Prolog

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Der Mond stand hoch empor. Verdeckt von einzelnen Wolken sah man Sterne, die den Nachthimmel etwas Besonderes verliehen. Tief im inneren der Stadt war es ruhig. Hie und da hörte man ein leichtes Plätschern, welches von Regentropfen auf Dächern die auf den Boden tropften hervorgerufen wurde. Die Straßen waren nur mäßig beleuchtet. Nicht beachtete Seitengassen die Geheimnisse bergen lagen im Dunklen. 

Eine Nacht wie jede andere auch. Wenn man genau hinsah, konnte man jedoch eine unbekannte Person in einer der düsteren Gassen sehen. Tief verborgen im Schatten der Dunkelheit bewegte sich diese, elegant und leise, wie der Fuchs auf seiner Jagd. Darauf bedacht nicht in das gedämpfte Licht der Straße zu treten bewegte sie sich.

Bei ihrem Ziel angekommen – ein kleines heruntergekommenes Haus, welches von Efeu überwuchert zu sein schien – machte die Person einen Halt. Sie atmete nur leicht aus, das Einatmen war kaum zu vernehmen. Die linke Hand hatte sie an ihrem Messer, welches sie auf der linken Seite ihres Gürtels befestigt hatte. Ohne ein Geräusch zu machen, zog sie es heraus und schnitt so leise wie möglich durch die langen Wurzeln des Efeus, um an das herabgekommene Fenster am Rande zu kommen.

Nun war ihr Atem schwerer geworden. Sich versuchend zu beruhigen bewegte sich die Person, streckte die Hand aus und sprang, hielt sich am Fensterbrett an und versuchte nicht herunterzufliegen. Sich hochhieven war die einzige Möglichkeit, die ihr noch blieb. Bedacht darauf, keinen Murks von sich zu geben stieß sie leicht gegen das Fenster, welches sich dadurch wie von selbst öffnete.

Der Wind trug das laute Knarzen des verrosteten Fensters hinweg.

Ihr Herz fing an zu pumpen. Dum dum. Dum. Dum dum.

Ohne weiter zu überlegen betrat die Person den Raum. Tagelang hatte sie nach diesem einen Haus gesucht und wäre fast ausgetickt, hätte alles abgebrochen und über den Tisch geworfen. Dieser eine Tipp war die letzte Chance die ihm noch blieb.

Mit leisen Schritten wirkte es fast schon so, als würde diese über den Boden gleiten. Die Türe, die in das Herz der Wohnung – das Wohnzimmer führte – war schon geöffnet. Durch die ganze Konzentration und dem ganzen Schweiß, die der Person von der Stirn rannte, beachtete diese nicht einmal, das etwas komisch war. Das offene Fenster und die offene Türe. Beides einladende Gesten.

Und plötzlich machte es klick in ihrem Kopf. Es war nicht sie die jagte. Es war sie die gejagt wurde. Sich zum fliehen – rennen, oder was auch immer – vorbereitet drehte sich die Person um. Gestoppt von einem großen und harten Körper, trat sie blitzschnell einen Schritt zurück.

„Hallo Mary." Er grinste sie an und lehnte an der Wand neben ihm.

„Hallo... Ryan?" Die junge Frau trat noch einen Schritt zurück. Sie wusste, dass sie mit der falschen Person redete. Ihre Person hatte rote Haare, Sommersprossen und war ungefähr 10 Jahre jünger, als diese. Die unbekannte Person hatte ein markantes Gesicht, blonde Haare und stechend grüne Augen. „Stell dich nicht dumm, kleines Fräulein. Ich bin nicht Ryan, er ist nicht einmal in dieser Stadt."

Nachdem der unbekannte Mann nach seinen Worten auf seine Hände starrte, benutzte Mary ihren Verstand und versuchte sich einen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Aus seinem toten Winkel heraus zückte sie ein Messer, welches schärfer war als jede Klinge, die sie bis jetzt benutzt hatte und welche sie nur für den jetzigen Augenblick aufgehoben hatte.

Er blickte nicht einmal auf. Rein intuitiv wusste er, was sie vorhatte und nur im Bruchteil der Sekunde lag ihr Messer in seiner Hand.

„Ach Mary, was machst du denn nur für Sachen..." Diesmal blickte er ihr direkt in die Augen. „Euch werden noch immer keine einfallsreichen und kreativen Sachen beigebracht. Wie oft haben mich schon so viele vor dir versucht mit dem einfachen und billigen Trick umzubringen." Er gähnte und wandte ihr den Rücken zu. Sie knirschte mit den Zähnen.

„Du kannst versuchen mich anzugreifen, aber schaffen wirst du es nicht. Ach was red ich da, warum solltest du versuchen mich umzubringen? Ich bin nicht einmal dein Ziel." Er nahm sich einen Apfel, den er aus seiner Tasche zog und nahm einen Bissen.

„Doch es gibt einen Grund warum ich hier bin, kleines Fräulein." Er blickte im Augenwinkel zu ihr. „Ich will dass du der Akademie etwas ausrichtest." Sie schluckte und nickte. Die Situation abschätzend wusste sie, dass sie nicht einmal den Hauch einer Chance besaß. „Ryan ist und bleibt unter meinem Schutz. Wer auch versucht ihn anzugreifen, wird getötet." Er grinste, was Mary einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

„Doch das weißt du sicher bereits oder nicht? Sind wir denn nicht alle ausgebildete Auftragskiller?" Er nahm noch einen Bissen von seinem Apfel. „Ich bin kein Abtrünniger, oder wie auch immer ihr sie heutzutage bezeichnet", sagte er etwas lauter. „Ich erledige meine Jobs. Genauso wie du, meine kleine Mary." Er nahm den letzten Bissen und dann schmiss er den Apfel in einen mit Staub beschmutzten Müll. „Das Einzige was du noch brauchst ist mein Name, oder nicht?" Sie nickte leicht, Angst er würde sie angreifen. „Mir wurde der Name Zayn Malik gegeben. So wie du und ich wissen, ist das nicht mein echter Name. Ich weiß ihn nicht einmal." Er lachte. Doch Mary erstarrte. Sie kannte diesen Namen. Sie kannte ihn nur zu gut.

„Die Zeit tickt." Er sah auf seine Uhr. „Du hast bis nächste Woche Zeit es ihnen auszurichten. Wenn danach jemand kommt, um Ryan zu holen war's das. Die Abtrünnigen werden Krieg anfangen. Und das Schicksal liegt in deinen Händen." 


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So Leute! Neue Geschichte :) Ich hab versucht es spannend zu halten, hoffe es hat halbwegs funktioniert? 
Bevor ihr euch wundert: Das ist wirklich eine Vorgeschichte, sie liegt sogar 1 Jahrhundert zurück! Dieser Zayn Malik ist also nicht der, den wir alle so heiß finden ;) Hat man aber hoffentlich an seiner Aussehen beschreibung bemerkt haha. 
Also, es ist eine Auftragsmörder Geschichte, in der es um eine Schule geht, in der solche ausgebildet werden! Hoffe euch gefällt's bis jetzt, dann bis nächstes Mal hihi xx


Violent Heart | ziam auWo Geschichten leben. Entdecke jetzt