Kapitel 3

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Wirklich Lust auf Kino hatten wir jetzt nicht mehr aber Olson zu liebe wollten wir dann doch gehen.
Wir gingen zum Ticketschalter.
"Wir haben vorbestellt, auf Olson Carter" kündigte ich an.
Anscheinend hielt die Frau am Schalter uns für ein Paar, da wir uns nach dem Ticketkauf, im Kinosaal auf einem Paarsitz wiederfanden.
Der Film war teilweise echt furchterregend.
Ich schrak an einigen Stellen sogar so zusammen, dass Manu seinen Arm beschützerisch um mich gelegt hatte.
Gegen 19:00 Uhr war der Film dann zu ende und wir standen vorm Kino.
Es war schon dunkel und es regnete.
"Ich bring dich noch nachhause." sagte Manu, auf dem Weg zur Bushaltestelle.
"Das ist echt voll lieb von dir, aber ich schaff das schon." antwortete ich ihm. Er müsste dafür extra mit aus dem Bus aussteigen und später den nächsten nehmen. Ich wollte ihm keine Umstände machen.
"Doch Melissa! Das ist doch selbstverständlich, ich könnte mir das nie verzeihen, würde dir was passieren!" bestand Manu.
Ich schenkte ihm ein dankendes Lächeln, was sein Gesicht trotz der Dunkelheit strahlen ließ.
Wir stiegen in den Bus und Manu begleitete mich nach hause.
Vor der Tür angekommen, zog mich Manu in eine lange Umarmung.
"Danke, für den schönen Nachmittag!" grinste ich in seine Schulter rein.
"War wunderschön!" bekam ich von Manu zurück.
Wir lösten uns und ich ging zur Haustür.
An der Tür drehte ich mich noch einmal zu Manu um und wank ihm noch einmal.
Er wank mir noch einmal zurück, bis er sich dann auf den Heimweg machte.
Zuhause angekommen, begrüßte ich kurz meine Eltern, die im Wohnzimmer saßen. Dann ging ich in mein Zimmer.
Ich war ein bisschen durchgefroren, vom Regen. Ich entschied mich ein aufwärmendes Bad zu nehmen und danach ins Bett zu gehen.
Im Bett schrieb ich Manu noch eine "Bist du gut zuhause angekommen?"- Nachricht und schlief nach einer positiven Antwort von ihm, verhältnismäßig schnell ein.
Am Morgen klingelte dann wieder der Wecker.
Mein erstes Ziel des heutigen Tages, war das Badezimmer. Ich machte mich fertig. Da ich heute erstaunlich früh aus dem Bett gekommen bin, nutze ich die zusätzliche Zeit, um mich ein bisschen intensiver zu schminken, allerdings nicht so übertrieben, wie viele andere Mädels in meinem Alter, sondern eher dezenter. Am Ende meiner Morgenroutine ging ich dann mit meiner gepackten Schultasche runter, in den Flur.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch zehn Minuten Zeit hatte, bis ich los musste.
Ich setzte mich zu meiner Mutter, die gerade meine kleine Schwester fütterte, an den Küchentisch. Meine Mutter schob mir sofort meine Brotdose entgegen, die sie am Morgen schon für mich gemacht hatte.  Ich steckte die Brotdose in meine Tasche. Bis ich los musste, unterhielt ich mich noch kurz mit meiner Mutter. Als es an der Zeit war, verließ ich samt Schultasche das Haus.
In der Bahn sah ich weder Manu, noch Olson. Ich schrieb erst Manu mit der Nachricht "Hey Manu, wo bist du?". Dann schrieb ich Olson.
Manu antwortete mir sofort. "Guten Morgen Melissa, ich bin krank... hab mir Fieber und eine Erkältung eingefangen. Wünsche dir viel Spaß in der Schule"
Ich gehe davon aus, dass er sich wegen mir gestern erkältet hat. Nach diesem Gedanken, plagte mich schon das schlechte Gewissen.
Ich schrieb ihm noch schnell einen gute Besserungsgruß.
Schuldgefühle machten sich in mir breit. Nach der Schule werde ich ihm einen Krankenbesuch abstatten.
Olson meldete sich nicht. Er war seit gestern Mittag nicht mehr auf WhatsApp online gewesen. Ungewöhnlich für ihn.
Vielleicht hat er auch schon eine Bahn früher genommen, nicht so wie sonst, die auf den letzten Drücker.
Ich kam zwei Minuten vor Unterrichtsbeginn in der Schule an.
Ich schaffte es noch schnell an unserer Lehrerin, die in unserer Klassentür stand, vorbei in die Klasse zu huschen und in Windeseile meine Sachen raus zu holen.
Als die Schulstunde endlich vorbei war und die Pause begann, war mein erstes Ziel Olsons Klasse. Ich wollte hören, wie es seiner Freundin ging und ob ich etwas gutes für die beiden tun kann.
In seiner Klasse sah ich ihn nicht. Auf Nachfrage bei seinen Mitschülern erfuhr ich, dass er in der ersten Stunde gar nicht da gewesen sei.
Ich war gerade wieder auf dem Weg in meine Klasse, da sah ich Olson mir auf dem Flur entgegen kommen. Er sah sehr unglücklich und traurig aus.
Als er mich sah, viel er mir in die Arme. Er umarmte mich lange.
"Was ist los? Wo warst du?" fragte ich ihn dann.
"Das erzähl ich dir gleich..." antwortete er mir mit leiser Stimme. Sie klang traurig und kraftlos.
Wir lösten uns und auf die Frage, ob wir das an einem ruhigen Ort besprechen können, gingen wir raus, auf den Schulhof. Wir gingen zu einer Sitzbank, die schon seit längerer Zeit nicht mehr genutzt wurde.
"Was ist passiert?" fragte ich erneut vorsichtig nach. Ich sah Olson an, seine Augen füllten sich mit Tränen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2017 ⏰

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