Was sollte ich darauf antworten? Ich empfand auch etwas für ihn, das wusste ich, doch ich konnte nicht mit ihm zusammen kommen. Schließlich war er der Freund meiner besten Freundin. So etwas tat man nicht als Freundin.
>>Ähm...<< Ich schaute auf den Boden. Ich musste mich schnell für einen Satz entscheiden. Tausende Worte kreisten in meinem Kopf umher. Auch ein paar Beschimpfungen. Doch ich entschied mich für einen Satz, der mir richtig schien. >>Ich liebe dich auch, aber du bist der Freund meiner besten Freundin.<< Ich blickte nicht zu ihm hinauf, ich starrte die ganze Zeit auf einen Erdklumpen.
>>Aber ich liebe dich, nicht sie<<, erwiderte er.
>>Das kann ja sein, aber so etwas macht man als Freundin nicht<<, sagte ich entschlossen. Ich dachte, dass ich das Richtige tat, aber mir wurde klar, dass es falsch war, als ich ihn anblickte. Ich sah ehrliche Liebe. Nicht zu Anna, nein. Sondern zu mir.
>>Ich verstehe...<<
>>Nein tust du nicht<<, konterte ich. Ich wusste, dass er es nicht verstand. >>Ich verstehe es ja selbst nicht.<<
>>Warum tust du es dann? Warum sagst du das dann so?<< Wenn ich das bloß wüsste... Ich wusste, dass Anna mir ewig sauer sein würde, aber andererseits hatte ich das erste Mal jemanden gefunden, der mich liebte. Und ich liebte ihn auch. In dem Moment, als ich etwas sagen wollte, klingelte mein Handy. Es war Anna. Sie hatte geschrieben.
>>Hey Lis, was machst du? Ich kuschle grade mit Pascal, aber ich schreibe trotzdem bisschen mit dir wenn du willst<<, schrieb sie. Sie log mich an. Da fragte ich mich, wie oft sie mich wohl schon angelogen hatte. Jetzt wusste ich wenigstens was ich erwidern konnte. Ich schrieb also einfach: >>Ach ja? Schön. Also ich bin grade mit Pascal, deinem Pascal, auf der großen Wiese. Macht Spaß. Vielleicht sehen wir uns ja bald.<< Sie hatte es gelesen, das zeigten die blauen Haken, aber sie antwortete nicht. Sie war aufgeflogen.
>>Was ist los?<<, fragte Pascal.
>>Nichts. Sag mal, wie oft sehen Anna und du euch eigentlich? Jeden Tag?<<
>>Nein. Wir haben uns schon eine Woche nicht mehr gesehen. Wie gesagt, ich bin seit einer Woche in dich verliebt, da wollte ich mich nicht mehr mit ihr treffen<<, erwiderte er auf meine Frage. Anna hatte mich also die ganze Zeit angelogen. >>Warum fragst du das?<< Ich zeigte Pascal die Nachricht. Er war erstaunt.
>>Ich denke jetzt nicht mehr, dass ich nicht mit dir zusammen kommen kann<<, sagte ich plötzlich.
>>Also heißt das... Du möchtest mit mir zusammen sein?<<>>Ich überlege es mir bis morgen. Ich wäre schon gerne mit dir zusammen. Ich liebe dich nämlich wirklich<<, sagte ich mit Ehrlichkeit in der Stimme.
>>Ich dich auch<<, erwiderte er. Dann gingen wir getrennte Wege nach Hause. Vor meiner Haustür stand, ich glaubte es kaum, Anna. Sie ging wütend auf mich zu.
>>Was soll das? Warum triffst du dich mit meinem Freund?<<, fragte sie laut.
>>Warum lügst du mich an? Du hast mich eine ganze Woche lang angelogen! Warum? Pascal hat mir alles erzählt<<, platzte es aus mir heraus. Sie wurde rot.
>>Naja, jedes andere Mädchen trifft sich jeden Tag mit ihrem Freund. Und Pascal hatte auf einmal gar keine Zeit mehr für mich. Mir war das peinlich<<, erwiderte sie, wurde dann aber wider laut. >>Aber jetzt mal im Ernst: Warum triffst du dich mit meinem Freund?<<
>>Er hat jemanden gebraucht der ihm zuhört. Wir haben früher immer über solche Sachen gesprochen. Deshalb.<<
>>Worum ging es?<<
>Ach um ganz banale Sachen. Schule und so. Nichts besonderes<<, log ich. Es waren ganz und gar keine banalen Dinge die wir besprochen hatten. Aber das musste sie ja nicht wissen. Ich wollte einfach nur, dass sie geht.
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Das mystische Etwas
RomanceLisa (14) verliebt sich in Pascal (16), das Problem ist, dass ihre Freundin Anna (14) mit Pascal zusammen ist. Anna und Pascal sind gerade einen Monat zusammen, da passiert etwas unvorhergesehenes, das die ganze Situation ändert.