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Ich glaube, ich liebte das Facettenreiche an Adam. Auf den ersten Blick schien er eher zurückhaltend, nachdenklich und unscheinbar.

Doch wenn man ihn näher kennen lernte, dann taute er erst auf. Er hatte sein inneres Kind bewahrt. Spontan, lebendig, so erlebte ich ihn auch oft.

Das wussten die meisten aber nicht, da sie sich nie die Mühe gemacht hatten, sich mit Adam anzufreunden. Ich gebe zu, anfangs war es schwer, doch jemandem zu vertrauen, braucht seine Zeit.

Andere Schüler warfen ihn Sachen wie Du bist ja nicht ganz richtig oder So eine Missgeburt an den Kopf. Ich hatte aufgegeben, Adam vor ihnen zu verteidigen, da sie so nur noch mehr gelacht hatten. "Da muss dich schon ein Mädchen beschützen", hatten sie dann immer von sich gegeben.

Adam ließ das alles wortlos über sich ergehen, doch ich konnte sehen, dass es ihn verletzte, auch wenn er es nie zugeben wollte. Er wollte nicht zeigen, dass es ihm etwas ausmachte, wenn man ihn runtermachte. Wenn man ihn als anders bezeichnete.

Das verstand ich nie und das werde ich auch nie verstehen.

Doch eine Sache weiß ich, nie wieder wird jemand Adam beschimpfen können.

Stay highWo Geschichten leben. Entdecke jetzt