Die Wand krachte und Putz splitterte ab. Ein winziger zerschmetterter Teil in der ansonsten perfekten Wand. Die Mauer, sie war perfekt gewesen, hatte alles von außen abgehalten und alles von innen drinnen behalten. Alles war gut gewesen bis er kam. Erneut ein Schlag und in einem Teil der Mauer entstand ein Loch. Seine Hand war blutig. Es schmerzte ihn, aber er konnte es auch nicht einfach lassen.
Mit jeder Minute wurde die Wand, die mühsam aufgebaute Mauer, immer brüchiger. Sie konnte nichts dagegen tun. Es passierte einfach.
Sie wollte es nicht. Er tat es trotzdem.
Sie sträubte sich dagegen. Er tat es trotzdem.
Sie wurde verletzt. Er tat es trotzdem.
Er versuchte sie und sich selbst zu schützen.
Sie wollte nicht, dass er das tat. Sie wollte wieder allein sein.
Er wollte nicht, dass sie sich dagegen wehrte. Er wollte wieder wie früher sein.
Die Mauer stürzte jedes Mal ein bisschen mehr ein.
Sie versuchte, sie immer wieder aufzubauen, aber er war zu schnell und ihr an Stärke überlegen.
"Wieso tust du das?", hatte sie ihn einmal gefragt. Er hatte ihr nicht geantwortet, sondern die Mauer weiter bearbeitet. Lange Zeit. Mit Händen. Mit Füßen. Mit seinem Kopf. Er hatte einfach fortgefahren, hatte nicht auf sie gehört, hatte nicht reagiert. Er hatte einfach weitergemacht, in der Hoffnung, dass es ihr danach besser gehen würde, dass er wieder wie früher sein könnte.
Er hoffte, ihr eine Hilfe zu sein.
Er wusste, dass sie sich an die Mauer gewöhnt hatte.
Er wusste, dass sie die Mauer nicht aufgeben würde. Und er wusste, dass es ihn einiges kosten würde. Doch trotzdem bearbeitete er die Maier weiterhin. Er hatte nicht aufgegeben und würde auch nicht aufgeben, so wie sie. Er würde solange weitermachen, bis die Mauer nur noch in Trümmern zu ihren Füßen liegen würde. Er war niemand, der schnell aufgab. Wenn er ihr nicht half, würde ihr niemand, nicht einmal die selbst, helfen, das war ihm klar. Er wollte sie nicht alleine lassen. Er wollte sie nicht sich selbst überlassen. Er wollte und konnte nicht.
Er musste sie dazu bringen, ihm zu helfen.
Er musste die dazu bringen, für Mauer nicht mehr aufbauen zu wollen.
Sie fragte ihn immer wieder, warum er das tat, warum er nicht einfach aufhörte, warum er sie nicht einfach alleine ließ.
Aber er schwieg immer eisern, nicht in der Lage dazu, zu antworten. Er versuchte nur die Wand zum Einsturz zu bekommen. Er sagte nichts. Er schlug einfach immer weiter auf die Wand ein.
"Warum tust du das?", fragte sie noch einmal, erwartete keine Antwort.
Er hielt inne, schwieg erst, aber nach langem Zögern antwortete er schließlich: "Weil ich dich liebe und nicht einfach zusehen kann, wie du dich selbst zerstörst."
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What about feelings?
PuisiWhat about feelings? Ich weiß nicht, ob es nachvollziehbar ist, was ich hier schreibe...