~Kaffee gehört in den Mund, nicht auf ein Shirt~

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Hayley

So etwas wie einen Wecker habe ich noch nie besessen, weswegen er mich auch nicht aus meinem Halbschlaf reißen kann. Diese wunderbare Aufgabe übernimmt nämlich meine Mutter. Womöglich ist jeder Wecker der Welt sanfter, wenn es um das Aufwecken eines Teenagers geht. Sie kommt wie jeden Morgen fröhlich und ohne vorheriges Anklopfen in mein Zimmer hereinspaziert. Privatsphäre ist und bleibt für sie ein Fremdwort. Sie beginnt ihre morgendliche Folter damit, die Gardine zur Seite zu ziehen, die Fenster aufzureißen (Und ja, es ist ihr egal ob Winter oder Sommer) und fröhlich Einen wunderschönen Guten Morgen mein Schatz" zu trällern. Daraufhin kann ich mich nur unter meiner kuscheligen und warmen Bettdecke verkriechen. Diese wird mir aber leider schnell wieder entrissen. Mum lass mich schlafen" brumme ich nur und kneife die Augen fest zusammen. Heute nicht Hayley. Du weißt doch wir fahren dann zum Flughafen, also beeil dich. Lia und ich warten unten mit dem Frühstück auf dich. Du hast 20 Minuten. Hast du deine Koffer schon gepackt?" bevor ich die Frage beantworten kann läuft sie zu dem Koffer, welche vor meinem Schrank platziert ist. Zu ihrem Bedauern ist dieser noch komplett leer. Ach Hayley! Das kann doch nicht wahr sein." Sie fasst sich etwas verzweifelt an den Kopf bevor sie hektisch beginnt weiterzusprechen: Du gehst jetzt sofort ins Bad, machst dich fertig und ich packe dir deinen Koffer. Wir können es uns wirklich nicht leisten zu spät zu kommen!"

Widerwillig befolge ich was sie sagt und schleppe mich müde ins Bad. Dort schaffe ich es einigermaßen, durch eine kalte Dusche wach zu werden. Ich ziehe mir eine schwarze Highwaist-Hotpants an und verzichte mal auf die Schminke. Wofür muss ich denn auch in einem Flugzeug, mit was weiß ich wie vielen fremden Passagieren, gut aussehen? Also binde ich anschließend meine langen braunen Haare zu einem lässigen Dutt und gehe zurück in mein Zimmer.

Meine Mum ist anscheinend schon fertig mit dem Packen und ausnahmsweise verlasse ich mich darauf, dass sie alles eingepackt hat, in der Hoffnung, dass ich es später nicht bereuen würde. Ich befördere noch schnell mein Handy, mein MP3-Player und anderen Krimskrams in einen Rucksack und begebe mich dann auf den Weg in die Küche. Wie versprochen, warten dort ein gedeckter Frühstückstisch, meine Mum und meine kleine Schwester Lia auf mich. Ich schenke Lia ein Lächeln und setze mich neben sie an den Tisch. Der wunderbare Duft von Pfannkuchen steigt mir in die Nase und zaubert mir sofort ein Lächeln ins Gesicht. Habe ich erwähnt, dass ich Essen liebe? Am liebsten würde ich jeden Tag ein neues Gericht kochen, doch dazu fehlt mir durch die Schule oft die Zeit. Meine Freizeit verbringe ich meist mit Laufen. Wenn das Wetter jedoch mal nicht mitspielt, reicht mir auch meine Lieblingsserie und ein Eimer Popcorn oder meine Lieblingslieder auf voller Lautstärke. Wie ihr vielleicht bemerkt habt, bin ich nicht der Mensch der etwas mit Freunden unternimmt. Doch das ist eine ganz andere Geschichte.

...

Nach dem Frühstück, welches übrigens ausgezeichnet war, haben wir alle unsere Sachen im Kofferraum von Mum's Auto gepackt und sind dann zum Flughafen gefahren. Ihr müsst wissen, dass meine Mum mal wieder einen neuen Freund hat. Die einzigen Informationen die sie mich bis jetzt hat erfahren lassen ist, dass er Michael heißt und ebenfalls zwei Kinder hat. Mit ihnen würden wir ein Wochenende in Deutschland verbringen. Mir soll es Recht sein. Ich reise gerne und ich kenne meine Mum inzwischen gut genug um zu wissen, dass diese Beziehung eh nur für wenige Wochen Bestand haben wird.

Am Flughafen angekommen, schaffe ich es meine Mum zu überreden mir noch einen Kaffee zu kaufen. Lia holt sich bei der Gelegenheit auch noch einen kleinen Kakao. Nun gehen wir quer durch die Halle des Flughafens. Ich beobachte die hektischen und lauten Menschen, welche sie an uns vorbei drängen, um ja nicht ihren Flug zu verpassen. Ich habe solche Leute noch nie verstanden. Wenn es ihnen so wichtig ist, den Flug nicht zu verpassen, warum kommen sie dann nicht einfach schon viel eher hier her? Ich bleibe für einen Moment stehen, um auf meine Mum und Lia zu warten, die durch ihr vieles Gepäck nicht so schnell unterwegs sind wie ich. Als sie endlich wieder in meiner unmittelbaren Umgebung sind, setze ich meinem Weg zu den Sicherheitskontrollen fort.

Zu meinem Glück laufe ich frontal und nicht gerade sanft mit meinem heißen Kaffee gegen eine große Person. Wenige Minisekunden später schnauzt mich auch schon eine tiefe, aber trotz allem angenehme Stimme an: Kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst?!". Ich schaue nun mit Kaffee befleckte Person vor mir an. Mein Blick ist direkt in das Gesicht eines wirklich gut aussehenden Jungen, mit dunkelblonden Haaren und braunen Augen, gerichtet, wodurch ich noch weniger im Stande bin etwas zu sagen, als ohnehin schon. Ehm..." ist das einzige Gestammel, welches ich herausbringe. Seine Mine verfinstert sich erneut. Was EHM?!" Nach diesen Worten schrecke ich noch ein Stück weiter zurück. "Pass nächstes Mal besser auf wo du hinläufst." Jetzt schiebt er sich noch immer wütend an mir vorbei und ich atme hörbar auf. Meine Mutter und Lia, welche ein Stück hinter mir gelaufen sind schauen mich fragenden Blicken an. Ich winke nur mit einer Handgeste ab und setze meinen Weg zum Schalter fort, um anschließend ins Flugzeug einzuchecken.

{Das war das erste Kapitel aus Hayley's Sicht und vorerst noch etwas unspektakulär. Trotzdem hoffen wir ihr seit gespannt auf mehr ;) Das nächste Kapitel wird etwas länger und aus einer anderen Perspektive sein *-* Lasst doch ruhig mal ein Kommentar da, wenn ihr mögt und schildert uns euren ersten Eindruck von der Geschichte!

Viel Spaß beim Weiterlesen,

wünschen euch eure Paula und Jessi

Das Bild von Hayley ist nur ein Vorschlag, vielleicht habt ihr ja ganz andere Vorstellungen, wie sie in eurer Fantasie aussieht. Vielleicht ändert es sich auch im Laufe der Geschichte, wer weiß :) }

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