Louis
Verwirrt, aber glücklich schlich ich mich in dieser Nacht zurück in den Schlafsaal und legte mich in mein Strohbett. Es knarzte leise und das Stroh knackte, als ich mich auf den Strohsack legte und die dünne Decke über mich zog. Ich, Louis, hatte Harry Edward Styles, den Thronfolger des Königshauses Styles in England, geküsst. Und zwar mehrmals. Die Information kam in meinem Gehirn noch nicht an, ich hätte es glatt für eine Lüge gehalten, wenn meine Lippen nicht so wohlig kribbeln würden. Ich schloss die Augen. Hoffentlich beging Harry keinen Fehler und wollte das wirklich. Ansonsten könnte es sein, dass er irgendwann für etwas bezahlt, was er gar nicht gewollt hatte.
Am nächsten Morgen war ich hellwach, als Madame uns weckte. Mein Schlaf war so tief gewesen, nach all der Aufregung, dass es so schien, als hätte ich den ganzen versäumten Schlaf der letzten Wochen nachgeholt und noch zwei Extrastunden drauf gepackt. Ich gähnte zwar einmal, aber das war's auch schon. Zuerst sollten wir die Betten der Familie machen und ich arrangierte es irgendwie, dass ich zu Harry konnte. Zwar mit Liam zusammen, aber dafür hatte ich schon einen Plan.
Kurz vor dem Gemach des Prinzen hielt ich Liam fest. "Ähm, kannst du schon mal frische Bettwäsche holen?" Er sah mich kurz verwirrt an, nickte dann aber und drehte um. Er musste wieder zurück in den anderen Teil des Anwesens, also hätte ich ein wenig Zeit allein mit Harry. Es war eine andere Wache vor Harrys Tür, woraus ich schloss, dass die sonstige nur abends und nachts da war. "Halt!", hielt sie mich auf. Ich zeigte ihr meine Befugnis, die ich als Diener dabei hatte, sobald ich in die Gemächer musste, und durfte durch. Als Harry öffnete, sah er sehr verschlafen aus. "Hm?", fragte er verdutzt. Ich verkniff mir ein Kichern. "Sir, wir würden gerne ihr Bett machen. Passt es gerade?", fragte ich höflich und verbeugte mich natürlich. Harry sah noch kurz verwirrt aus, bis er aus dem Fenster sah und verstand, dass es schon Morgen war. Er lächelte. "Natürlich. Tretet ein!" Ich schloss die Tür hinter mir und Harry zog mich zu sich. "Gott sei Dank geht es dir gut!", sagte er und drückte mich fest. Ich runzelte die Stirn und legte meinen Kopf an seine Schulter. "Natürlich geht es mir gut, Hazza. Wir haben uns doch erst vor wenigen Stunden gesehen!", sagte ich dann misstrauisch und löste mich ein Stück von ihm. Er hatte Tränen in den Augen. "Louis, ich habe geträumt, dass du hingerichtet wurdest. Ich hatte so eine Angst um dich!" Erschrocken sah ich ihn an. "Aber ich lebe doch! Harry, sieh mich an!" Ich nahm sein Kinn und drehte seinen Kopf zu mir. "Ich lebe. Ich werde nicht sterben, okay? Es war nur ein Traum, ich bin ja da!" Er biss auf seine Unterlippe und nickte. Ich sah ihm den Schrecken an und küsste ihn, um ihn zu beruhigen. Ein wunderbares Gefühl strömte durch meinen Körper und ich seufzte glücklich. Dann lächelten wir uns an. "Ähm, Liam kommt gleich, wir machen dein Bett.", informierte ich ihn dann und Harry nickte. "In Ordnung. Ich ziehe mich so lange um. Wo bist du heute überall?" Ich begann, sein Bett abzuziehen. "Zuerst in der Küche und dann bediene ich euch. Nach dem Frühstück spüle ich ab und gehe dann wahrscheinlich den Putzfrauen zur Hand. Dann das Mittagessen und danach habe ich mir vorgenommen, den Gärtnern zu helfen. Die ersten Blumen blühen! Dann das Abendessen und danach Stallarbeit. Und dann komme ich zu dir.", lächelte ich. Mit zwei schnellen Handgriffen entfernte ich den Bettbezug von der Daunendecke und warft ihn neben Harry, der erschrocken zur Seite sprang. Ich lachte. Dann machte ich mich an die Kopfkissen. "Wow, das ist eine Menge...", sagte Harry erstaunt und ging um das Bett herum, um mir zusehen zu können. Ich verdrehte die Augen. "Ja. Aber hey, wenn du schon mal da bist kannst du mir gerne helfen!", grinste ich ihn an. Harry schmunzelte und schnappte sich selbst ein Kissen. "Einfach die Knöpfe öffnen und den Bezug weg ziehen.", erklärte ich und warf einen Bezug auf den Stoffberg. Harry nickte beiläufig. Er schien in die Arbeit vertieft, was mich schmunzeln ließ. Süß. Ich machte noch zwei Kissen fertig, Harry hing immernoch an dem ersten. "Louis, dieser Knopf geht nicht -" Ich sah gerade auf, als Harrys Kissen nachgab und aufriss. Eine große Menge Federn quoll heraus und Harry sah sein Werk erschrocken an. Ich lachte und schnappte mir eine Hand voll Federn. Dann ging ich um das Bett herum und nahm ihm das Kissen aus der Hand. "Das passiert schon mal.", lächelte ich und pfefferte ihm die Federn ins Gesicht. Dann musste ich lachen und Harry sah mich verdutzt an. "He!", beschwerte er sich grinsend und nahm sich ebenfalls Federn in die Hände. Lachend nahm ich Reißaus. Aber Harry hatte längere Beine als ich, holte mich ein, warf mich auf das Bett in die Federn und setzte sich auf meinen Bauch. Ich sah ihn atemlos an und Harry schmunzelte. Dann warf er mir seine Federn ins Gesicht und lachte. Damit begann die Federschlacht erst richtig. Als es gegen die Tür klopfte, waren wir beide voller Federn und waren gerade dabei, uns erneut abzuwerfen. Wir hielten inne. "Oh mist. Liam!" Harry nickte, warf mich ab, küsste mich auf die Wange und verschwand in sein Ankleidezimmer. Ich öffnete und Liam lachte. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte er, als er rein kam und die frische Bettwäsche auf dem Teppichboden ablegte. "Ein Kissen ist kaputt..." "Und du hast damit Walzer getanzt, oder was?", fragte er amüsiert und sah sich im Zimmer um. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und machte mich daran, die Feldern aufzusammeln und in einen Kissenbezug zu werfen. "Hilfst du mir oder was?", fragte ich und Liam machte sich kopfschüttelnd an die Arbeit. "Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, dass du die eine Schlacht mit dem Prinzen geliefert hast. Aber das ist undenkbar." Ich nickte nur. "Apropos, wo ist de Prinz?" Ich deutete auf die angrenzende Tür. "Er kleidet sich."
Am Nachmittag bekamen wir die Information, dass Gäste in das Anwesen kommen würden und wir alles vorbereiten sollten. Mir wurde flau im Magen. Harry würde heiraten, und ich war dazu verdammt, den teilnahmslosen Diener zu spielen. Und ich musste ihr, der Zukünftigen, ein Zimmer vorbereiten. Vielleicht würde ich es verwüsten. Vielleicht. Eher nicht. Dann würde ich Ärger bekommen. Aber lieber würde ich sterben, als dass ich Harry in die Hände dieser Fremden legte. Und das sagte ich ihm auch in der Nacht, in der ich ihn besuchte.
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My Prince(ss) ~Larry
Fanfiction"Ich bin so der normale Typ. Denke ich. Weder besonders auffallend, noch unauffallend. Ich bin Diener in dem englisches Adelshaus Styles. Und der Prinz ist das schönste Gemälde des ganzen Anwesens. Seine Stimme ist das wohlklingendste auf der Welt...