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Ich befeuchte ein Tuch und beginne dann ganz langsam und vorsichtig, seine Wunden von Schmutz zu befreien, dann greife ich zur Creme und verteile sie auf den geschwollenen, offenen Striemen, wobei er immer wieder leise zischt. Lena wirft ihm öfter Mitleidige Blicke zu und hin und wieder streiche ich mit der Hand durch seine Haare und spreche ihm leise gut zu, um ihn etwas zu beruhigen.

Als ich dann fertig bin, helfe ich ihm, sich aufzusetzen und stütze ihn dann wieder, während ich ihn zu meinem Bett bringe. Vorsichtig setze ich ihn hin und hole dann ein Glas Wasser und die Schmerzmittel. Sein Blick ist unsicher auf die Tabletten in meiner Hand gerichtet und sanft erkläre ich ihm, die Wirkung der unfassbar teuren Kapseln.

Nachdem er die Tabletten geschluckt hatte, ist er fast sofort eingeschlafen und nachdenklich mustere ich ihn dabei. Er ist tatsächlich ziemlich schön. Leise seufzend erhebe ich mich und gehe wieder, wobei ich noch die Türe zu meinem Zimmer schließe.

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Nach einer Stunde ist Lena bereits mit der Gemüsesuppe ins Krankenhaus verschwunden und ich entscheide mich dazu, nach meinem Patienten zu sehen. Als ich die Zimmertür öffne, dreht sich sein Kopf zu mir, sein Blick ist noch verschlafen, doch die blauen Augen sind nicht mehr so wässrig, sondern viel klarer.

"Hey", ich halte meine Stimme leise und sanft, Aufregung kann er jetzt am wenigsten gebrauchen.

Er schweigt eine Weile und mustert mich stumm, doch als er dann tatsächlich spricht, klingt seine tiefe Stimme heiser und brüchig.
"Warum tust du das?", eine Frage, auf die ich die Antwort noch nie ausgesprochen habe.

Love sometimes is based on war 「Tardy」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt