Oneshots (#jublali, #tonia etc.)

#tonia OS

Hier saß ich. Am Kölner Bahnhof. Abends.
Es ist nass, kalt, einfach grad scheiße.
Die dicken Regentropfen liefen in meine Schuhe, meinen Nacken, einfach überall hin. Ich fror unheimlich. Meine Haare waren klatschnass, ich strich sie aus meinem Gesicht.
Alles nur für ihn. Ich wartete auf Toni.
Meinen Freund. Doch glaubt irgendjemand, dass er hier noch auftauchen würde? Vor zwei Stunden sollte er kommen. Jetzt haben wir 10 Uhr und er ist immer noch nicht da.
Ich könnte ja im trockenen warten, aber ich tat es nicht. Vermutlich um zu zeigen, dass ich mir für ihn auch eine Erkältung holen würde. Klar würde ich das. Hab mir warscheinlich eh schon eine eingefangen.

Erreichen konnte und wollte ich ihn nicht. War es mein Stolz der mich hier sitzen lies? Im nassen Regen, in der Schweinekälte? Wie lange würde er noch brauchen?
Seufzend zog ich meine Kapuze noch tiefer in mein Gesicht.
Am Ende der Straße sah ich eine Gestalt laufen. Das kann nur Toni sein. Aber ich ging ihm nicht entgegen. Er soll zu mir kommen.
Als Toni immer näher kam, bildete sich ein leichtes lächeln auf meinem Gesicht. Nur weil ich ihn sah. Aber ich wollte nicht lächeln. Ich wollte für mein Warten bemitleidet werden.
Bin ich vielleicht zu kindisch? Er kann ja nichts dafür dass sein Zug Verspätung hatte.

,,Nia?", fragte er als er vor mir stand.
Ich hatte meine Kapuze zugemacht, dass man mein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Toni lachte.
Er berührte meinen Kopf und strich leicht über den nassen Stoff der Kapuze.
Er zog den Reißverschluss hinunter und ich konnte in sein Gesicht sehen. Er war nun direkt vor mir.
,,Ach Nia.", schmunzelte er und ich lächelte.
Sein warmer Atem verschaffte mir Gänsehaut. Er legte seine Hand an meine Wange und küsste mich sanft.
,,Ich liebe dich...", flüsterte er in den Kuss hinein. Ich antwortete, indem ich ihn noch intensiver küsste.
Obwohl es kalt war und es regente, war dieser Moment perfekt. Weil er mit Toni war.