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"Herzlich Willkommen an Bord des Fluges 9711 nach London, Stansted. Die Flugzeit wird etwa eine Stunde und vierzehn Minuten betragen. Bitte vergewissern Sie sich, dass das Gepäck über ihnen sicher verstaut ist. Schnallen Sie sich bitte an und ziehen sie den Sicherheitsgurt fest. Für den Start bitte ich sie alle elektronischen Geräte auszuschalten. Diese können, sobald wir die gewünschte Flughöhe erreicht haben, wieder im sogenannten 'Flug-Modus' in Betrieb genommen werden. Dankeschön."

Die Stimme des Piloten klang eingeübt und monoton und ich hörte schon nicht mehr hin, als er erläuterte, wie man sich im Falle eines Unglücks richtig verhielt. Zu oft war ich schon geflogen.

Ich schaltete meinen iPod aus und schnallte mich an, zog den Gurt fest. Ich liebte meinen Vater dafür, dass er mir zehn Tage London spendierte. Er bezahlte den Flug. Wohnen würde ich wieder bei April. Und ich hatte endlich die Gelegenheit mit Niall zu reden. Meinen Eltern hatte ich nichts erzählt, obwohl ich mittlerweile schon über vier Monate schwanger war. Wenn ich enge Shirts trug, sah man den noch recht kleinen Bauch, deswegen trug ich mit Vorliebe nun weite Pullover. Das viel zum Glück Ende Oktober nicht besonders auf.

Ich wollte mit Niall telefonieren, aber ich hatte seine Nummer Ende des Sommers gelöscht, da ich mich darauf eingestellt hatte, ihn nie wieder persönlich zu sehen oder ihm wieder so nah zu kommen.

Eine ganze Stunde spielte sich der innere Monolog in mir weiter ab, doch dann wurde ich von derselben monotonen Stimme unterbrochen, die mich auch schon am Anfang des Fluges genervt hatte.

"Wir beginnen nun mit dem Landeanflug. Bitte Stellen Sie ihre Sitze senkrecht, klappen Sie die Tische ein und schalten Sie erneut alle elektronischen Geräte aus."

Ich sah aus dem Fenster zu, wie wir landeten. Die Beleuchtung des Flughafens sah schön aus. Ich war schon oft an diesem Flughafen gewesen, kannte ihn wie meine Westentasche.

Als wir gelandet waren, schnallte ich mich ab und wartete noch, bis der Pilot seine Verabschiedung gemacht hatte.

"Herzlich Willkommen an unserem Zielflughafen ind London, Stansted. Ich hoffe, Sie hatten einen angnehmen Flug mit German Wings. Wir wünschen Ihnen noch eine gute Nacht und viel Spaß in London."

Ich hatte am Fenster gesessen, also wartete ich geduldig, bis die zwei Fremden, die neben mir gesessen hatten, augestanden waren, ihr Gepäck genommen hatten und sich auf den Weg gemacht hatten. 

Ich war die Letzte im Flugzeug und ließ mir auch Zeit, meine Sachen zu nehmen und dann in den Flughafen zu gehen. Als ich in den Eingangsbereich kam, hörte ich jemanden auf mich zulaufen. Kurz darauf wurde ich stürmisch umarmt.

"Amina! I missed you so much, honey! How are you?", fragte April aufgeregt, während sie mich fast erdrückte.

Ich umklammerte mit der rechten Hand meinen Koffer, um wenigstens etwas halt zu haben.

"I'm okay, thanks. And you?", erwiderte ich ihre Frage. Sie löste sich von mir und lächelte.

"I'm also good, thanks. But what happened? We didn't talk much last month."

"I know. I'm sorry about that.", sagte ich.

"But I... I've got a problem and we need to talk."

"Should we talk here?", fragte sie und sah mich besorgt an.

"No, here isn't the right place to talk about that. At your's, okay?", antwortete ich. Sie nickte und wir gingen zu ihrer Mutter, die mich herzlich in den Arm nahm.

Dann gingen wir zu dem kleinen PKW, luden meinen Koffer ein und setzten uns hinein.

Ich war froh, wieder in England zu sein. Auch wenn es nur für zehn Tage war.

Summer Love || n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt