Taylor und ich hatten gestern Abend noch lange an unserem Referat gearbeitet, da wir uns beide einig waren, am Sonntag nichts mehr tun zu wollen. Nachdem wir dann um umgefähr elf Uhr fertig mit der Powerpoint waren, ist Taylor gleich bei mir geblieben, da er nicht mehr nach Hause gehen wollte und es sich in meinem Bett schon gemütlich gemacht hatte. Es kümmerte ihn auch nicht, dass er keine Schlafklamotten bei mir hatte, da er einfach in Boxershorts schlief. Als ich nach dem Zähneputzen wieder in mein Zimmer kam, dachte ich erst, Taylor würde schon schlafen, doch sobald ich mich neben ihn gelegt hatte, legte er seinen Arm um mich und drückte mich an seine Brust und wir schliefen fast augenblicklich ein.
"Betty? Bist du schon wach? Ich bin in der Küche! Kommst du mal bitte?", rief jemand die Treppe zu meinem Zimmer hoch.
Nein, ich bin noch nicht wach, dachte ich, drehte mich um und kuschelte mich noch mehr an Taylor.
Warte... wenn Taylor neben mir liegt, wer ist dann in der Küche?!
Ich schreckte hoch, sah auf mein Handy und stellte fest, dass es bereits ein Uhr Mittag war und ich eine Nachricht von Spencer hatte in der stand, dass er vorbei schauen würde.
"Betty?", rief er wieder und ich hörte wie er die Treppe nach oben ging.
"Taylor, wach auf!", flüsterte ich und rüttelte panisch an seiner Schulter. Aber der edle Herr neben mir grunzte nur.
Shit, shit, shit. Wenn Spencer Taylor in meinem Bett liegen sieht, bin ich am Arsch. Und zwar so richtig. Ich überlegte hektisch und entschied mich spontan dazu, ihn einfach aus dem Bett zu schubsen. Mit einem Plums landete er auf meinem Teppichboden und riss geschockt die Augen auf.
"Au, warum schmeißt du mich aus dem Bett?", fragte er empört.
"Sei leise und versteck dich unter meinem Bett! Mein Bodyguard ist da und geht grad die Treppe rauf!", flüsterte ich und gestikulierte wild.
"Warum hast du einen Bodyguard?", fragte er sichtlich verwirrt.
"Einer der Gründe bist du, also versteck dich, sonst darf ich nie wieder alleine raus gehen und wir können bergessen uns zu treffen." Mit diesen Worten scheuchte ich ihn endlich unter das Bett.
Keine fünf Sekunden später kam Spencer in mein Zimmer.
"Morgen, Prinzessin.", grinste er mich an.
"Äh, ja... hi Spencer. Warum bist du hier?", fragte ich, bemüht, nicht zu aufgewühlt zu klingen.
"Deine Eltern meinten, dass ich mal nach dir schauen soll. Hast du bis jetzt geschlafen?"
"Ja, ich bin in letzter Zeit ein echter Langschläfer.", versuchte ich so natürlich wie möglich zu sagen. In Wirklichkeit schwitzte ich warscheinlich gerade wie nach einem Marathon.
"Machst du dich mal fertig? Wie wärs, wenn wir zusammen Mittagessen kochen? Ich hab nämlich echt richtig hunger und da du heute auch noch nichts gegessen hast, musst du auf jeden fall was essen.", meinte er und wie zur Bestätigung knurrte sein Magen.
Ich musste lachen.
"Ich komm gleich runter, ich muss nur noch was zu anziehen finden.", versuchte ich ihn abzuwimmeln.
"Zieh doch einfach das an.", er hob eine Jeans und ein T-shirt vom Boden auf, kam auf mich zu und wollte er mir geben, doch er stutzte. Spencer faltete die Klamotten auseinander und starrte sie an. Shit. Es waren Taylors Sachen.
"Betty? Sind das die Klamotten von einem Jungen?", fragte er geschockt.
Wie erstarrt saß ich in meinem Bett und traute mich kaum noch zu atmen. Wie konnte ich vergessen, dass Taylor ja Klamotten an hatte, als er zu mir kam? Wie dumm kann man bitte sein?
"Betty! Sag was!", forderte mich Spencer jetzt sichtlich sauer auf.
"Ja...", murmelte ich leise.
"Und wo bitte ist der Junge zu diesen Klamotten?"
"Ähm..."
"Betty ich sag es jetzt kein letztes Mal."
"Unter dem Bett." Ich wusste, dass ich nur noch mit der Wahrheit kommen konnte. Wir waren sowas von am Arsch.
