Kapitel 26

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"Alsoo." Nervös kratzt er sich am Kinn. "Wie gehts dir so?", will er wissen. "Ganz gut und dir?", entgegne ich. Na toll, Smalltalk. Peinlicher geht's echt nicht.
"Auch", antwortet er lediglich und steckt seine Hände lässig in seine Hosentaschen.

"Schön", werfe ich noch ein. Dann ist es still zwischen uns. Weder ich noch er sagt mehr ein Wort. Wir stehen einfach nur so da, draußen nebeneinander vor dem Zelt. Eine unangenehme Stille macht sich breit. "Hast du Lust ein Stück zu laufen?", fragt er mich.
"Klar." gemeinsam laufen wir los.
Am liebsten würde ich ihn jetzt fragen was er von mir will und wieso er mich rausgebeten hat, doch irgendwie möchte ich, dass er von alleine mit der Sprache rausrückt. Ich möchte ihn nicht fragen müssen was er von mir will. Er soll mir das selbst sagen.

Wir laufen bis kurz vor dem Wasser und von dort aus den Strand entlang. Das Wetter ist schön. Nicht zu kalt und auch nicht zu warm, die perfekte Mischung eben.

Während wir laufen schiele ich heimlich in Levs Gesicht. Sein Blick ist so undefinierbar. Ich kann nicht sagen ob er glücklich, traurig, verzweifelt oder sonst was ist. Er sieht einfach wie immer aus und diese Erkenntnis macht mich verrückt. Ich möchte einfach wissen wie er sich gerade fühlt, welche Emotionen mit ihm durchgehen.

"Also wieso ich dich rausgeben habe.." plötzlich bleibt er stehen.
"Zena ich mag dich", gesteht er mir auf einmal und lächelt mich schief an. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Hat er das gerade wirklich gesagt? Ich setze an etwas zu sagen, doch dann schließe ich meinen Mund wieder. Mir fehlen die Worte, ich bin gerade einfach nur sprachlos.

Er mag mich!
Er mag mich!!!! 

"Ich muss zugeben, am Anfang hielt ich nicht sonderlich viel von dir", lacht er.
"Und als wir vor einigen Tagen im Wald gelandet sind, weil du einen sauberen Stock haben wolltest, da dachte ich du bist völlig übergeschnappt", erzählt er weiter. Nun steige ich in sein Lachen mit ein.

"Hey es war deine Schuld, dass wir die Nacht dort verbringen mussten!", beharre ich auf meiner Meinung von der besagten Nacht.
"Ich trage keine Schuld!" Grinsend zeige ich ihm meine rote Zunge.
"Ja genau", stößt er ironisch aus und schüttelt amüsiert den Kopf.
"Jedenfalls fand ich dich trotz allem irgendwie interessant, schon immer eigentlich. Und mit der Zeit hab ich immer mehr Gefallen an dir gefunden", redet er weiter. Er schenkt mir ein warmes Lächeln was mein Herz erwärmt. Er ist so verdammt süß!

Ich kann mich nicht länger zurückhalten und lächele breit. Nun bin ich an der Reihe etwas zu sagen.
"Ich war früher auch eher abgeneigt von dir, da ich immer der Meinung war du seist eingebildet. Dass ich damit völlig falsch lag, habe ich in den letzten Tagen gemerkt. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen. Ich mag dich auch Lev", offenbare ich.

Die Situation in der wir uns befinden ist irgendwie lustig. Wir benehmen uns wir Kleinkinder, die sich gegenseitig gestehen sich zu mögen.
"Das freut mich zu hören", strahlt er. Er kommt mir langsam näher und nimmt meine Hand in seine.

"Denn um ehrlich zu sein.. Ich mag dich mehr als nur freundschaftlich Zena." Die Art wie er meinen Name ausspricht lässt mich innerlich dahinschmelzen.
"Ich möchte außerdem mehr von dir als nur Freundschaft. Wenn wir jemals Freunde waren", witzelt er.
Ich kichere leise. Im Grunde genommen waren wir wirklich nie Freunde.

"Was sagst du dazu?" Gespannt wartet er auf eine Antwort.
Aus irgendeinem Grund fällt es mir nun kein bisschen mehr schwer mit ihm zu reden. Ich fühle mich wohl, sicher und geborgen in seiner Gegenwart.
"Ich kann mir auch mehr mit dir vorstellen." Und nun ist das Eis zwischen uns vollständig gebrochen. Ohne Vorwarnung zieht er mich näher zu sich ran und drückt seine warmen Lippen auf meine.

 

School Trip | Beendet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt