Ich wusste nicht, wieso er mich hasste, wieso er mich ständig runtermachte, wieso er mein Leben auf den Kopf stellte. Ich wusste, aber verdammt nochmal auch nicht, was ich falsch gemacht habe.
Jeden Tag dachte ich mir " Dieser Tag wird besser als die anderen" ,doch dann kam eine bestimmte Person, die diese Gedanken ins Jenseits beförderte.Es fing alles damit an, dass meine Mutter und seine Mutter sich anfreundeten und somit auch unsere Familien. Da sich unsere Eltern gut verstanden, hieß das natürlich auch, dass wir uns verstehen müssen. Doch daraus wurde nichts. Es war wie " Hass auf den ersten Blick". Wir sollten zusammen etwas spielen. Er machte aber mein Spielzeug kaputt und da ich erst 6 Jahre und er 8 Jahre alt war, fing ich an zu weinen. Dann lachte er mich aus, er LACHTE mich aus. Da ich wütend war, nahm ich mir sein Spielzeug und machte es auch kaputt. Dann lachte ich. Doch ich habe nicht damit gerechnet, dass er dann mit seinem und meinem Spielzeug zu seiner Mutter ging und sagte,ich hätte sie kaputt gemacht. Ich versuchte mich zu rechtfertigen, aber seine Mutter UND meine glaubten mir nicht. Da hatte ich dann die Arschkarte und so ging es dann die restlichen Jahre weiter. Wir ärgerten oder eher gesagt er ärgerte mich jedes Mal, wenn wir was unternehmen mussten. Bis er und seine Familie umzogen. Ich habe mich natürlich total gefreut, aber meine Eltern haben geweint. Ich dachte mir "Yey. Bester Tag des Lebens", doch meine Eltern machten mir da gewaltig einen Strich, durch die Rechnung. Ab dem Tag seit sie umgezogen sind, haben sie fast jedes Mal geskypt oder telefoniert. Deshalb kam dann vor ein paar Tagen DIE Nachricht. Die Familie Charlsen kommt zurück nach New Jersey.
Tja und jetzt stehen wir vor deren Haus, gegenüber unserem Haus, schick gemacht natürlich und mit Willkommensgeschenken in der Hand, und warteten darauf, dass uns jemand die Tür aufmacht. Keine Minute später geschah dies auch schon.
Als Miss Charlsen die Tür aufmachte, fielen sich meine Mutter und sie sich kreischend um den Hals.
Genervt verdrehte ich die Augen und wartete bis sie sich wieder voneinander lösten.Keine Minute später kam, Mister Charlsen, der Ehemann, lachend zur Tür und bat uns "endlich" herein.
,, Wow, Kasey. Wie hübsch du geworden bist."
Mr. Charlsen zog mich in eine Umarmung und dankend erwiederte ich sie. Darauf zog Ms. Charlsen mich auch in eine Umarmung.Als ich mich wieder löste, sah ich mich um.
Es ist irgendwie anders. Es hängen keine Familienfotos mehr an der Wand, obwohl die Wände früher damit zu beklebt waren. Es kommt sehr kalt vor.
Mir egal. Es ist deren Sache.,,Kommt mit. Das Essen ist gerade fertig geworden." forderte uns Mrs. Charlsen auf.
Wir folgten ihr ins sehr, wirklich sehr, große Esszimmer.Mama lief vor mir und, ohne dass die Charlsens es bemerkten, zog ich sie am Arm zurück.
,,Mama? Wo sind die ganzen Bilder? Hier war doch alles zu geklebt." flüsterte ich ihr zu.
,, Schätzchen, jetzt sei doch nicht so unhöflich! Das geht uns nichts an und jetzt komm." Ein Versuch war es wert.Ich weiß, ich bin nicht gerade nett, aber ich hasse diesen Ort. Ich bin eigentlich die netteste Person auf Erden, doch hier kann ich nicht anders.
Man muss wissen, meine Mutter ist sehr religiös, daher bin ich es natürlich auch. Doch meine Mutter ist ein bisschen schlimmer als ich und das bekam ich auch in der Erziehung zu spüren. Ich durfte nie lange , was ich jetzt auch nicht darf.
,, Setzt euch schon mal. Damien kommt gleich auch."
Mr. Charlsen zeigte uns unsere Plätze und ging dann in die Küche zu seiner Frau.
,, Kasey? Was machst du denn so in deiner Freizeit?''
Fragte mich Mrs. Charlsen.
,, Also nachdem ich in der Schule war, gehe ich Montags ins Krankenhaus auf die Kinderstation und Spiele mit den Kindern. Dienstags gehe ich ins Obdachlosenheim und helfe in der Küche. Mittwochs und Freitags habe ich Zeit für mich und Donnerstags gebe ich Nachhilfe. An den Wochenenden gehe ich in die Kirche."
erklärte ich ihr stolz meinen Wochenplan.
,, Das ist ja super. So eine Tochter hätte ich auch gerne, aber 1. Habe ich einen Sohn und 2. Ist er das komplette Gegenteil von dir."
,, Ja, das weiß ich, Mrs. Charlsen.'',, Ach,du kannst mich duzen.''
Fragte diesmal meine Mutter.
,, Ach, mal so, mal so. Er hat sich in den letzten Jahren so von uns distanziert, es macht mich sehr traurig. Ständig ist er auf Partys und kommt sturzbetrunken und manchmal auch mit einem Mädchen nach Hause. Ich erkenne ihn nicht wieder. Er war doch früher so süß und unschuldig."Bei dem letzten Satz musste ich auf einmal husten.
Ja, Emily. "Süß" und "unschuldig". Sie sind lustig.Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich endlich eingekriegt und entschuldigte mich dafür.
Auf einmal spürte ich mein Handy in der Hosentasche vibrieren. Ich holte mein Handy heraus und als ich dann sah, wer mir schrieb, fing mein Herz leicht an schneller zu schlagen und ich bekam ein Lächeln auf die Lippen.Anthony♡:
Hey baby,
Viel Glück bei den Nachbarn und lass dich nicht von dem Arsch runterkriegen. Wir sehen uns morgen. Ich liebe dich.Als ich mir die Nachricht durchlas, musste ich leist grinsen, denn er versteht mich einfach. Einer der Gründe, warum ich ihn liebe.
Kasey:
Naa Schatz,
Danke, aber kein Glück der Welt hilft mir hier. Ich werde ihn wiedersehen und darauf habe ich kein Lust. Ich dich mehr.
Ich steckte mein Handy weg und sah mich um. Alles hat sich hier verändert. Das ist wirklich sehr komisch.
Egal. Kommen wir zu Anthony. Wir sind seit drei Monaten in einer Beziehung und es ist perfekt. Klar, wir streiten uns auch mal, aber wer tut das nicht. Wir sind nie weiter gegangen, als ein wenig rum zu machen, doch das war dann auch nicht so heftig. Fall es dann doch weiter ging, brach ich sofort ab. Denn, wenn es um das Thema Sex geht, bin ich ziemlich verklemmt. Ich hasse es, darüber zu reden und bin dementsprechend auch noch Jungfrau. Es gibt dafür aber auch einen Grund, denn ich habe meinem verstorbenen Großvater versprochen keinen Sex vor der Ehe zu haben. Für mich ist das ja nicht so schwer, aber für Anthony schon. Wie soll ich das sagen... er ist sozusagen auf Sex angewiesen. Er war, bevor wir zusammen kamen, ein Player und hatte es mit jedem Mädchen, was bei drei nicht auf dem Baum war. Nur für mich wartet er und das ist mega süß von ihm, sodass ich ihn ja nur lieben kann.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Emily sagte: ,, Aaah, da ist er ja.''
Und dann kam mein schlimmster Alptraum ins Esszimmer.
Damien Charlsen.
05.03.2017
notaperfectgiirl
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Babe
ChickLit,,Babe?" und er provozierte mich schon wieder mit diesem scheiß Kosenamen. So langsam nervt es mich. ,,Ich habe dir do-" fing ich an. ,, Du gehörst mir und keiner wird daran je etwas ändern." Unterbrach er mich und brachte mein Herz dazu einmal aus...