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Bryce schaut mir direkt in die Augen und schenkt mir sein perfektes Lächeln. Ich könnte den ganzen Tag lang ihm beim lächeln zuschauen und mir würde nicht langweilig werden. "Ich nehme einen Cappuccino.", sagt Bryce mit seiner tiefen Stimme. Ich nehme meinen Kugelschreiber und schreibe mit zittriger Hand seine Bestellung auf. Ich schenke ihnen mein aufgesetztes Lächeln und begebe mich zur Theke. Ich bediene die Kaffeemaschine und lege ihre Beilagen auf den Tellern. Die Tassen und die Teller stelle ich alle auf ein Tablett und begebe mich zu Tisch 11 zurück. Während ich ihnen ihre Bestellung bringe höre ich wie Bryce mit seinem Vater etwas lauter diskutiert. Ich habe nicht alles Verstanden. Das einzige was ich gehört habe war: Benimm dich....das ist unser Ruf.....denk nicht immer nur an dich...

Als ich dort ankam war es mucksmäuschenstill. Bryce schaute wütend auf den Boden. Ich versuchte die Stimmung etwas fröhlicher zu gestalten. "Hier ist Ihre Bestellung. Für den Herrn ein Espresso und ein Käsekuchen, für die Dame ein Kaffee Latte, natürlich mit Schlag oben drauf und einer Sachertorte.", sage ich mit einer höflichen Stimme. Bei Bryce weiß ich nicht was ich sagen sollte. Ich habe keine Ahnung wie ich ihn ansprechen soll, doch dann rutscht es mir mit einer sehr leisen Stimme heraus:"und für Sie habe ich ihren Cappuccino."

Wieso habe ich ihn gesiezt? Das kommt jetzt sicher richtig dumm rüber. Ich will jetzt einfach nur noch weg von diesem Tisch. "Ich hoffe es schmeckt Ihnen, guten Appetit!", nuschelte ich hastig und ging so schnell wie es ging von dem Tisch weg. Ich versuche mich auf den Weg zu der Theke zusammenzuraffen. Es darf jetzt keiner sehen, dass ich frustriert bin. Ich versuche mein bestes und es gelingt mir zum Teil auch. Ich bleibe bei der Theke und bediene die Leute die auf dem Hocker sitzen. 

Nach einer Weile höre ich wie die Personen auf dem Tisch 11 nach einem Kellner rufen, doch keiner hat gerade Zeit. Alle haben gerade was zu machen, nur ich nicht. Ich begebe mich langsam zu dem Tisch wo Bryce mit seiner Familie sitzt. Die zeit vergeht wie in Zeitlupe. Zumindest für mich. Kurz bevor ich dort ankomme, höre ich wieder wie Bryce mit seinem Vater diskutiert. Worüber reden sie bitte? Nachdem sie mich entdeckt haben, sind sie wieder leise geworden. Ich komme dort an und bin nur ruhig und schaue auf dem Boden. Was ist den mit mir los? Wieso kann ich sie nicht anschauen? Es kann doch nicht sein, dass ich mich so verhalte wegen Bryce. Bryce's Vater räuspert sich. "Können wir nun bitte bezahlen?", fragt er mich. Ich versuche mein Fake-Lächeln wieder aufzusetzen. "Ja natürlich. Insgesamt macht das 15€.", antworte ich mit ruhiger Stimme. Der Mann gibt mir einen 100er-Schein in die Hand und sagt, dass es schon passt. Ich bin am staunen. Das ist doch viel zu viel Trinkgeld. Sie stehen gerade auf und wollen schon das Kaffee verlassen, als ich meinen Mund öffne. "Warten Sie bitte. Ich kann das Geld nicht annehmen. Das ist viel zu viel.", rufe ich ihm zu. Er schaut mich erstaunt an. "Das ist doch nicht viel Junge. Nimm ruhig das Geld.", antwortet er mit einer selbstbewussten aber auch freundlichen Stimme. "Nein, das ist viel zu viel. Das kann ich nicht annehmen!", sage ich überzeugt. Er fangt an zu lachen, dreht sich um geht zur Tür. Seine Frau schenkt mir ein Winken und Bryce hat gelächelt. Wieso hat er jetzt gelächelt? Hat es sich etwa so dumm angehört?

Zuhause angekommen gehe ich in das Wohnzimmer. Meine Mutter sitzt auf dem Sofa und ist mit ihren Handy beschäftigt. Ich setzte mich neben sie hin und küsse sie auf die Wange als Begrüßung. Sie dreht sich zu mir und fangt auch schon an zu strahlen. Ich frage mich immer wieder wie sie es schafft so zu Strahlen, nachdem sie so viel durchgemacht hat im Leben. Immer wenn ich ihr Lächeln sehe vergesse ich all meine Sorgen. Ich fühle mich dann einfach nur so sicher. "Und wie war heute dein Tag Maxilein?", fragte mich meine Mutter mit einem Zwinkern. Sie weiß ganz genau, dass ich diesen Spitzname hasse. Ich erzähle ihr über meinen Tag und auch über das großzügige Trinkgeld. 

"Ich bin einfach so stolz auf dich Maxi. Andere Leute hätten einfach das Geld genommen ohne etwas zu sagen, aber du bist nicht so. Ich habe einfach das beste Kind erzogen."; sagt sie und lobt sich selbst dabei. Wir reden noch eine Stunde lang über unnötiges Zeug und dann gehe ich in meine Zimmer. Ich mache zuerst meine Hausaufgaben, dusche mich und lege mich dann ins Bett. Im Bett lese ich noch mein Buch weiter. Es heißt die Wüstenblume (ich kann das Buch nur empfehlen!). Während dem lesen haben sich meine Augenlider automatisch geschlossen, da ich sehr müde war. Mein Traum war wiedereinmal etwas versaut. 

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Heyooo. Morgen ist schon Freitag Leuteeeee! Ich freue mich schon so sehr darauf. :D 

Notice me already!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt