Der Brückentroll

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P.o.V. Micha
Als der Rauch sich verzog, stand eine plumpe Gestalt vor mir, ein wenig kleiner als ich, mit brauner Haut, einer dicken Knubbelnase und einer anscheinend selbstgemachten Latzhose aus Tierfellen. Er stimmt mitten auf der Brücke und versperrte mir somit den weg. "Hallo, mein Name ist Micha, würden sie mich bitte durchlassen?" :fragte ich höflich. Die Gestalt sah mich neugierig an, gähnte einmal ausgiebig und antwortete: "Ich bin der Brückentroll, Berti mein Name, ich bin der Wächter des Kristallsees, meine Aufgabe ist es, nur Lebewesen mit reinem Herzen durchzulassen." Bin ich überhaupt reinem Herzens? Ich glaube schon... "Und woher wollen sie wissen, ob sie mich durchlassen dürfen?" :wollte ich neugierig wissen. Wie in Zeitlupe schob sich nun eine Wolke vor die Sonne und ließ mich frösteln. "Ich werde mit Hilfe meiner Kräfte bis auf den Grund deines Herzens sehen" :murmelte er geheimnisvoll. "Was für Kräfte?" :fragte ich nun sichtlich verwirrt. "Hast du es noch nicht bemerkt? Jeder hier hat magische Kräfte!" : teilte der mir verdutzt mit. Magische Kräfte? Vor mir in der Luft erschien eine silberne Platte und trennte mich von Berti, als wäre es eine Mauer. Als ich vorsichtig die transparente Mauer antippte, schlug die Oberfläche Wellen, als bestünde es aus Wasser und Bilder erschien. Erst sah man mich und Chessi, dann mich und meine Hunde, mich am PC und schließlich mich und Manu. Der Brückentroll, der die ganze Zeit konzentriert auf die Bilder gestarrt hatte, ließ den seltsamen Spiegel wieder langsam verschwinden. "Du darfst passieren," :gestattete Berti mir selbstsicher "aber pass auf! In dieser Welt gibt es weit größere Gefahren, als ihr denkt, unterschätzt nichts und niemanden!" :warnte er mich. Sein konzentrierter Blick wurde fast sorgenvoll. "Nicht nur die Armee der Kaiserin verfolgt euch!"deutete er an. "Wie meinen sie das? Werden noch?" :Fragte ich verunsichert und runzelte die Stirn. Doch bevor Berti antworten konnte, dematerialisierte er sich vor mir wieder und als sich der Rauch verzogen hatte, war nichts mehr vorhanden, was auf das Gespräch von eben hinweisen könnte. Seine Warnung war mehr als ernst gemeint, das spürte ich. Ich beschloss ab diesem Zeitpunkt noch vorsichtiger zu sein. Was wohl meine Fähigkeiten sind? Doch anstatt weiterhin grübelnd in der Gegend herum zu stehen, überquerte ich nun endlich die Brücke des Brückentrolls. Auf dieser Seite des Flusses, erstreckte sich eine schon fast unnatürlich helle, saftige Wiese und nicht mehr allzu weit entfernt glitzerte das seichte Wasser des Kristallsees. Um mich abzusichern sah ich noch einmal auf meine Karte, der Splitter schien im See zu sein. An die Warnung Bertis denkend drehte ich mich einmal um mich selbst. Nichts. Stille. Seufzend nahm ich meinen Rucksack wieder huckepack und marschierte los, richtung See. Es war so einsam ohne Manu. Eine leichte Brise wehte durch mein Haar und ich schmeckte Salz in der Luft. Moment... Salz?!? Der See schien größer als gedacht, schon eher ein kleines Meer. Am Ufer des Sees angekommen konnte ich einfach nicht anders und ließ mich ins feuchte Gras sinken, schloss die Augen und lauschte dem rhythmischen Rauschen der kleinen Wellen am Ufer. Himmlisch! Ich öffnete meine Augen und sah in einen wolkenlosen, hellblauen Himmel. Am liebsten wäre ich noch länger so liegen geblieben, aber ich musste dringend weiter.

Hey Leute,
Nachdem ich letztes Wochenende schon wieder verpeilt habe zu updaten, kommt heute mal wieder ein Kapi, sogar in normaler Länge 😆 Lasst gerne Ideen für die Story oder eure Meinung hier und danke für über 500 reads 😍

Die Youtuberfreundschaft und der SchattenkristallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt