Prolog - Tränennacht

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Warnung: Diese Kurzgeschichte habe ich vor vielen Jahren verfasst, sie wird also alles andere als lupenrein sein. Trotzdem ziehe ich sie nicht zurück, da sie nicht nur an Oskar, sondern auch daran erinnert, dass man sich weiterentwickelt.
- Mareike, aus 2020


Ich stand auf meinem Balkon und sah in die Sterne. Eine heiße Träne rollte mir in der kalten Nacht über die Wange. Mein Atem bildete kleine Wölkchen vor meinen Augen, doch ich wandte den Blick nicht ab. Weitere Tränen folgten der ersten, bis meine Sicht verschleierte.

"Irgendwann", sagte ich mit einer fast erstickten Stimme, "Irgendwann komme ich zu dir. Dann sind wir wieder vereint. Für immer. Ohne Zeit, die uns davonläuft und uns eine Begrenzung steckt."

Einige Minuten sah ich nur schweigend in den nachtschwarzen Himmel. Meine nackten Zehen fröstelten in den großen Schuhen. Fest an meine Brust gedrückt hielt ich mein liebstes Kuscheltier. Fest an den Teil meines Körpers gepresst, der so viel Schmerz erleiden musste.

Dann fügte ich flüsternd hinzu: "Warte auf mich."

OskarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt