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~Niall Pov~

Ein kalter Wind kommt mir entgegen , als ich mich an einer Mauer in der näche des Bahnhofsviertels zusammen kauer. Meine Beine habe ich an meine Brust gezogen und meine Arme um sie geschlungen, um mich etwas vor der Kälte , die die bevorstehende Nacht mitsichbringen würde , zu schützen . Es ist bereits Herbst , sodass die Nächte von mal zu mal kälter werden und es schwerer für mich wird , mir einen Platz zum übernachten zu suchen . Meine Hände zittern, sie sind bereits Taub und meine Füße kann ich auch bereits nicht mehr spüren. Ein lautes Knurren von meinen Magen ist zu vernehmen , kein Wunder seit mindestens einer Woche hatte ich keine richtige Mahlzeit mehr . Bedacht ziehe ich meine Hände aus meinen Schoß und versuche meinen grauen Hoodie noch etwas weiter über meine Nasenspitze zu ziehen . Heute war absolut nicht mein Tag gewesen , erst habe ich wider eine Absage von einem Fastfoodrestaureánte bekommen, wegen deren Jobangebot

<kein Wunder , wer möchte auch einen Obdachlosen bei sich arbeiten lassen> und jetzt habe ich wider keinen warmen Platzt zum schlafen gefunden , Geld habe ich heute auch keins bekommen <Offensichtlich werden die Leute immer Immuner gegen Bettler > . Seufzend lasse ich meine Hände wider in meinen Schoss zurück fallen und versuche die Ärmel meines Hoodies über diese zu streifen. Vor mir brennt eine Straßenlaterne und lässt Licht auf die wenig befahrene Straße vor mir fallen . Immer wider laufen einige Leute an mir vor bei , nur wenige würdigen mich überhaupt eines Blickes  und wenn ist dieser nur mit Mitleid oder Verachtung gefüllt. Mein Aufmerksamkeit richtet sich von dem trostlosen Leben vor mir , auf meine Hände die ich unter meinen Ärmeln in meinen Schoss vergraben habe.

Lächelnd beginne ich mit meinen dreckigen Fingern ein Muster auf meine kaputte Jeans zu zeichnen. Lächelnd beobachte ich mich selber dabei wie ich Kreise und Linien auf meine dünnen Oberschenkel male . Etwas nasses auf meiner Stirn unterbricht jedoch meinen Moment der Ruhe . Auf den ersten Regentropfen folgen tausende weitere, die Leute um mich herum fangen an zu rennen oder Regenschirm auszupacken. Grinsend starre ich in den grauen Himmel über mir , der Regen fängt an meine Klamotten zu durchnässen , meine dreckigen blonden Haare kleben auf meiner blassen Stirn. Lachend strecke ich meine Zunge heraus , sodass der Regen auf sie herab rieselt. Grinsend schließe ich meinen Mund wider und lasse das kühle Nass meine Kehle herunter laufen.

Zwischen den grauen Wolken ist eine kleine Lücke zu erkennen , durch die das Licht der Mondes auf mich herab scheint. Das Wasser , was vom Himmel fällt , hat bereits eine kleine Fütze vor meinen Füßen gebildet. Langsam merke ich wie meine Augen schwere werden , die Anstrengung des Tages überkommt mich langsam , doch wenn ich jetzt einschlafe weiß ich nicht ob ich am nächsten Tag noch einmal aufwache , oder ob mich mein Hunger , die Kälte oder einfach die Anstrengung sterben lassen .

Ein plätscherndes Geräusch reißt mich aus meinen Gedanken, der Regen der ist eben noch in strömen auf mich herabgerieselt ist , hat plötzlich aufgehört. Über mir ist etwas schwarzes zu erkennen , verwirrt richte ich meinen Blick nach vorne , der Anblick der sich vor mir bietet holte mich jedoch keines Wegs aus meiner Verwirrung . Vor mir steht ein großes , Junger Mann mit schwarzen Haaren , er trägt einen teuer aussehenden schwarzen Anzug , seine beinahe schwarzen , braunen Augen mustern mich ausgiebig . Das schwarze Ding was plötzlich über mir aufgetaucht ist , ist anscheind sein Regenschirm , den er fest in seiner linken Hand hält , seine andere Hand hat er in seiner Hosentasche vergraben. Ein abschätzendes, dennoch warmes Lächeln liegt auf seinen Lippen , mit großen Augen starre ich ihn an <Ich habe noch nie einen Menschen gesehen der so gut aussieht , bis eben war ich noch der Meinung dass es so jemanden perfekten überhaupt nicht geben kann> . Die Sekunden in denen wir uns anstarren scheinen sich in Jahre zu verwandeln , doch keiner von uns wagt es den Blickkontakt zu dem anderen zu brechen . 

"Hi" 

Seine tiefe Stimme trifft mich föllig unvorbereitet, unfähig auch nur einen Ton herauszubringen starre ich weiter seine , mit langen schwarzen Wimpern umramten, Augen an. Das Lächeln auf den Lippen des Mannes wird größer, meine Faszination für den Mann steigt , als das breite Grinsen seine Lippen umspielt. Wie sehr wünsche ich mir in diesen Moment einfach genauso atemberaubend ein einfaches 'Hi' von mir geben zu können , jedoch gelingt es mir nicht, mein Köper scheint in eine Art Starre gefallen zu sein. Der einzige was in diesem Moment zu hören ist, ist das Trommelnde Geräusch der Regentropfen auf dem Regenschirm. Mein Zeitgefühl hat mich völlig verlassen <wie lange steht er schon hier ? Sekunden ? Minuten ? oder sogar Stunden?>

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