Kapitel 2

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*Unbekannt*

Die Landschaft zog ungewohnt langsam an mir vorbei. Mein Blick war aus dem Fenster gerichtet und ich beobachtete das Nachtleben der Stadt. Nur war hier nichts los. Ich sah in den Rückspiegel und sah die letzten Lichter der Stadt in der Ferne verschwinden. Das Zentrum lag nun hinter uns und somit das einzige Gefühl von Heimat in dieser Zeit. Ich wandte meinem Blick der Windschutzscheibe zu. Wir haben inzwischen den Stadtrand erreicht und das Licht war erloschen. In der Ferne erkannte man nur blaulicht der Polizei und die Scheinwerfer unserer eigenen Autos. Der Fahrer bremste ab und verlangsamte sein Tempo. Ich wandte mich dem Fahrer zu. ,,Parken sie bitte weiter vorne." ,,Tut mir Leid Sir, aber das ist nicht möglich. Ich habe meine Befehle." Ich ließ mich in den Sitz fallen und knurrte schlecht gelaunt. ,,Natürlich." Ich zog mein Handy aus meiner Tasche und öffnete die Applikation des Archivs. Ich suchte die Akte des letzten Rebellenangriffs heraus und sah mir die Verdächtigten an. Das meiste waren normale Menschen mit einem geringen Anteil an Deadlerblut. Sie waren meistens zwischen 20 und 40 Jahre alt. Natürlich gab es auch ein paar Ausnahmen aber sie waren nicht bedeutend. Der Fahrer parkte in einer Gasse und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Sofort wurde mir die Tür geöffnet. Der Fahrer sah mich an. ,,Ich werde hier warten." ,,Ist gut." Ich stieg aus. Es regnete. Einerseits veranscheute ich dieses Wetter aber andererseits war es eine Abwechslung zu meiner Zeit. Der Mann der mir die Tür geöffnet hatte, hielt mir einen Regenschirm hin. Ich verdrehte die Augen und ging einfach weiter. Ich bin ja schließlich nicht aus Zucker. Den Mann ließ ich einfach stehen und verließ die Gasse. Zwei Streifenwagen der Polizei standen am Straßenrand. Zwei Polizisten unterhielten sich mit unseren Agent, während zwei andere den Tatort untersuchten. Ich schlenderte zu meinen Agenten, die sich mit den Polizsiten unterhielten. Der eine Kommisar sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an. ,,Und wer sind sie wenn ich fragen darf?" Ich hielt ihm meinen Ausweis hin. Er sah ihn sich genau an, dann musterte er mich erneut. Er gab mir meinen Ausweis wieder. ,,Herr Hudson also?" Ich setzt ein schwaches Lächeln auf. ,,Korrekt." Er sah mich abschätzend an. ,,Und sie sind 18 Jahre alt?" ,,Auch das ist korrekt." ,,So jung und schon eine so hohe Stellung in ihrem Unternehmen?" ,,Familienbedingt." Ich deutete auf die zwei anderen Polizisten. ,,Ich weiß es wirklich zuschätzen, dass sie nur ihren Job erledigen aber wir übernehmen den Job ab hier. Schließlich geht es ihr um einen Angriff auf unser Unternehmen und unser Berufsgeheimnis ist in Gefahr." Er schüttelte den Kopf. ,,Das kann ich leider nicht zulassen." Ich grinste ihn an. Ich wusste bereits, dass er das sagen würde. Ich hielt dem Mann neben mir meine Hand hin und er drückte mir einen Zettel in die Hand. ,,Ich wusste bereits, dass sie das sagen werden. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich mich nicht bereits darum gekümmert hätte." Ich hielt ihm den Zettel hin. Zögernd nahm er ihn in die Hand. Er laß ihn sich durch und danach nickte er. ,,Wenn das so ist. Der Tatort gehört ihnen." Ich sah ihn völlig gelassen an. ,,Danke." Er und sein Kollege wandten sich von uns ab und gingen zum Auto. Auf dem Weg riefen sie die anderen beiden zu sich. Wir warteten bis die Polizisten außer Reichweite waren und in ihren Autos saßen. Ich wandte mich an meine Agenten. ,,Wie hieß der Kommisar?" ,,Peter Meyer." Ich musste schmunzeln. Was für ein langweiliger Name. ,,Finden sie heraus wie viel sie gesehen haben. Sie wissen was zutun ist, falls ja." ,,Natürlich." Er sah über die Straße und sah die Streifenwagen in der Ferne. ,,Bringen sie mich bitte zum Tatort." Der Mann, der mir vorhin die Tür geöffnet hatte, ging voran und ich folgte ihm. Er führte mich durch eine Gasse und am Ende dieser Gasse lag ein lebloser Körper. Ich sah kalt auf den Körper hinab. ,,Wer ist das?" ,,RDC089, Sir." ,,Ein Roboter also?" ,,Ja." ,,Bringen sie ins Labor und versuchen sie die Daten zusichern." Er nickte und deutete zwei Männern den Roboter wegzutragen." Ich sah mich einwenig um und entdeckte ein paar Kampfspuren am Boden und an einem Müllcontainer. Ich holte eine Brille aus meiner Jackentasche und setzte sie auf. Mit einen kurzen Klopfer gegen das Brillengestell aktivierte ich sie. Ich scannte die Umgebung genau ab und die Kampfspuren besonders. Es waren Schleifspuren auf dem Boden zufinden, was darauf deuten lässt, dass jemand von jemanden von hinten gepackt wurde. Es waren Spuren vom Abrollen eines Sturzes vorhanden und Fingerabdrücke. Ich scannte die Fingerabdrücke ein. Es waren die von einem unserer Agenten und zwar George Miller und die des Roboters aber es gab noch welche. Diese waren nicht bekannt. Ich wies einen Agenten an Proben davon zunehmen. Ich sah mich weiter um und entdeckte Reste von Schüssen in der Luft. Betäubungsschüsse. Plötzlich wurde ich von hinten angetippt. ,,Hey." Ich nahm die Brille ab. ,,Bo." Ich drehte mich um und sah einem Mädchen ins Gesicht. Sie trug die typische Uniform eines Deadlers und hatte ihre blonden Haare in einen Zopf zusammen gefasst. Sie hieß Bonnie aber jeder nannte sie nur Bo, war kürzer und praktischer. Sie war 17 Jahre alt und war ein Deadler aber nur ein normaler. Sie genoss zwar einen Status aber sie war nur normal. Und deswegen wurde sie auch von allen anderen Agenten normal behandelt. Nicht so wie ich. Ich war auch ein Deadler, aber ich war perfekter Deadler. 100% Deadlerblut, ohne Beschmutzung. Manche bezeichenen uns als Götter, allerdings tun das auch viele von uns. Ich nicht...ich hasste dieses Getue um meinen Status. Bo sah mich neugierig an. ,,Und was gefunden?" ,,Fingerabdrücke." ,,Mehr nicht?" ,,Kampfspuren, Schussreste, das normale eben." Ich ging ein wenig tiefer in die Gasse und sie folgte mir. ,,Du kamst heute ziemlich spät." Ich seufzte genervt. ,,Ja die Befehle und so." ,,Verstehe." Ich blieb stehen. Ich hatte etwas entdeckt. Eine Waffe lag auf dem Boden. Bo sah sich die Waffe an. ,,Eine von unseren. Die hat Miller wohl verloren?" ,,Was ist mit ihm?" ,,Wir haben ihn zur Krankenstation gebracht. Er konnte sich an nichts mehr erinnern. Wir versuchen gerade sein Gedächtnis irgendwie wiederherzustellen." Ich blieb stehen. Und überlegte. Dann sah ich sie fragend an. ,,Könnte ein Forget-Spray der Auslöser sein?" Sie nickte. ,,Durchaus möglich. Wie kommst du jetzt darauf?" ,,Die Schussspuren in der Luft könnten auch Reste von einem Spray sein. Wenn man das richtige benutzt dann lässt sich das schwer nachweisen." Ich nickte beeindruckt. ,,Unser Rebell scheint schlau zu sein." Ich zuckte mit den Schultern. ,,Wer sagt, dass es ein Rebell war?" ,,Wer sollte es sonst sein?" ,,Verräter?" Sie schüttelte den Kopf. ,,Auf keinen Fall. Meine Agenten würden so etwas nie tun." ,,Sag niemals nie." ,,War ja typisch, dass du als Perfekter etwas