"Liam!" Der kleine Junge drehte sich verwirrt und vollkommen verängstigt hin und her, als er seinen Namen hörte. "Liam, jetzt komm schon!" Es hallte durch den ganzen Wald, immer wieder hörte er seinen Namen, als würde es kein Ende nehmen. "Liam..." Die Stimme entfernte sich mehr und mehr von ihm, doch der Junge hetzte sich weiter zu dieser. Er wusste, dass er dort in Sicherheit sein würde. Er verletzte sich an seinen Beinen und Armen, schürfte sich alles auf und doch rannte er immer weiter, um von dieser Hölle zu entkommen.
"Liam!"
"Liam!" Ich riss die Augen auf. Hastig sah ich mich um, fragte mich wo ich sei und rieb mir meine Augen, um einen klaren Verstand zu bekommen.
Es war nur ein Traum, Liam. Keine Angst.
Ich wusste nicht warum mich dieser so in Panik versetzte. Er war so surreal für mich, doch diese Stimme, die noch immer in meinem Kopf hallte, machte mir eine mörderische Angst.
Als ich wieder zu klarem Verstand kam sah ich mich um. Ein kleiner Raum, nicht einmal zehn Quadratmeter groß, war mit einer kalten Atmosphäre versehen. Gerade einmal ein Nachttisch mit einer Lampe, die schon bald zu zerbrechen drohte, zwei Betten und ein kleiner Schrank, der aus altem modrigen Holz gefertigt war, standen in diesem. Die einzige Sache, die dieses Zimmer nicht normal wirken ließ, waren die Messer, die unter den Kopfkissen versteckt waren.
"Was sollte das Henry." Nun meldete ich mich zu Wort, als ich den Traum ausgeblendet hatte und wieder in der Realität angekommen war. "Es ist Wochenende. Wir haben heute keinen Unterricht." Der Junge mit seinen grauen Augen sah mich mit einem undefinierten Blick an. "Du hast echt kein Zeitgefühl." Dann stand dieser auf und warf sich seine schwarze Tasche um die Schulter. "Du hast einen ganzen Tag durchgeschlafen. Das nächste Mal würde ich dir raten dich nicht mit dem besten Schüler dieses Jahrgangs anzulegen."
Ich sah meine Arme und Beine an. Kleine Wunden, wie Schürfungen, bis hin zu Schnittwunden und Prellungen versahen meinen Körper. Erst jetzt wurde mir klar, dass das alles weniger schmerzte, als es eigentlich tun sollte.
Nun sah ich etwas verblüfft auf. "Wirklich?", fragte ich erstaunt. "Muss ja echt ein harter Kampf gewesen sein", stellte Henry fest und drehte sich um. "Ich gehe jetzt. Vergiss nicht dich fertigzumachen. In einer viertel Stunde beginnt der Unterricht." Nach den Worten verließ Henry das kleine Zimmer und schloss die Türe hinter sich.
"Scheiße! Ich muss los." Ich hetzte vom Bett zu meinem Schrank, zog mir ein schwarzes T-Shirt und eine lange Jeans an. Nachdem ich fertig war, packte ich mein Messer in einen braunen Rucksack, sah nach ob ich meinen Block inklusive Stifte dabei hatte und rannte los.
Geschichte mit Mr. Hentch. Das war heute meine erste Unterrichtsstunde. Zu spät kommen stand nicht auf meinem Plan, deswegen beeilte ich mich umso mehr.
Am Weg stieß ich gegen ein paar Schüler, die mich böse anstarrten, doch dann ihre Konversationen weiterführten. Als ich ankam läutete es und ich setzte mich auf den letzten Platz, der übrig war.
Das Klassenzimmer war nicht gerade groß. Die Tische sind jedoch sauber, nicht wie in anderen Schulen bei denen die Tische angemalt und beschriftet wurden, denn hier bekam man nur wegen einer solchen Kleinigkeit eine Bestrafung. Jedoch keine harmlose wie Nachsitzen oder dergleichen, sondern einen Schlag auf die Finger, wie im 19. Jahrhundert.
Doch das war nicht das Einzige, dass ich an dieser Schule außergewöhnlich fand. Neben den Kampfausbildungen mussten die Schüler hier noch perfekt in Englisch, Geschichte, Geografie und Deutsch sein, damit sie bei den Aufgaben, die sie erfüllen werden, die idealste Ausbildung hatten, um einen Auftragsmord ausführen zu können.
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Violent Heart | ziam au
Hayran KurguIch bin nicht normal. Ich bin aber auch nicht verrückt. Ich bin kein Realist. Ich bin aber auch kein Träumer. Ich bin nicht etwas. Ich bin aber auch nicht nichts. Ich bin ich. Und vielleicht ist es das, was mich so gefährlich macht. „Merk dir...