4. Kapitel

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4.    Kapitel
Ein Lied der Nacht, ein Wort von Tjost,
er versucht den letzten Trost,
des jüngeren Bruders Angst und Not,
ist dessen unschulds' Freiheitstod.
Ein Fall. Ein Sturz. Ein Bruderlieb,
verloren durch des Freiheits Dieb.
Ist das Rech?!
Den Brüdern, welch Pech.

„Kinder? Seid ihr hier oben?", rief der Leiter von der Treppe herauf. „Wenn wir über den Rand des Emporen Geländers klettern, könnten wir es bis zum Baustellengerüst hinterm Altar schaffen, von dort gibt es bestimmt einen Weg hinaus. Sonst sitzen wir hier in der Falle.", schlug Shawn vor. „Das ist zu gefährlich", sagte Phil, doch Shawn war schon dabei über das Geländer zu klettern. Mist. Phil blieb nichts anderes übrig, als es seinen kleinen Bruder nachzumachen. Die Chormitglieder entdeckten sie sofort und schrien laut auf, als sie die zwei Brüder an der kaum einen Fuß breiten Kante in 15 Meter Höhe entlang klettern sahen. Die Quieens schrien ihnen Drohungen und Bestrafungen zu, wenn sie nicht sofort herunterkämen. Doch den Brüdern war es egal, sie ignorierten sie alle, denn sie mussten sich stark konzentrieren, um ihre Freiheit zu erhalten, die sie glauben hinter dem Bach bei dem Feld zu finden. Fast wären die beiden Brüder an der Kante abgerutscht, doch sie fanden sofort wieder Halt und kletterten weiter. Am Baugerüst angekommen, krochen sie unter die Plane, mit der das Gerüst bedeckt war. Hier befanden sich Werkzeuge und ein türgroßes Loch nach draußen, an dessen Außenseite ein kleiner Eimerlift befestigt war. Doch damit könnten die Brüder nicht nach unten gelangen. Sie kletterten wieder unter der Plane hervor und liefen über ein reich verziertes Kirchenregal. Sie mussten woanders nach einem Ausweg suchen. Das Regal knirschte bei jedem Schritt, es verband die zwei Baugerüste mit einander. „Kommt sofort darunter. Was denkt ihr euch eigentlich dabei?" ,rief der Leiter von der Empore aus. Phil wollte gerade etwas antworten, da brach plötzlich die Regalleiste unter Shawn. Die Brüder krachten auf die darunterliegende Leiste. Dadurch verlor das Regal sein Gleichgewicht und stürzte durch das Kirchenfenster ins Feld. Es dauerte ein bisschen bis Phil sich wieder aufrappelte, sein linker Arm schmerzte, aber er hatte den Sturz überlebt. Er sah den Schaden und er sah wo sie waren. Sie waren auf dem Feld und mussten nur noch hinter den Bach laufen. Wenn sie jetzt schnell machten, würde ihnen die Flucht in die Freiheit gelingen. Doch Phil fand seinen Bruder nicht. Er rief, aber er bekam keine Antwort. Entsetzt sah Phil seinen Bruder unter dem Regal eingeklemmt und mit Blut verschmiert. Er wälzte das Regal von ihm und fühlte seinen Herzschlag. „Wir sind jetzt frei, Phil.", sagte Shawn und verstarb. „Neinn!", schrie Phil, „Nein, wir haben gesagt, wir schaffen das zusammen, Shawn, zusammen, lass mich jetzt nicht allein!" Tränen liefen ihm übers Gesicht.
Nun wusste er, was Freiheit bedeutete und was sie kostete.





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Wenn du wissen möchtest wie die Geschichte weiter geht, dann lese "Träume der Ewigkeit"

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 28, 2017 ⏰

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