Kapitel 1

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Nach langer Zeit gibt es von mir mal wieder eine neue Geschichte! Ich hoffe euch gefällt die Fanfiktion <3
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Grace' Sicht:

Es gab oft Momente in denen ich darüber nachdachte, was ich hätte werden können. Diese Momente häuften sich in meinem Leben und sie machten mich traurig. Trotzdem wollte ich mein Leben für nichts in der Welt eintauschen. Auch, wenn ich nicht alles erreicht hatte, was ich erreichen wollte. Auch, wenn ich meinen Traum nicht leben konnte: Ich war glücklich. 

„Grace, du musst in fünf Minuten raus!", hörte ich meinen Chef schreien. Ich schaute mich im Spiegel an und war zufrieden mit dem Ergebnis, wie ich meine Augenringe abgedeckt hatte. Der Schlaf blieb in letzter Zeit auf der Strecke, weil ich nur noch arbeitete. Doch es musste sein. Ich musste Geld verdienen. Ich zog den Reißverschluss der engen Lederjacke ein kleines Stück nach unten, sodass mein Ausschnitt frei lag und nickte meinem Spiegelbild zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich wenig später hinaus und löste meine Kollegin und gleichzeitig beste Freundin ab. Während sie in den Feierabend ging und die restliche Nacht feiern konnte, musste ich die nächsten vier Stunden für die Gäste tanzen. Ich umfasste die metallische Stange mit meiner Hand und begann mich zur Musik zu bewegen. Ich spürte die Musik in meinem Blut und schwang mit meinen Hüften hin und her. Die Männer, die an den Tischen saßen oder auf der Tanzfläche waren, starrten zu mir und meinen Kolleginnen auf. Mit verführerischem Blick schaute ich durch die Menschenmenge und legte meine Hand an den Reißverschluss. Die Menge jubelte, während ich den Reißverschluss langsam hinunterzog und meine Hüften kreiste.

Mein Job war verächtlich, aber ich verdiente Geld wie jeder andere Mensch. Nur, weil ich in einem Stripclub arbeitete und ich mich vor Männern auszog, war ich keine Prostituierte. Ich schlief nicht mit den Männern, die mich hier begafften. Sie durften mich normalerweise nicht einmal anfassen und trotzdem gab es manchmal Männer, die mir einen Klaps auf den Hintern gaben oder die versuchten meine Brüste zu berühren, wenn ich für sie tanzte. Aber das Tanzen war mein Leben, es machte mir Spaß und ich verdiente hier gutes Geld – was man wohl als Trinkgeld bezeichnen konnte. Dementsprechend mochte ich es nicht, wenn man mich für meinen Job missachtete.

Ich umfasste erneut die Stange und kreiste meine Hüfte an ihr, als mein Blick zu dem Eingang wanderte. Den gesamten Club hatte ich von meinem Podest aus im Blick, aber diesen Mann würde ich überall wiedererkennen. Und nicht nur ich kannte den Mann, der hineinkam. Die ganze Welt kannte ihn. Er schaffte es, dass reihenweise Frauen in Ohnmacht fielen und ein Blick zu meiner Kollegin zeigte mir, dass auch sie ihn gesehen hatte.

Justin Bieber. 

Weltstar. Frauenschwarm. Herzensbrecher. Zumindest behauptete die Presse, dass er mit den Frauen spielte und nie länger als einen Monat mit einer Frau aushielt. 

Und jetzt war er in dem Club, in dem ich arbeitete. Justin Bieber betrat ein Striplokal.

Er setzte sich in den VIP Bereich, auf die rote Stoffcouch und grinste seine Kumpel an. Soweit ich es von hier aus erkennen konnte, waren mir seine Freunde unbekannt. Ich kannte lediglich Martin Garrix, da ich seine Musik ab und zu hörte. Die restlichen Männer kannte ich nicht. Ich bemerkte, wie eine Kollegin von mir den Männern jeweils ein Bier und einen Tequila auf den Tisch stellte. Justin starrte ihr hinterher und biss sich auf die Unterlippe. 

Immer mit einem Blick auf Justin gerichtet streifte ich mir die Lederjacke verführerisch von den Schultern und warf sie hinter mich auf den Boden. Die Männer jubelten noch mehr, da ich jetzt nur noch einen engen schwarzen Rock trug und einen schwarzen Spitzen BH. Ich bewegte mich erotisch zu der Musik, doch dann starrte Justin zu mir und ich stoppte kurzzeitig. Er starrte mich mit offenem Mund an, kippte seinen Tequila runter und beobachtete mich weiter.

Lifeline - j.b.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt