Am nächsten Morgen ging es mir nicht wirklich besser. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass mein Onkel tot war. In meinen 31 Jahren ist mir noch nie so etwas schlimmes passiert. Zwar sind in meiner Familie schon einige gestorben und ich habe um sie getrauert, doch noch nie wurde jemand erschossen. Zudem sah ich die blutverschmierte Leiche. Allein der Anblick hat mich schon halb in den Wahnsinn getrieben. Gerade als ich einen Schluck Wasser trank, hörte ich erneut Schüsse. Das Glas fiel mir aus der Hand und zerbrach am Boden. "Nicht schon wieder" dachte ich mir. Nachdem ich das zersprungene Glas aufhob, schaute ich vorsichtig aus dem Fenster. Schon wieder wurde jemand umgebracht. Ich lief schnell aus dem Haus um die Leiche zu sehen. Leider lag vor mir der tote Bürgermeister. Auch er wurde erschossen. neben ihm lag ein dreckiger Zettel.
Auf dem Zettel stand:
Ich begehre kein Geld. Ich möchte die Stadt brennen sehen. Bald wird es nur noch Anarchie geben.Die Wörter "Stadt Brennen sehen und Anarchie" gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Wer will den das? Nun bekam ich wieder Phantasien, wie ich den Täter bestrafen könnte. Jetzt hatte er es auf jeden Fall doppelt verdient. Erst der Sheriff, dann der Bürgermeister. Beides Personen die für Ordnung in der Stadt sorgen. Dieser Mord berührte mich nicht so wie der letzte, wohl fühlte ich mich trotzdem nicht.
Schon zu Mittag hatte fast die halbe Stadtbevölkerung Zuflucht bei den umliegenden Dörfern gesucht. Für mich kam dies aber nicht in Frage. Ich wollte nicht abreißen. - Zumindest nicht solange es keinen Frieden gibt. Niemals würde ich meine Heimat der Anarchie überlassen. Ein paar Leute gab es aber noch, die für das gute Kämpften. Einer davon war der Mann, dem das Pub gehörte. Er war einfach einer der nettesten Menschen, die es überhaupt gab. Nur das Gute zählt für ihn. Im Dunkeln kann er das Helle sehen. Er kennt immer eine Lösung für die Probleme. Da ich Hilfe brauchte, wollte ich ihn um Rat bitten. Meine Güte Laune hatte ich endgültig verloren. Ich war mit den Nerven am Ende. Es interessiert mich im Moment nur das eine: Ich wollte den Täter finden. Das empfand ich als sehr wichtig. Auch meine Frau unterstützte mich bei meinem Vorhaben. Sie wollte mich einfach nur glücklich sehen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht hat sie mich am liebsten. Um ehrlich zu sein, ich mich auch. Essen und sie sind das einzige, das ich jetzt brauche. Bald werde ich mich auf die Suche begeben. Heute aber nicht mehr.
Am Ende des Tages trank ich noch einen Schluck Bier und ging Schlafen. So einfach ging es gar nicht. In meinen Träumen verfolge mich immer noch mein Onkel. Es viel mier schwer meine Gedanken zu kontrollieren. Der Mord des Sheriffs traf mich härter als die Kugel eines Gewehrs. Einem Jagdgewehr. Der einzige unterschied ist, dass man bei einem Schuss nicht lange leiden muss. Ich schon. Manchmal Frage ich mich "Warum ist das Leben nur so scheiß unfair?". Am Leben konnte ich auch nichts ändern. Entweder man mag es - oder man betrachtet es wie Abschaum. Bei mir trifft letzteres eher zu. Ich könnte es einfach mit einer kleinen Kugel beenden, dann hätte ich aber meinen Onkel nicht rächen können. Auch das gefiel mir nicht wirklich. Egal welche Vorstellung ich habe, kurz darauf wird sie schlecht. Auf einmal siegte dann doch die Müdigkeit und meine Augen fielen mäßig zu, bis sie dann ganz unten waren. Einige behaupten, sie hätten keine Träume, ich wünschte es wäre so bei mir. Schon langsam trieb es min endgültig in den Wahnsinn. Wenigstens wusste ich, dass es bald Morgen wird, da ich nach meinem Gefühl schon mindestens 6 Stunden schlafe. Ist aber egal. Um es klar und deutlich zu sagen: Es geht mir am Arsch vorbei. Viele Leser würden jetzt sagen " O Gott er hat das schlimme A-Wort gesagt. "Jeder benutzt mal schlimme Wörter". Die Geschichte ist nun mal nicht für 4-Jahrige Kinder. Ich meine es ernst. Darauf würde ich meine linke Hand verwetten. Das mach ich nicht jeden Tag. Wenn noch ein einziger von euch denkt das ich es nicht so meine, der kann es mir selber ins Gesicht brüllen. Eines kann ich dir sagen - sogar schreien oder singen: Ich werde meinen Arm behalten. Der hängt so schön auf der Schulter.
Nächste Kapitel kommt bald. Felix
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Dark Sheriff
AcciónEine Western-Geschichte mit viel Blut und ausreichend Spannung. Kann die Anarchie verhindert werden?