I'm not a hero

Kapitel 2

*Plötzlich hörte ich einen so lauten,markerschütternden Schrei das mir das Blut in den Adern gefror*
Ich fing an zu rennen. Ich rannte in die Richtung aus der ich den Schrei vermutete, denn wer auch immer da geschriehen hat, ich musste ihm oder ihr so schnell wie möglich helfen. Ich rannte weiter und versuchte mich zu orientieren, doch ich konnte mich nicht daran erinnern schon einmal in diesem Teil des Viertels gewesen zu sein. Auf einmal hörte ich es wieder. Der Schrei war jetzt deutlich näher und ich war mir sicher das er von einem Mädchen stammte. Ich konnte mir nicht vorstellen was für Schmerzen ein Mensch ertragen musste um so zu schreien. Also lief ich schnell weiter und bog in die nächste Seitengasse ein. Doch da war nichts. Alle Häuser hier standen ziemlich dicht aneinander so dass ich nicht viel Platz hatte, trotzdem zwängte ich mich immer weiter nach vorn da ich vermute das der Schrei von hier kam. Es war zwar sehr dunkel doch ich wagte es nicht meine Taschenlampe anzumachen. Ich schlich weiter da ich jetzt Laute von vorne hörte. Plötzlich konnte ich am Ende der Gasse zwei dunkle Gestalten erkennen. Ich ging vorsichtig an die Hauswand gezwängt weiter, ganz darauf bedacht keinen Mucks zu machen,  damit sie mich nicht bemerkten.  Ich war jetzt nah genug dran, dass ich erkennen konnte das die eine Gestalt ein Mann war der sich über ein Mädchen beugte. Durch das Licht der kleinen Straßenlaterne die über ihnen hing sah ich das der Mann mitte vierzig sein musste und das Mädchen ungefähr sechzehn. Das Mädchen sah vollkommen verwahrlost aus. Sie hatte dreckige Lumpen an die kaputt waren und nicht mal ihren ganzen Körper bedeckten. Dazu muss ich anmerken das es mitte November war und arschkalt. Ich wusste ja das die Verhältnisse in China nicht die besten waren, aber ich hätte nicht gedacht das es so schlimm sei. Noch dazu konnte ich erkennen das ihr Körper mit blauen Flecken überseht war. Sie hatte ein blaues Auge und blutete aus ihrem Mund. Ich konnte nicht fassen was ich sah. Das Mädchen musste ziemlich starke Schmerzen haben. Als ich den Mann genauer betrachtete, sah ich das er im Gegensatz zu dem Mädchen relativ gut angezogen war. Ich war so geschockt das ich nicht bemerkte wie der Mann mit einer Metalstange, die er in der Hand hielt erneut auf sie einschlug. Das Mädchen wimmerte vor Schmerzen und jetzt verstand ich auch wieso. Ich musste mir auf die Hand beißen um zu verhindern das mir ein Schrei entwich. Ich erinnerte mich daran wie wir in der Schule über Misshandlungen von Kindern in China geredet haben und mir kam eine Zahl in den Kopf: 13.760. Das war die Anzahl der missbrauchten Kinder im Jahr 2015 in China. Ich war früher jemand der sich nicht besonders um das Wohl anderer schärte. Natürlich fand ich es schrecklich was in anderen Ländern passierte. Aber ich redete mir immer wieder ein das ich nichts dagegen tun konnte. Doch diese Reise zeigte mir schon öfter das Gegenteil. Ich konnte und musste etwas dagegen unternehmen. Nur was?