchte ich und kramte in meiner Tasche nach meinem Stundenplan und runzelte die Stirn. Dort stand es, schwarz auf weiß, zweite Stunde sport bei Herr Stein. "Aber...", fing ich verwirrt an. Doch eine Hand, die sich in meinen Blickfeld schob, unterbrach mich. Sie war stark tattowiert, doch am stärksten viel mir der kleine Jundenstern auf seinem Mittelfinger auf. Ich betrachtete ihn fasziniert. War er Jude? Seine raue Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Er deutete auf ein kleinen Buchstaben und eine keine Zahl neben dem Namen Stein.

"Hier steht S1, dass steht für Turnhalle 1. Du bist nur gerade in der 3 Turnhalle." Hauchte er mir ins Ohr. Eine Gänsehaut verbreitete sich von dort aus, auf meiner gesamten linken Gesichtshälfte. "Du musst aus der Turnhalle raus, dann rechts und 2 Gebäude weiter." Panisch riss ich die Augen auf. So weit?

Schnell riss ich mich los und rannte auf die Tür zu: "Danke!", rief ich nach hinten und sah noch wie eine Hand nach mir griff. Doch schnell riss ich die Tür auf und verschwand in der kalten Luft.

Dancing WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt