Decision

Das Ding

Jetzt mal ohne Scheiß...die letzten dreieinhalb Wochen, die ich bei Ryder und Missie verbracht hatte, waren nicht so schlimm gewesen, wie ich gedacht hatte. Er war nicht so schlimm gewesen, wie ich dachte. Ich weiß, das ist ein Cliche, aber es stimmt. Er hatte eine Seite von sich gezeigt, die mir besser gefiel als der "Bad Boy." 

Und auch Missie hatte ich ins Herz geschlossen. Sie hatte es nicht verdient, ihre Eltern so früh zu verlieren. Deshalb bewunderte ich ihren Optimismus und ihre Lebensfreude auch so sehr. 

Ich wusste nicht, ob ich traurig sein sollte, weil ich Missie vielleicht nie wieder sehen würde und weil Ryder möglicherweise wieder so sein würde wie früher, oder ob ich mich freuen sollte, meine Familie wiederzusehen...  Keine Ahnung... Ich hing gerade meinen Gedanken nach, als die Tür aufging. Missie stürmte herein und warf sich auf mein Bett. Und als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, sagte sie: "Ich kann dich ja mal besuchen kommen.", sie lächelte. Ich nickte. "ja, das fände ich schön." "Nicht traurig sein! RyRy und ich kommen dich besuchen!" Ich lächelte und schloss sie in meine Arme. Ich nickte.  "Los komm. Wir sehen mal bei welcher Stufe der Mir-Ist-Langweilig-Spiel-Mit-Mir-Phase dein Bruder gerade feststeckt." Sie grinste und rannte los.

Nachdem Missie Ryder eine halbe Stunde damit drangsaliert hatte, dass sie auf den Spielplatz wolle, gab er mit einem langen Stöhner nach und verschwand um sich umzuziehen. Nach zehn Minuten erschien er in Jogginghose und T-Shirt. Aber ohne Motivation...

Auf dem Weg zum Spielplatz hüllten wir uns in Schweigen. Als wir auf den Parkplatz fuhren schnallte Ryder Missie vom Kindersitz los und sie flitzte in Richtung Rutsche. Als ich aussteigen wollte, verriegelte er die Tür.

 "Was..?"

 "Wir müssen reden." 

"Ok...Worum geht's?"

"Es geht darum...es geht darum, dass... dass Missie mir gesagt hat, dass sie dich besuchen will, wenn du weg bist."

"Ich weiß...Aber ich konnte ihr nicht sagen, dass das nicht passieren wird..."

"Eigentlich wollte ich dich fragen, wann es dir passen würde.."

"Ähhhh....was?"

"Sie scheint dich zu mögen",sagte er, "und ich will nicht, dass sie noch eine Person verlieren muss, die sie gern hat.." Ich nickte. Er nickte ebenfalls und öffnete die Tür. 

Ich stieg aus und lief neben ihm zu Missie. Als sie uns sah rannte sie lachend auf uns zu und schlang die Arme um Ryders Bein. Er lachte. Sie ließ von ihm ab und zeigte aufgeregt zur Rutsche. Sie zog Ryder hinter sich her und ich folgte ihnen. Sie kletterte in eine Art Höhle. Ryder schaute mich an. Ich grinste und bedeutete ihm hinterher zu krabbeln. Er verdrehte die Augen und verschwand in der Höhle. 

Ich wollte gerade hinterher, als ich ein Prickeln im Nacken spürte. Ich griff in meine Jacke und legte meine Finger um das kühle Metall. Ich drehte mich langsam im Kreis und ließ meinen Blick über den Spielplatz schweifen. Mein Blick blieb an einer schwarzen Silhouette hängen. Ich zog das Messer aus meiner Jacke und trat langsam näher. Kurz bevor ich es erreicht hatte, drehte es sich zu mir um. Ich blickte für eine Millisekunde in strahlend grüne Augen. Mein Griff um das Messer wurde fester und ich wollte gerade angreifen, als das Ding sich in Rauch auflöste. Verwirrt und panisch drehte ich mich herum. Doch da war nichts.

 "Kommst du?" Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich ließ das Messer schnell wieder in meiner Jacke verschwinden und drehte mich zu Missie, die ihren Kopf aus der Höhle gestreckt hatte. Ich nickte und krabbelte hinein.

Im Inneren der Höhle war es dunkel, doch ich konnte zwei Personen erkennen. Die Erste konnte ich aufgrund seiner Größe als Ryder identifizieren. Die zweite war ungefähr so groß wie Missie, hatte aber kürzere Haare. Ich wollte gerade fragen, wer das ist, als Missie stolz verkündete, dass dies ihr neuer Freund Ethan sei. "Hi Ethan." Ich lächelte. Er wirkte etwas schüchtern, glaube ich, es war ja dunkel, hielt mir dann aber seine Hand hin, die ich im Dunkeln zwar nur schwer ausmachen konnte, aber nach kurzem Suchen ergriff. 

Wir quatschten eine Weile mit Ethan, der mit jedem Wort selbstsicherer wurde. Doch plötzlich wurde er still und fing an zu zittern. Meine Augen hatten sich so langsam mal an das Dunkel gewöhnt. "Was ist los?", fragte ich verwirrt. "Er kommt...", flüsterte er. "Wer kommt, Ethan? Du brauchst keine Angst haben, wir passen auf dich auf." "Der schwarze Mann...er ist hier!", rief er plötzlich. Ich warf einen schnellen Blick auf Ryder. "Bleibt hier!", sagte er zu Missie und Ethan. Wir stürmten aus der Höhle. 

Wir sahen uns um. Nichts...Ich hatte eine Gänsehaut. Ryder schien es nicht anders zu gehen, denn er schaute sich nervös um. "Hier ist niemand.. Vielleicht hat der Kleine nur eine blühende Fantasie", meinte ich und hätte Ryder mich nicht mit sich auf den Boden gerissen, würde jetzt vermutlich eine Kugel in meinem Kopf stecken. Er schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Alles in Ordnung?" "Ja...Danke.", murmelte ich. "Bedank dich später, wenn wir das hier überlebt haben!" "Gute Idee!" Ich zog das Messer aus meiner Jacke. "Also treten wir dem Ding mal ordentlich in den Arsch!" "Mit einem Messer?", meinte er und zog die Augenbraue nach oben. Ich blickte auf meine Hand. Dann wieder auf das Ding. "Gutes Argument....Hast du irgendwas anderes?" "Jap...Gib mir eine Sekunde.", murmelte er. Er flitzte los und stand in einer Sekunde wieder neben mir. In seiner Hand hielt er einen Bogen mit Köcher. Mein Mund klappte auf. "Du bist ein Racer ?!" Er grinste. Ich schnappte ihm den Bogen aus der Hand und hängte mir den Köcher über die Schulter.

 "Also los.",meinte ich und legte einen Pfeil auf die Sehne. Er nahm sich mein Messer und rannte los. Ich rannte ebenfalls los und sprang in den Schutz eines Baumes. Ich zielte und ließ den Pfeil fliegen. Er ging daneben und erwischte beinahe Ryder. " Hey! Bist du blind?!", rief er aufgebracht. "Sorry, ich bin ein wenig aus der Übung" Ich legte den nächsten Pfeil auf und zielte erneut. Das Ding wollte gerade nach Ryder greifen, doch mein Pfeil traf sein Ziel. Fluchend hielt es sich seine Schulter. Ich grinste stolz, als Ryder mir einen Daumen hoch gab.  Ich zog den nächsten Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne. Diesmal traf der Pfeil sein Bein und es ging auf die Knie.

 Elegant sprang ich vom Baum herunter. Zur Sicherheit legte ich noch einen Pfeil auf. Ich trat näher. Ryder hielt dem Ding sein beziehungsweise mein Messer an die Kehle. Das Ding trug eine Kapuze unter der man eine Maske schimmern sehen konnte. "Was willst du?", fragte ich, als ich vor ihm stehen blieb. "Ist das nicht offensichtlich? Mein Meister will dich tot sehen Montgomery!", sagte das Ding mit tiefer Stimme. "Ach wenn das so ist...", sagte Ryder und wollte sich aus dem Staub machen. Ich packte seine Kapuze und zog ihn zurück. "Wer ist dein Meister?",fragte ich den "Schwarzen Mann", wie ihn Ethan genannt hatte. "Da das hier offensichtlich ein Spiel ist und ich vermutlich den Bösen darstelle, werde ich es dir nicht verraten..", es grinste höhnisch. Ich packte seine Kapuze und zog sie von seinem Kopf. Erschrocken wich ich zurück.

 Das hier war kein Mensch.  

Hello Everybody! Ich melde mich zurück mit einem neuen Kapitel! Es wäre schön, wenn die wenigen Leute, die dieses Buch lesen mir ein wenig Rückmeldung geben könnten...Was ich besser machen könnte und so....

Hoffe, dass das Kapitel euch gefällt! LG Littlefoot02