Hirtentäschel
Der Name kommt von den vielen kleinen taschenförmigen Schoten, in die, nach altem Volksglauben, der liebe Gott seine Heilkräfte gelegt haben soll. Es wächst überall sofort, wo Erde aufgeworfen wird. Als Tee getrunken wirkt es gegen Hauterkrankungen und Ekzeme. Seine blutstillende Wirkung wurde noch im Zweiten Weltkrieg zur Heilung von Kriegsverletzungen genutzt.
Holunder
Er ist eine alte, sagenumwobene und vielseitig verwendbare Pflanze. Der Holunderstrauch gehört zu den wenigen Pflanzen, die schon in vorgeschichtlicher Zeit bekannt waren. Sein Samen wurde bereits in Steinzeitsiedlungen gefunden. Den alten Germanen war er heilig und er war der schützenden Hausgöttin Frau Holle (Freya) gewidmet. Es wurde auch geglaubt, die Göttin würde in den Blüten wohnen. Einen Holunderbaum umzuhauen galt als schwerer Frevel, der Unglück und sogar den Tod bringen konnte. Und auch in christlichen Legenden wird er erwähnt, demnach soll sich Judas an einem Holunderstrauch erhängt haben. Der Volksmund sagt: "Wer Holunder bei sich trägt, schreckt vor Ehebruch zurück".
Wem etwas gestohlen wird, der soll vor dem Sonnenaufgang zu einem Holunderbusch gehen und ihn mit der linken Hand in Richtung Sonnenaufgang biegen und dabei sprechen: "Holunderbusch, ich tu dich drücken und bücken, bis der Dieb das Gestohlene zurück bringt."
Der Holunder wird in der Pflanzenheilkunde vielseitig verwendet. Gesammelt werden die Blüten, die Beeren und auch die Blätter. Vorsicht: Der Genuss von rohen Beeren kann Übelkeit und Erbrechen auslösen!
Holunderblütentee wird eingesetzt bei Erkältungen und Blasenentzündungen, Holundersaft aus den Beeren bei Husten und Erkältungen (hoher Vitamin C-Gehalt). Blattauflagen sind angezeigt bei müden Augen und Bindehautentzündungen.
Auch kulinarisch hat der Holunder einiges zu bieten - Rezepte dazu stehen auf der Seite Hexenküche und der Seite Hexenrezepte