Die Nacht war grau und trist, der Mond brachte keine Helligkeit über das schlafende Dorf. Hektisch sah ich mich um, keiner verfolgte mich. Noch nicht. Ich hatte es geschafft ich hatte das Rätsel gelöst doch welchen Ruhm brachte es mir wenn ich die nächsten Sonnenstrahlen nur durch tote Augen sehen konnte? Schnell rannte ich die Straßen herunter die letzte Laterne flackerte als würde sie die Dunkelheit des anschließenden Waldes ankündigen. Ich lief in das Dickicht der Bäume, jedoch verlor ich schnell die Orientierung ich sah nur noch schwarze Schemen, ob Bäume oder die Schatten von Menschen konnte mein gestresstes Gehirn nicht mehr signalisieren. Die Schatten flogen nur so vorbei als ich hektisch keuchend durch den Wald rannte, bei jeder Wurzel und jedem Stein lief ich Gefahr hinzufallen, da ich zu erkennen versuchte ob meine Verfolger schon aufgeholt haben. Mit einem Ruck zog etwas an meinem Arm, irritiert und aus dem Rhythmus gebracht stolperte ich. Ein Schrei entriss sich meiner vor Anstrengung brennenden Kehle, blitzartig schnellte eine schwielige Hand auf meinen Mund dann zog mich jemand in eine dunkele Öffnung welche sich rumpelnd hinter uns verschloss.
3 Wochen zuvor
"Du bist etwas ganz Besonderes", er sah mir tief in die Augen, "Du hast mich vom ersten Augenblick an fasziniert". Ich schluckte, das hatte ich mir in all den langweiligen Unterrichtsstunden über vorgestellt, das Mark Henderson mich wahrnimmt. Wir standen vor der Schule ich stand an eine große Eiche gelehnt als Mark auf mich zu kam, seine braunen Augen fuhren über mein Gesicht und hinterließen ein warmes kribbeln auf meiner Haut.
"Was ist mit Lydia?", ich biss mir auf die Zunge, da gestand mir der best-aussehendste Typ der ganzen Schule was er für mich empfand und ich dachte an seine Freundin, allein das er bei mir war bewies doch genug oder?
"Sie ist nicht diejenige wegen der ich mich freue in die Schule zu gehen! Sie ist unwichtig, im Gegensatz zu dir." Langsam näherte sich sein Gesicht meinem und ich dachte daran wie es wäre ihn endlich zu küssen. Dann berührten unsere Lippen sich leicht, es war wie das Streichen einer Feder doch wir beide wollten mehr, jetzt wo wir uns gefunden hatten. Er presste seine Lippen auf meine und drückte mich an die Eiche in meinem Rücken. Wie zur Bestätigung legte die Band auf dem Schulhof eines ihrer Mitreißendsten Lieder an den Start doch als auch noch meine Mutter auftauchte und mir sagte das ich doch bitte meinen Bruder nach der Schule zum Football bringen sollte wurde es Merkwürdig. Mit jeder Sekunde wurde das Gefühl von Marks Blicken auf meiner Haut schwächer, nur die Musik blieb, und auch meine redende Mutter wurde nicht von dem plötzlich blendenden Sonnenlicht blasser.
"Also wirklich Cassie, so langsam musst du aufstehen! Es ist schon 20 nach sieben du kommst zu spät zur Schule." Daraufhin wurde mir gewaltsam die Bettdecke entrissen und ich musste einsehen dass Mark mir nicht seine Liebe gestanden hatte und ich noch ein Schuljahr damit verbringen würde ihn anzuhimmeln.
"Du kannst nicht am ersten Tag nach den Ferien zu spät kommen!" Meine Mutter gab auch nie auf, geschlagen und müde setze ich mich auf und blinzelte in den Tag. Als ich schließlich nach einigen verunglückten Versuchen einfach weiter zu schlafen vor meinem Kleiderschrank stand entschied ich mich für eine engere schwarze Jeans mit einem weißen T-Shirt, eine unauffällige Wahl, ich musste ja nicht am Anfang schon direkt auffallen. Nach dem Anziehen schnappte ich mir meine Schultasche und ging die Treppe runter in die Küche, mein Bruder saß schon zusammen mit meiner Mutter am Tisch. Als die beiden mich sahen konnten sie sich ein Lachen nur schwer verkneifen, "Was hat dich denn angegriffen?", höhnte Luis, a.k.a meine Nervensäge von Bruder. Verwirrt sah ich erst ihn und dann meine Mutter an, sie deutete nur auf ihre Haare und grinste. Schnell hob ich die Hand in meine Haare, sie waren immer noch zusselig, ich hatte das Kämmen vergessen. Doch in diesem Moment hupte ein Auto vor unserer Tür, bestimmt war es Jasmin die mich mit dem Auto ihrer Eltern abholen kommen wollte. In Windeseile packte ich ein Brot und Geld in meine Tasche, dann flitzte ich zu unserer Haustür, "Tschüss, bis heute Mittag!", rief ich schon aus dem Türrahmen heraus.
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Tristan
Teen FictionCassie ist ein ganz normales Mädchen, sie schwärmt für einen der beliebtesten Jungs ihrer Schule, sie hat einen nervigen kleinen Bruder, eine liebevolle Mutter und tolle Freunde. Doch all dies scheint sich zu ändern, als ein neuer Junge an ihre Schu...