Namenlose Seele

Ein normaler Schultag? (teil 2)

Der Matheunterricht ging schneller herum als gedacht und viel Mathe hatten sie auch nicht gemacht. Doch bald stand eine Klausur an, was alle etwas störte. 

„Hast du vielleicht ein paar neue Bücher für mich?", fragte der Klassenbuchträger, wie er von vielen genannt wurde. Fiona antwortete geschockt: "Du hast das Buch doch erst Anfang der Woche angefangen, wie schnell liest du? Ich komm in letzter Zeit kaum zum Lesen, weil wir so viele Hausaufgaben haben und lernen müssen." „Naja, dass wegen dem Lernen geht so, ich habe genügend Zeit und in den Pausen kann man auch sehr gut lesen.", meinte der im Mantel gekleidete Schüler. „Wie heißt du eigentlich wirklich, jeder kennt dich unter einem anderen Namen.", fragte Fiona. „Ich habe keinen, das hat seine Gründe. Aber ich kann sie dir nicht sagen, tut mir leid.", meinte er und schaute dabei traurig.

Die beiden Schüler hatten mittlerweile die Aula erreicht, der Hassort des Jungen. Er hasste Menschenmassen, das sah man ihm sichtlich an, weswegen er sein Tempo enorm erhöhte. „Hey, nicht so schnell, wo willst du denn hin." „Weg, am besten in die Bibliothek, vielleicht gibt es neue Bücher." „Du kleine Leseratte, warum gehst du nicht einfach ins Büchereiteam? Du wärst da bestimmt gut aufgehoben.", scherzte Fiona. „Du kennst mich doch, ich bin eher im Hintergrund, anstatt sichtbar." Daran erinnerte sich Fiona, am ersten Tag hatte er einfach nur gesagt, er ist der Neue und man könnte ihn nennen wie man will. Jedoch sollte dies vorher gesagt werden, damit er wusste, dass er gemeint war. Jetzt nannte ihn jeder entweder Leseratte, Streber, Noname, oder „Der Mann ohne Namen". Sie selbst nannte ihn Ghost.

Sie blieb stehen und zog ihm kräftig am Handgelenk. „Erstens, hör auf mich mitzuziehen, ich kenne zwar deine Angst aber guck mal, jeder schaut uns an. Zweitens, warum machst du nicht einfach mit. Meistens sind eh keine Leute in der Biblo, also von daher musst du doch keine Angst haben." Er blieb stehen und guckte auf den Boden. Einerseits hatte sie Recht, andererseits war er schon mal Bibliothekar gewesen und zwar in seiner alten Schule und da wurde es am Ende auch recht voll wegen ihm. Alle wollten ihn nerven, womit sie halb durchkamen und halb scheiterten. Er hatte Angst, wollte es aber nicht zugeben.