Try to trust

Dein Teil

29 März 2017

Ich schlage meine Augen auf und bemerke das meine Traum wirklich nur ein Traum war und nichts anderes. Die Welt hat sich schon wieder gedreht. Viel zu schnell meiner Meinung nach. Ich nehme mein Handy von dem Nachtschränkchen, auf dem auch eine Lampe mit einem rosaroten Lampenschirm steht, und schaue drauf. Sechzehn Nachrichten. Alle von Maxi.

Maxi
Hey, Süße. Ich hab dich vermisst. Du bist jetzt seit fast drei Stunden nicht mehr online gewesen. Kannst du dich mal bei mir melden. Ich brauche deine Hilfe...

Dieser Vollidiot. Der meldet sich bei mir immer dann wenn er irgendwas wieder vermasselt hat. Oder wenn die Polizei hinter ihm her ist. "Ich brauche deine Hilfe...", jaja und ich weiss genau dass ich nur wieder der Notnagel sein soll. Er war mal ganz nett. Wir waren sogar zusammen und ich hab mich in ihn verliebt und dann kam diese Tunte Lissia. Sie hat mich langsam und sicher von ihm weggedrengt. Aber das ist jetzt Vergangenheit.

Ich stehe auf und schaue auf den Wecker. 9:32
Mist, ich bin ne viertel Stunde zu spät beim Café. Hoffentlich ist Marie heute gut gelaunt, denn Anschiss kann ich heute nicht noch gebrauchen.

Ich komme eine halbe Stunde zu spät beim Café an. Marie steht schon vor dem Eingang und wartet auf mich. Sie sieht nicht gerade sauer aus, aber auch nicht gerade locker. Was soll ich denn jetzt machen? . . . Meine Mutter hat verschlafen und ich kann ja noch nicht Autofahren und die Busse und Züge sind alle nicht schnell genug dagewesen. Meine Ausrede ist zwar eine sehr dumme Ausrede gewesen, doch sie hat mir geglaubt. Wenigstens etwas am Tag was ich nicht bemängeln muss.

Ich nehme mir eine von den Schokobraunen Schürzen um meine Hüfte und schaue mich im Café um. Die ersten Gäste sitzen auf ihren Plätzen. Ich gehe zu ihnen hin. "Möchten sie etwas zu trinken haben? Wenn sie ein Stück Kuchen haben wollen dann schauen sie bitte vorne in die Auswahl oder sie nehmen die Tagesempfehlung." Das Paar bestellt zwei warme Kakaos und beide die Tagesempfehlung. Nach 10 Minuten bringe ich den beiden ihr Bestellung hin, wünsche einen guten Appetit und sehe wie Anna auch endlich zur Arbeit kommt. Wir arbeiten bis zum Ende und können dann um Fünfzehn Uhr endlich Feierabend machen. "Hast du heute noch was vor?", sie schaut mich genau an und beobachtet meine Reaktion. "Wieso? Du willst mich doch nicht schon wieder in diese Disco bringen damit  ich mir einen neuen Typ hole, oder?", wir stehen an einer Ampel und warten bis
Grün ist. Wir hören das Piepen und Anna geht los. Ich bleibe noch stehen, da ich auf ihre Antwort warte. Sie dreht sich um und schaut mich an, bleibt mitten auf der Straße stehen. Geht nicht rückwärts weiter, sondern bleibt einfach stehen. Die Ampel wird wieder Rot und Autos fahren. Ich will ihr noch zurufen, dass sie aufpassen soll. Dass die autos kommen, doch sie dreht sich mit dem Gesicht zu einem der Autos und schaut sie regungslos an. Plötzlich höre ich einen lauten Knall und quietschende Reifen.
Ich sehe Blut. Anna auf dem Boden und einen Schwarzen Mantel. Ein Mann mit diesem Mantel und einem Schwarzen Hut auf dem Kopf. Er schaut mich direkt an.
Ich hab ihn vorher noch nie gesehen, doch ich wusste sofort wer und was er ist.

Du gehörst nicht mehr hier in diese Welt. Dein Leben muss woanders weiter geführt werden. So wie du es mir versprochen hast. So wie du es wolltest. Deine 20 Jahre sind vorbei. Nun musst du alleine Klarkommen.
Sehe nicht die Welt vor deinen Augen. Sie zeigt dir nicht den Weg. Folge deinen Träumen, denn sie wissen wo dein Weg ist.