Als ich meinen Kopf etwas beugte um genauer hinzusehen merkte ich dass sie nicht alleine war.
Mit wem war sie da nur und was hatte sie vor ?
Müsste sie nicht bei der Arbeit sein?Ich würde ja so gerne dahin gehen und nachsehen, aber ich traute mich nicht. Außerdem würde Sandy gleich jeden Moment kommen und wenn sie mich hier nicht finden würde, würde sie sich bestimmt große Sorgen machen.
Was machte meine Tante da nur?
Ich konnte sie allmählich mit einem stark gebauten Mann sehen.
Der Mann war mir sehr fremd es könnte also kein Verwandter sein sonst hätte ich ihn erkannt.
Dieser "unbekannte" Mann gab meiner Tante einen Umschlag.Was ist da wohl drin?
Sie blieb nicht lange und verließ sofort ohne sich zu bedanken und versteckte den Umschlag in ihrer Handtasche.
Wer war dieser Mann?
,,Elainé!'',schrie jemand.
Es war Sandy. Ich drehte mich zu ihr und sie kam mir schon entgegen.
,,Was machst du da?'', fragte sie.
,,Ach da war nur ein Vogel, den ich beobachtet habe'', sagte ich.
,,Ok lass uns weitergehen'', sagte sie. In Gedanken, wer dieser Mann sein könnte und was meine Tante vor hatte, folgte ich Sandy.
,,Wir gehen jetzt schwimmen'',sagte sie. Ich nickte nur. Eigentlich hatte ich ja echt keine Lust mehr aber was soll's ich gehe einfach mit und tue so als hätte ich Spaß. Ich versuchte es meiner Freundin nicht anzumerken, dass ich keine Lust hatte sonst würde sie noch enttäuscht von mir sein. Ich würde ihr auch ungern das Herz brechen. Sie war meine einzige Freundin die ich hatte. Immer wenn ich Probleme hatte oder in Schwierigkeiten steckte war sie die jenige die mir aus der Patsche geholfen hatte. Ich kenne sie jetzt schon seit über fünf Jahren. Ja, sie weiß alles über meine Eltern. Früher als sie noch lebten, da haben wir immer viel mit der Familie unternommen auch mit Sandy's Familie zusammen. Unsere Eltern konnten sich gut leiden. Sandy's Eltern sind reich. Meine waren es auch. Ich komme.. naja "kam" aus einer reichen Familie. Da meine Eltern jetzt nicht mehr am Leben sind bin ich ja nicht mehr reich.
Ich hatte ein schönes Leben. Ein Dach über'm Kopf, Eltern die mich liebten und wertschätzten und halt vieles mehr. Ich konnte alles haben was ich wollte, das war das schönste. Doch was ich nach dem Tod meiner Eltern merkte war, dass nicht immer Geld das wichtigste im Leben ist.
"Familie", das ist es was jeder braucht. Mit Geld kann man sich vielleicht alles kaufen, aber eine Familie hat man nur einmal im Leben. Nichts, überhaupt nichts könnte gegen die eigene Familie ausgetauscht werden. Ich bin nicht die einzige auf Erden die keine Eltern hat es gibt neben mir noch viel mehr Menschen, die genau die gleichen Sorgen haben wie ich. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen.
Zum Beispiel wäre ich gerne wieder im Jahr 1998.. Wo ich geboren wurde. Da hatte ich meine Eltern noch. Sie waren glücklich als ich auf die Welt kam. Ich war immer ihr kleines Wunder. Mein Vater nannte mich immer "Prinzessin". Er hatte mir sogar einmal eine Prinzessinenkrone gekauft, weil ich seine "Prinzessin" war. Ich hatte die Krone tagelang angehabt und war sogar damit schlafen gegangen.
Nun habe ich keinen "König" mehr, der mich "Prinzessin" nennen kann. Das macht mich sehr traurig immer wenn ich daran denke.
Meine Mutter? Sie war das Beste, was es je in meinem Leben geben konnte. Wie eine Freundin war sie zu mir. Ich konnte alles mit ihr teilen. Wenn ich mal krank war kam sie immer an mein Bett und kümmerte sich um mich. Ich erinnere mich an den Tag wo ich krank war, da kam ich nicht aus dem Bett. Ich hatte hohes Fieber und meine Mutter hat sich richtige Sorgen um mich gemacht, als würde ich sterben oder so. Sie meinte zu Vater, dass wir schnell ins Krankenhaus müssten. Ich meinte, dass es mir gut geht, aber sie wollte immer das Beste für mich und hat sich sehr um mich gekümmert.
Als ich 9 war haben wir sogar mal einen Ausflug gemacht in ein Zoo. Ich mochte Tiere deshalb gingen wir fast jedes Jahr in den Zoo. Ich war so überrascht von den ganzen Tieren die da lebten und irgendwann hatte ich mich sogar verlaufen und meine Eltern haben mich im ganzen Zoo gesucht. Das fand ich sehr witzig. Einmal sogar, daran kann ich mich noch erinnern, hatte ich mich auch im Baumhaus in unserem Garten versteckt, dann hatten meine Eltern mich auch im ganzen Haus gesucht und irgendwann kam ich nach Hause, weil ich so langsam Hunger hatte. Übrigens, meine Mutter hat mir immer mein Lieblingsessen gemacht. Spaghetti. Aber mit Tomatensauce.
Als meine Eltern gestorben sind wollte ich es gar nicht glauben. Ich dachte, dass mir alle einen Scherz machen und wir dann alle darüber lachen würden, aber als es die Wahrheit war, konnte man nicht lachen. Ich musste weinen.
Ich habe tagelang nichts gegessen und wollte nicht raus. Mama und Papa haben kein Grab, den ich besuchen kann. Mir wurde gesagt, dass es ein Verkehrsunfall war aber sie hätten meine Eltern nicht gefunden, weil das Auto ins Meer gestürzt wäre. Ich finde das sehr traurig, dass sie kein Grab haben. Ich kann sie nicht einmal besuchen.
Meine Tante, also die Schwester meines Vaters hat mich danach zu sich genommen und sich um mich gekümmert, aber sie ist nicht mehr die Tante die ich früher hatte. Sie hat sich sehr verändert. Früher mochte ich sie. Mit der Zeit konnte ich sie nicht mehr leiden.
Ich wünschte meine Eltern wären jetzt bei mir.
Ich vermisse sie wirklich sehr.
,,An was denkst du gerade?'',fragte mich Sandy, die gemerkt hatte, dass ich mit den Gedanken abwesend war. ,,Ach an nichts..'',meinte ich.Nun waren wir vor dem Schwimmbad. Ich weiß nicht wie lange wir gelaufen sind, aber ich merkte dass es schon eine lange Strecke war, weil meine Füße schmerzten. ,,Endlich sind wir da'', freute sich Sandy. Ich war nicht sehr glücklich aber lächelte sie an.
Ich hoffe ich werde mich ablenken können..
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Das Haus der Toten
Mystery / ThrillerMein Name ist Elainé, meine Freunde nennen mich auch Ela. Ich führe ein ganz normales Leben wie jeder. Heute bin ich 17 und lebe zusammen mit meiner Tante in einer kleinen Stadt. Meine Eltern sind vor 5 Jahren an einem tragischen Unfall ums Leben...