Den Blick fest auf die kahlen Äste über ihm geheftet, lag Andrew auf dem höchsten Punkt des Hügels. Mit ihm verband er eine der schönsten Erinnerungen an das Leben, das er einst geführt hatte. Meistens war es grauenhaft, doch ab und zu genoss er es, zu Den Unsichtbaren zu gehören. Man konnte es manchmal wirklich genießen, im Grunde nicht zu existieren. Nicht nur die Ruhe die man hatte war angenehm, denn weder Kälte noch Wärme hatte einen Einfluss auf einen. Die Zeit, in der die Laternen anfingen zu scheinen und die Straßen leerer und leiser wurden, war ihm am liebsten. Der Sonnenuntergang beinhaltete seine Lieblingsfarben. Rot, Orange und wenn man Glück hatte, sehr selten Rosa. Während er in seinen Gedanken herumschweifte, schlossen die Menschen um ihn herum ihren Tag mit einem Spaziergang ab, gingen mit ihren Hunden Gassi oder durchquerten mit Freunden oder Familie einfach so den Park. Manchmal sah er bekannte Gesichter und manchmal sah er Gesichter, die ihn seinen Leichtsinn wirklich bereuen ließen, der ihn zu Den Unsichtbaren gebracht hatte. Als es anfing zu regnen, begab er sich auf schnellstem Wege in die Innenstadt New Yorks, um einen Unterstand zu finden. Es war nämlich äußerst unangenehm, zu spüren, wie der Regen durch einen hindurch fiel. Mittlerweile war es dunkel und Nebelschwaden schlängelten sich zwischen den Beinen des Jugendlichen, der verloren auf einer leergefegten Straße New Yorks stand. »Entschuldigung, können sie mir helfen? Ich würde gerne zum Time Square«, fragte ein Mädchen schüchtern. Sein Gesicht bekam einen erleichterten aber zugleich ungläubigen Ausdruck. »Bin ich gemeint?« Sie lachte leise. »Natürlich bist du gemeint, siehst du sonst jemanden hier?« Den Kopf schüttelnd antwortete er: »Nein, natürlich nicht.« Unsicher erklärte er ihr den Weg zum Time Square. »Vielen Dank.«, sagte das Mädchen lächelnd. »Kein Problem.« Sie wollte sich gerade umdrehen, doch er hielt sie auf. »Eine Frage.« »Ja?« Sie blickte ihn fragend an. »Wieso kannst du mich sehen?« Sie zog fragend die Augenbrauen zusammen. »Weil jeder einen Menschen sehen kann, oder nicht?«
Abgesehen von der Tatsache, dass ich kein richtiger Mensch mehr bin, fuhr es ihm durch den Kopf. »Ja, nur...« »Du bist komisch.«, unterbrach sie ihn. Er lachte. »Ich weiß. Ist nicht jeder ein bisschen komisch?« Mit einem Lächeln gab sie ihm Recht. »Ich bin Celia.« »Andrew, freut mich.« Sie hielt ihm ihre Hand hin, doch er behielt seine bei sich. »Wolltest du nicht zum Time Square?«, lenkte Andrew ab. Während sie ihre Hand ein wenig verwirrt zurück zog, antwortete sie: »Du hast Recht. Auf Wiedersehen, Andrew.« Er winkte. »Tschau, Celia.« Sie wandte ihm den Rücken zu und folgte dem Weg, den Andrew ihr beschrieben hatte. Er währenddessen ließ sich an einer Hauswand heruntergleiten.
Was ist gerade passiert?!
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Die Unsichtbaren
Teen FictionMit nur einem Blick veränderte sie sein Leben. **Auszug aus dem Buch** Es war dunkel und Nebelschwaden schlängelten sich zwischen den Beinen des Jugendlichen, der verloren auf einer leergefegten Straße New York's stand. »Entschuldigung, können sie...