"Dann soll sich der junge Herr jetzt augenblicklich auf seine Beine stellen, oder ich werde nachhelfen.", knurrte Spencer kalt. Er war wütend. Richtig wütend.
Ich merkte, wie sich unter dem Bett etwas bewegte. Kurz darauf stellte sich Taylor hin und Spencers Miene wurde noch wüntender. Er starrte mich einfach eine Zeit lang an. Erst als Taylor auf mich zu gehen wollte, erwachte er aus seiner Starre.
"Beweg dich ein Stück und du hast gleich noch mehr Ärger an der Backe als du sowieso schon hast, Freundchen!", knurrte er ihn an. Taylor hob abwährend die Hände und blieb stehen.
"Du willst mir jetzt ernsthaft erzählen, dass du was mit Taylor Smith hattest, Betty?!"
"Nein! Er hat nur hier geschlafen! Da war nichts! Wir sind zusammen, haben gestern bis spät abends an unserem Referat gearbeitet und dann hat er einfach hier gepennt! Da ist doch nichts dabei!", versuchte ich uns zu verteidigen.
"Bitte was?! Ihr seid zusammen?! Was sagen dir deine Eltern schon seit Jahren? Halt dich von ihm fern! Und was machst du? Rennst zu ihm und spielst Pärchen!", schrei er jetzt herum. So wütend hatte ich ihn noch nie erlebt. Es war beängstigend.
"Denkst du das war geplant?", rief ich verzweifelt.
"Das ist mir sowas von egal. Deine Eltern reißen mir meinem Kopf ab, wenn sie das rauskreigen! Du wirst ihn nie wieder sehen! Mir scheiß egal, ob ich dich auf Schritt und Tritt verfolgen muss!"
"Das kannst du nicht machen! Du kannst mir nicht meine Privatsphäre nehmen!" Mir stiegen die Tränen in die Augen. Genau das hatte ich befürchtet. Die Beziehung zwischen Taylor und mir würde enden, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.
"Wenn ich auch was sagen dürfte...", fing Taylor leise an, wurde jedoch mit einem "Halt die Klappe " von Spencer unterbrochen.
"Nein, ich bin jetzt nicht leise. Ich versteh nicht was bitte das Problem ist.", seine Stimme war ruhig und beherrst. Er setzte sich, trotz der Drohung von Spencer, neben mich auf das Bett und nahm mich in dem Arm.
"Das du es auch noch wagst, sie anzufassen!", knurrte Spencer wutentbrannt.
"Ich darf meine Freundin umarmen, wann ich will. Da lasse ich mir von niemandem außer Betty etwas sagen. Mich interessiert es nicht im geringsten, wie sehr sich unsere Eltern hassen. Es ist mir scheiß egal. Ich habe mich in Betty verliebt und sie sich in mich. Wir sind ein Paar. Daran wird niemand etwas ändern.", Taylor drehte sich zu mir und strich mir die Tränen aus dem Gesicht, die mitlerweile übergelaufen waren.
"Ich werde nicht zulassen, dass der Hass unserer Eltern uns auseinander bringt."
Spencer schaute ihn perplex an. Ich ergriff die Gelegenheit.
"Was spricht denn bitte dagegen, dass wir zusammen sind, Spencer?"
"Deine Eltern würden mich töten!", meinte er entschlossen.
"Mal wieder geht es nur um meine Eltern. Nie darf ich mal Glücklich sein. Immer bestimmen meine Eltern, was gut für mich ist. Darf ich auch irgendwann eigene Entscheidungen treffen? Ich werde mich nicht von Taylor trennen, nur weil meine Eltern meinen, sie wüssten alles besser." Entschlossen straffte ich die Schultern und lächelte Taylor an. Wir schauten uns eine Zeit lang in die Augen und ich vergaß für einen kurzen Augenblick - ein sehr kurzer Augenblick - , dass Spencer uns die ganze Zeit vor Wut kochend beobachtete.
"Ich sag euch jetzt mal was...!"
---♡---
Wir haben die 900 reads geschafft!🎉❤
Danke!❤Naa? Was wird Spencer sagen?
Hoffe, euch gegällt das Kapitel!❤
Monaxaa
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Forbidden Love
RomanceDu liebst ihn. Du weißt, die wichtigsten Personen in deinem Leben werden das niemals dulden. Liebst du ihr so sehr, dass du dich gegen deine Familie stellst? Was, wenn er dich doch fallen lässt? Wirst du das Risiko eingehen? Oder bleibst du doch auf...