Summer Love || n.h.

And I've just let these little things slip out of my mouth

Die Bedienung stellte uns unser Essen vor die Nase, lächelte und ging dann wieder zurück hinter den Thresen. Louis sah von seinem Handy auf, nahm sich schnell ein paar Pommes und meinte dann: "Sorry, I have to go now."

Sara machte ein verwirrtes Gesicht und sah ihn an. "What does that mean?"

"We have an interview with The Sun.", erklärte er schnell. "I'm sorry. See you, love." Er gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann richtete er sich auf, verabschiedete sich von April und mir und verließ dann das Restaurant.

Sara seufzte genervt und verdrehte die Augen. "Wie er mich aufregt.", murmelte sie.

Ich musste lächeln. "Ist sicher nicht böse gemeint."

"Nein, ist es auch nicht.", sagte sie. "Aber es nervt, dass ich dieses Interview wieder sehen werde, er erneut gefragt wird, ob er eine Freundin hat und er antworten wird, dass er glücklicher Single ist. Offiziell ist er das nämlich." Sie griff sich ein paar Pommes und schob sie sich in den Mund. 

Ich kannte das vom Sommer. Für mich war es nicht schlimm gewesen. Ich wusste ja, dass es sowieso bald wieder vorbei sein würde. 

April war über ihrem Handy versunken und schien uns nicht zuzuhören. Sara strich sich eine rotblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und wer isst jetzt bitte sein Essen?", fragte sie dann.

"Ich mach das.", meinte ich. "Ich hab sowieso so großen Hunger, dass ich den ganzen Laden essen könnte. Na ja, ich esse ja auch für Zwei."

"Du tust was?" Sie zog eine Augenbraue hoch.

April kicherte neben mir, aber ich wusste, dass sie mich nicht verstanden hatte. Sie sprach zwar etwas deutsch, aber nur die einfachsten Sachen, wie 'Ja', 'Nein', 'Hallo' und 'Tschüss'. Ihr Blick war starr auf ihr Mobiltelefon gerichtet und ich sah, dass sie mit irgendwem SMS schrieb.

"Nichts.", sagte ich schnell. 

"Du isst für Zwei...? Du bist schwanger?", fragte Sara.

"Nein.", antwortete ich schnell und wurde rot, wie immer wenn ich log.

Mein Gott, hoffentlich würde das Kind wie Niall werden, ansonsten hätte es echt ein paar Macken, die alles andere als praktisch waren.

Sara zog eine Augenbrauche hoch. "Jetzt mal im Ernst."

"Ja.", gab ich leise zu und sah auf meinen Teller.

"Du bist schwanger?", hakte sie noch einmal nach und sah mich eindringlich an.

"Ja.", wiederholte ich. "Man sieht es nur wegen den weiten Klamotten nicht."

"Oh mein Gott! Und wie lange schon? Und von wem überhaupt?" Sie blickte mich interessiert an.

"Seit knapp vier Monaten und von..." Ich zögerte. "Niall."

Sara verschluckte sich an dem Stück Hähnchen, das sie gerade gegessen hatte, und fing an zu husten. Als sie sich wieder beruhigt hatte, ließ sie ihre Gabel sinken und starrte mich an. "Aber..."

"Im Sommer war ich vier Wochen hier und Niall und ich hatten was miteinander, aber wir wussten, dass es nur für den Sommer war und dann bin ich halt wieder nach Deutschland geflogen und dann habe ich irgendwann bemerkt, dass ich schwanger bin. Jetzt habe ich Herbstferien und mein Vater hat mir die Flugtickets gekauft und jetzt wohne ich noch mal für zehn Tage bei April. Ich wollte Niall sagen, dass er Vater wird, aber dann hab ich ihn mit Amy gesehen und jetzt...bin ich am Arsch.", erklärte ich schnell.

"Okay, das ist ziemlich...viel auf einmal, aber du solltest es ihm trotzdem sagen, Amina.", meinte Sara. "Morgen, da haben die Jungs ein Fotoshooting. Ich kann dir die Adresse zum Studio geben, oder ich hole dich und April ab. Ich muss da ja hin, denn irgendwer muss die fünf Idioten ja kameratauglich kriegen."