wasanderes sagst!" Das Wort Perfekter betonte sie besonders. Ich fing anzulachen. Wütend sah sie mich an. ,,Was ist so witzig?!" ,,Ach nur die Tatsache, dass jeder andere Agent mir bei jeder Sache zugestimmt hätte egal wie dämlich es wäre. Und sie hätten bei deinen Worten wohl einen Herzinfakt oder Kurzschluss bekommen. Du bist der einzige Agent, der sich mir gegenüber normal benimmt." Sie schmunzelte. ,,Den Luxus würde ich dir auch niemals gönnen!" Ich mochte Bo. Sie war anders als die anderen und behandelte mich normal. Und dafür war ich ihr dankbar. Ich lächelte sie an. ,,Danke." Sie winkte ab. ,,Wofür? Dafür, dass ich wohl als einzige normal denke?" Sie ging weiter. Ich sah ihr schmunzelnd hinterher. Plötzlich ertönte ein Knacken. Sie schien es nicht bemerkt zuhaben aber ich. ,,Bo! Warte!" Sie blieb stehen. ,,Was ist?" Ich ging auf sie zu. Langsam. Mein Blick war auf den Boden gerichtet. Dann sah ich es. Etwas weißes lag auf den Boden. Ich kniete mich hin und hob es auf. Bo fragte: ,,Was machst du da?" Es war eine Karte, die durch Bos Tritt zerbrochen war. Ich legte die Teile wieder zusammen und sah mir die Karte an. Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Jackpot. Ich hob den Kopf und sah Bo an. ,,Wir haben unseren Täter oder eher unsere Täterin!" Sie sah auf die Karte. ,,Luana Misk." Ich holte mein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer unserer Zentrale. ,,Ich brauche eine Abfrage zu einem Namen. Der Name lautet: Luana Misk." ,,Keine Einträge vorhanden." ,,Suchen sie außerhalb unseres Archiv." ,,Dort gibt es eine Person. Ein Mädchen 17 Jahre alt. Lebt in dieser Stadt und besucht das Gymnasium Tehler. Sie geht in die 11.Klasse. Sie lebt bei einer Adoptivfamilie." Ich sah auf die Karte. Es war ein Schülerausweis und die Angaben stimmten überein. ,,Es gibt wirklich keine Einträge in unserem Archiv?" ,,Nein Sir." ,,Suchen sie bitte nur nach Luana." ,,Da gibt es einen Eintrag, dass ist aber unmöglich." ,,Der wäre?" ,,Luana Frey." ,,Schicken sie mir das Profil. Danke." Ich legte auf und ein paar Sekunden erreichte mich die Nachricht mit dem Profil. Ich öffnete das Profil und verglich die Daten und ganz besonders das Bild. Ich fing an zugrinsen. Bo sah mich fragend an. ,,Was ist los?" Ich sah sie an. Mein Blick war mehr als zufrieden. ,,Ich habe gerade die letzte lebende Frey gefunden." Sie sah mich überrascht an. Wir gingen zurück zur Straße. Ich sprach einen Agenten an. ,,Ich möchte Informationen über Millers Gesundeheitszustand. Achja und verschaffen sie mir Kontakt zur Hauptzentrale." Etwas überrascht sah er mich an aber er nickte. ,,Natürlich Sir." Ich ging zu meinem Wagen, wurde aber von Bo aufgehalten. ,,Was hast du jetzt vor?" ,,Mit den Chefs reden und dann die Frey suchen." ,,Viel Glück." Ich nickte und wollte gerade einsteigen, doch sie stoppte mich erneut. ,,Pass auf dich auf! Wenn sie eine Frey ist dann zögern die Rebellen nicht jeden zutöten der ihr zu nah kommt. Du weißt was passiert, wenn dir was passiert, Jayden." Ich nickte. ,,Icj weiß was ich tu." Ich stieg ein und schloss die Tür. Ich sah den Fahrer an. ,,Zur Zentrale. Schnell bitte, ich hab einen Termin." ,,Natürlich." Er legte den Gang ein und fuhr los. Ich sah aus dem Fenster und musste an Luana Frey denken. Wenn sie wirklich das wirklich ist dann hätten wir unseren Plan fast erfüllt. Ich lächelte selbstsicher, doch mir war nicht klar, dass es schwieriger werden würde als ich es je geglaubt hatte.

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