Ryder"Doctor look into my eyes I've been breathing air but there's no sign of life. Doctor the problem's in my chest. My heart feels cold as ice but it's anybody's guess. Doctor can you help me cause I don't feel right. Better make it fast before I change my mind. Doctor can you help me cause I don't feel right
Better make it fast before I change my mind. Well it's cold, cold, cold, cold ins.."Bis vor wenigen Minuten, hatte ich noch auf dem Bett gelegen und an die Decke gestarrt, während Cage the Elephant Cold Cold Cold aus den Lautsprecherboxen der Anlage schmetterte und nun sitze ich mit der Teilzeitfreundin meines Vaters, Lissas Doppelgängerin und einer schlecht gelaunten Hayley am Tisch in irgendeinem noblen Restaurant in Berlin.
Während Melissa und Lia kichernd und tuschelnd die Köpfe zusammenstecken, begnügt Hayley sich damit, mich feindselig über den Tisch hinweg durch einen Vorhang von dunklen Haaren anzustarren, wobei sie an dem Saum der beigen Tischdecke herumspielt. Im Gegenzug hebe ich nur eine Augenbraue, bevor ich ihr einen unbeeindruckten Blick zuwerfe und mich wieder voll und ganz meinem Handy widme.
"Das... sieht doch alles sehr, sehr gut aus", versucht mein Vater das unangenehme Schweigen zu brechen, welcher seit einer gefühlten Ewigkeit die Karte studiert hat und wirft ein unsicheres Lächeln in die Runde. "Wisst ihr schon was ihr essen wollt?"
"Ich könnt gar nicht so viel fressen, wie ich bei diesem Anblick kotzen möchte..." murmele ich, die hässlichen Servietten mit einem abfälligen Blick bedenkend. Das ganze Ambiente löst augenblicklich einen Würgereiz bei mir aus, was vielleicht aber auch an der altbekannten Situation liegen könnte, dass solche Rendezvous in der Regel nie gut gingen.
Mein Vater beginnt lauthals zu lachen und schlägt mir auf die Schulter. "Wieder mal zu Scherzen aufgelegt, was?", fragt er breit grinsend. Allerdings sagt der Ausdruck in seinen Augen etwas ganz anderes. Nun fängt auch Susan an zu lachen. "Furchtbar witzig, ich weiß", meine ich eisig, wobei meine Stimme nur so vor Sarkasmus trieft. Außer meinem Vater, scheint das jedoch niemand wirklich zu bemerken. Während unsere Eltern versuchen, das Gespräch irgendwie aufrecht zu erhalten, fasse ich kurzerhand den Entschluss mich in die I-Pod Isolation abzusetzen, welcher jedoch gnadenlos von Lissa beukutiert wird. Gerade als ich dabei bin meine Kopfhörer auseinander zu wickeln, lehnt sich meine kleine Schwester neugierig nach vorn. "Also zuhause bei Mommy," beginnt sie tadelnd, "müsstest du jetzt den Tisch abräumen". Etwas irritiert ziehe ich die Augenbrauen zusammen, hebe aber doch den Blick. "Hm?", sie deutet auf mein Handy und verschränkt demonstrativ die Arme vor der Brust. "Smart Phones am Essenstisch sind unhöflich", erklärt sie dann fachmännisch, bevor sie mit großen Augen zu Susan und meinem Vater aufblickt. Hayley hat sich inzwischen aufgerichtet und verfolgt das Gespräch, mit einem interessierten Blick. Es verwundert mich etwas, dass sie bis jetzt so still gewesen ist... So wie ich sie heute kennengelernt habe, scheint sie mir eher der Typ Mädchen zu sein, der einen Hang zum großen Drama hat.
Seufzend fahre ich mir mit der Hand durch die Haare. "Wir sind hier aber nicht bei Mom, Lissa", entgegne ich deutlich darum bemüht, mir meine Genervtheit nicht anmerken zu lassen. Allerdings scheint sie diese Antwort nicht ganz zufrieden zu stellen. "Aber wenn wir es wären", fährt sie unbeirrt fort, "dann...". "Hättest du vielleicht Recht," unterbreche ich. "Aber wir sind nicht dort. Also von daher". Melissa liegt vollkommen richtig", schaltet sich nun auch noch Dad ein. "Das ist wirklich unhöflich Ryder". Mein Schwesterherz wirft Lia einen triumphierenden Blick zu, ehe sie mir die Zunge herausstreckt.
"Machst du jetzt einen auf verantwortungsvollen Vater, oder was?", knurre ich, bevor ich meinem Ausspruch ein Augenrollen folgen lasse, das mit Sicherheit einen Oscar gewonnen hätte. Mein Vater erwidert nichts, sondern räuspert sich nur leise, ehe er sich in einer Geste der Verlegenheit am Kopf kratzt. Ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass ihm diese Situation mehr als unangenehm war, was ich allein daran fest machen kann, wie er Susan einen unsicheren Blick zuwirft. Ich mustere Hayleys Mutter etwas genauer. Sie hat die schmalen, roten Lippen aufeinander gepresst, während sie die Schultern anspannt. Ihr Blick spricht Bände und irgendetwas an ihrer Haltung erinnert mich so sehr an meine Mutter, dass sich mir der Magen umdreht.
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You make me feel good
Teen FictionIch mag dich. Du magst mich. Klingt nach dem Anfang einer Liebesgeschichte, eigentlich nichts ungewöhnliches... und doch entstehen so einfach die kompliziertesten Probleme. Hayley in drei Worten: stur, kämpferisch und ab und an etwas tollpatschig...